13. Generationenturnier 08. Februar 2025
12.000 Züge im Schachturnier der Generationen in Rheda
Schach ist eine der wenigen Sportarten in denen 7- bis 93-jährige aller Geschlechter chancengleich gegeneinander oder gemeinsam im Team antreten können. Ein solches Generationenturnier wurde am
Samstagnachmittag vom Rhedaer Schachverein organisiert.
Damit griff der Verein eine alte Tradition wieder auf. Ursprünglich war es ein reines Familienturnier, in dem ein Erwachsener und ein Jugendlicher einer Familie eine Mannschaft bildeten. Aufgrund des
großen Interesses wurde es zum Generationenturnier erweitert, bei dem ohne familiäre Bindung ein Mannschaftsmitglied nicht älter als 18 Jahre alt sein darf; die beste Familie aber weiterhin gesondert
geehrt wird.
Gezielt richtet sich das Turnier auch an Nicht-Vereinsspieler, sodass nicht eine strenge Regelauslegung, sondern der Spaß an erster Stelle stand. Bei Kaffee und Kuchen kam es zu vielen
Gesprächen und Kontakte wurden geknüpft.
Insgesamt nahmen 42 Spieler/innen, also 21 Mannschaften, am Turnier teil. Dazu kamen viele Zuschauer, die die Turnierspiele gespannt verfolgten. Vertreten waren neben Vereinsmitgliedern auch
Teilnehmer des Schulschachturniers, Mitglieder von Nachbarvereinen und Spieler/innen, die durch Presseberichte auf das Turnier aufmerksam wurden. Von der hohen Teilnehmerzahl waren die Organisatoren
um Turnierleiter Andreas Bünte, der von Judith und Kirsten Bünte unterstützt wurde, positiv überrascht, da die alten Zahlen nach der langen Pause übertroffen wurden.
Entsprechend breit gefächert war das Alter der Teilnehmer/innen. Der jüngste Teilnehmer, der siebenjährige Leo Aschoff. Er trat mit seiner Mutter an. Der älteste Teilnehmer war das Rhedaer Urgestein
Rigobert Ophoff, der mit 93 Jahren immer noch zu den stärksten Spielern des Vereins zählt. Ophoff spielte mit dem zwölfjährigen Alexander Döding, der ihm mit seiner Spielstärke schon sehr nahe
gekommen ist, und der Anlass zu größten Hoffnungen gibt. Beide zählten zu den Favoriten auf den Gesamtsieg, als ihre größte Konkurrenz wurden Lilian (11 Jahre) und ihr Vater Markus Schirmbeck
aus Halle erwartet. Lilian gilt in ihrer Altersklasse als eines der größten Talente in Deutschland, und war auch schon international sehr erfolgreich. Der Rhedaer Schachverein darf sich freuen, dass
Lilian auch in den Jugendmannschaften für Rheda als Gastspielerin spielberechtigt ist.
Am Ende wurde es nach 140 gespielten Partien und ca. 12.000 gemachten Zügen richtig spannend. Lilian und Markus Schirmbeck gewannen sechs von sieben Spielen, einmal erreichten sie ein Unentschieden.
Damit gewannen sie die Gesamtwertung des Turniers. Im „Generationenduell“ zwischen Lilian Schirmbeck (11 Jahre) und Rigobert Ophoff (93 Jahre) setzte sich dagegen Ophoff noch einmal durch. Die
Kombination Döding/Ophoff musste aber zulassen, dass sich das Rhedaer Jugendteam von Andrii Doskoch und Sebastian Monkenbusch an ihnen vorbei auf Platz zwei schob. Beide Teams erreichten die gleiche
Anzahl von Mannschaftspunkten, auch die Brettpunkte waren gleich, da musste erst die zweite Feinwertung entscheiden. Ein großer Erfolg für die beiden Nachwuchsspieler.
Da keine Mannschaft mehrere Pokale gewinnen sollte, ging der Wanderpokal für die „beste Familie“ überraschend an Jakob und Golo Strickmann. Jakob ist erst kurz beim Rhedaer Jugendschach dabei, sein
Onkel Golo Strickmann spielte in „seiner“ Jugend lange im Rhedaer Schachverein, bevor Studium und Beruf andere Schwerpunkte setzten. Verlernt hat er dabei scheinbar nichts. In der Gesamtwertung
bedeutete das Platz fünf.
Bei den weiteren Pokalen wurde die unterschiedliche Praxis der Team berücksichtigt. Den Pokal für die erfolgreichste Mannschaft mit nur einer DWZ (Wertungszahl im Schach, jeder Vereinsspieler bekommt
diese nach den ersten offiziellen Turnierspielen) erhielten Felix Baumann und Michael Trost aus Rietberg. Sie lagen in der Gesamtwertung ganz knapp vor dem Team „Strickmann“ auf Platz 4 der
Gesamtwertung.
Das beste Team, bei dem kein Spieler eine DWZ besitzt, bildeten Maximilian Wietlake und Peter Littke auf Platz sechs.
Neben dem Pokal für den jüngsten Teilnehmer (Leo Aschoff) gab es zwei weitere individuelle Pokale. Für sein erstes Turnier wurde Leonhard Prohl vom Rhedaer Schachverein ausgezeichnet, und für die
beste Leistung eines Spielers aus dem Kreis der Teilnehmer am Rhedaer Jugendschachtraining teilten sich die Turnierzweiten Andrii Doskoch und Sebastian Monkenbusch den Pokal.
Der Vorsitzende Thomas Bergmann bedankte sich bei der Siegerehrung bei den Gästen und den Organisatoren, und stellte bereits die Wiederholung 2026 in Aussicht.