Das Jahr 1955

Im November fand eine außerordentliche Sitzung des Vorstandes statt. Man beschäftigte sich mit der bevorstehenden Winterarbeit. So sollten am 16. November die Turniere in der Kreisklasse beginnen, an denen der Rhedaer Schachverein mit zwei Mannschaften teilnahm. Ziel der ersten Mannschaft soll der Aufstieg in die Bezirksklasse sein. Die zweite Mannschaft hat keine großen Ambitionen, da auch einige Neulinge erste Erfahrungen bekommen sollen. Vorstandssitzungen werden zur Zeit an jedem 1. Donnerstag eines Monats durchgeführt. Höhepunkt der Winterarbeit soll das Verbandsturnier des Schachverbands Ostwestfalen sein, das in der Woche vor Ostern 1956 durchgeführt werden soll. Als Abschluss des Turniers soll auch der Schachkongress des Schachverbandes Ostwestfalen-Lippe in Rheda stattfinden.

 

Am 13. November findet das erste Spiel der neuen Saison im Schachlokal Behrens statt. Rheda gewinnt gegen den Bielefelder Schachklub mit 5:3. Bereits nach den ersten 5 Partien war alles klar. Deppner gewann gegen Adam (sen.) bereits nach 8 gespielten Zügen! Westfechtel gewann gegen Klingenberg. Kern spielte gegen Hilgendorf Damengambit und gewann nach 23 Zügen. Von Recklinghausen gewann gegen  Fürhoff überlegen. Troschke und der Bielefelder Lucht spielten remis. Schubert, Rhedas Stadt-und Jubiläumsmeister leistet sich gegen Wallberecher mehrere Schnitzer und verlor nach 62 Zügen. Turowski verlor nach Bauernverlust. Dr Schmidt musste über die lange Distanz von 4,5 Stunden und einigte sich dann mit seinem Gegner Reichelt auf remis.

 

Rigobert Ophoff spielt in der Bezirks-Einzelmeisterschaft mit und liegt zur Zeit auf Platz 5.

1955 Generalversammung mit Vorstandswahl

Anschluss an die TSG in Aussicht

Vor der Jahreshauptversammlung des Schachvereins Rheda im neuen Lokal Hans Berens gab Geschäftsführer Hans Schollbach in seinem Jahresbericht zur Kenntnis, daß der Verein infolge einer Anzahl Abgänge etwas kleiner geworden sei. Trotzdem sei man mutig in die Turnierkämpfe hineingegangen und habe alles getan, die Lücken wieder zu schließen und bei den Spielen eine beachtliche Position zu erkämpfen. Schon beim nächsten Spiel werde sich zeigen, ob man in der Lage sei, die alte Stellung zurückzuerobern.

Im vergangenen Jahr war ein Abend veranstaltet worden, der sich im besonderen an die Erzieher und Jugendlichen wenden sollte, um das Schachspiel vor allem auch an den Schulen zu propagieren. Leider mußte festgestellt werden, daß sich die dazu Berufenen nicht eingefunden hatten. Spielführer Karl Kern berichtete, daß nach dem Remisspiel nun noch die letzte Hürde zu nehmen sei, da dem Verein nur noch ein halber Punkt für den Wiederaufstieg in die Bezirksklasse fehle. Die Stadtschachmeisterschaften als Pokalspiel wurden im letzten Jahr duchgeführt. Meister wurde Fridolin Schubert, der den Titel in diesem Jahre verteidigt.

Der Besuch habe an den Abenden etwas zu wünschen übrig gelassen; auch sei der theoretische Unterricht entgegen den Planungen nur selten durchgeführt worden. Da der Verein dem Schachkreis Bielefeld angehöre, fehle es an dem notwendigen Konnex mit der Außenwelt.

Schachfreund Mouritz, der seit kurzem den Sportgroßverein "Schwarz-Gelb" leitet, führte aus, der Schachverein führe einen Kampf im kleinen. Daher mache er den Vorschlag, sich der Turn- und Sportgemeinde als selbstständige Abteilung anzuschließen, wie es beispielsweise die Schwimmer und Tischtennisspieler in letzter Zeit getan haben. Damit habe der Verein die Chance, seine Sorgen auf breitere Schultern zu legen, was für den ganzen Vereinsbetrieb eine wesentliche Entlastung bedeute. Es könne auf diese Weise ein Weg gefunden werden, die heranwachsende Jugend  an das "königliche Spiel" heranzuführen. Der Rhedaer Schachverein ist der letzte der sporttreibenden Vereine, die seither der TSG noch nicht angehöre. Nach längerer Aussprache beschloß die Versammlung, falls die TSG an den Verein wegen des Anschlusses herantrete, den Vorstand zu beaufragen, mit dem Sportverein Verhandlungen aufzunehmen. Eine einzuberufende außerordentliche Versammlung wird dann über den Beitritt befinden.

Die Vorstandswahl hatte folgendes Ertgebnis: 1. Vorsitzender Dr. Alfred Schmidt, Geschäftsführer Hans Schollbach, Spieführer Karl Kern.

1955 Schach - das königliche Spiel - Presse

Schach, das königliche Spiel hat in den letzten Jahren in Rheda einen beträchtlichen Aufschwung erfahren. Das ist das Verdienst des fast 25 Jahre bestehenden Schachvereins, der neben den regelmäßigen Übungsabenden am Donnerstag jährliche Stadtmeisterschaften veranstaltet, die der Werbung für den schönen Sport auf ideale Art dienen. Fridolin Schubert gelang es in diesem Jahre, zum fünften Male seit dem Krieg Stadtmeister (gegen starke Konkurrenz) zu werden, darüber hinaus errang er die Meisterschaft im Jubiläumsturnier, das aus Anlaß des 600jährigen Bestehens der Stadt aufgezogen wurde. Unsere Bilder geben einen Eindruck von den Schachabenden bei Hans Behrens.

Unten: Schubert (l.) im Kampf gegen seinen "Erzrivalen" Ophoff - Mitte: auch die Damen sind unter den Rhedaer Schachfreunden vertreten - Oben Kern (l) spielt gegen Dr. Schmidt, Deppner verfolgt den Kampf.

10. September 1955 Feierstunde mit Siegerehrung der Stadtschachmeisterschaft

Im Anschluss an die Feierstunge im Vereinskokal Hans Berens soll ein geselliges Beisammensein stattfinden, weshalb auch die Angehörigen der Schachfreunde eingeladen wurden. Die entstehenden Kosten will der Verein decken. Daher soll jedes Vereinsmitglied einen Beitrag von 2 DM zahlen. Ferner wurde gepalnt, eine kleine Verlosung zu veranstalten. Hierzu sollte jeder einen Gegenstand spenden. Am Ende bleiben zwei Flaschen Doppelkorn übrig.