Das Jahr 1950

07. Januar 1950  Die Glocke – Hinweis zur Stadtmeisterschaft

Eine erfreuliche Mitteilung kann den Schachfreunden von Rheda und Umgebung gemacht werden. Bürgermeister Pohlmann hat sich freundlicherweise bereit erklärt, für das großzügig organisierte, am 17. Januar beginnende Schachturnier, auf das „Die Glocke“ bereits hinwies, das Protektorat zu übernehmen. Der Aufruf zu diesem Turnier hat ein dankbares Echo gefunden. Zahlreiche Anmeldungen sind bis jetzt schon vorgenommen worden. Zur Vereinfachung hat der Schachverein Rheda von 1931, der mit der Durchführung der Schachmeisterschaft beauftragt wurde, im Hotel Reuter eine Liste ausgelegt, in die sich jeder Teilnehmer eintragen kann.

28. April 1950  Die Glocke – Der letzte Spieltag der Rhedaer Schachmeisterschaften
14 Wochen haben Rhedas Schachspieler nun um die Stadtmeisterschaft gekämpft. Bei der guten Organisation, die auch von hohen Verbandsinstanzen anerkannt wurde, gingen die Kämpfe reibungslos über die Bretter und brachten manche Überraschungen. So gingen in den Vorkämpfen in den einzelnen Abteilungen manche als Sieger hervor, die man in den Endkämpfen nicht erwartet hätten. Aber dort fielen diese Sieger dann doch zurück. Die Spannung riss auch bis zum letzten Spieltag nicht ab; denn dort trafen noch Spitzenspieler aufeinander. Dr. Schmidt stand gegen v. Recklinghausen vor einer sehr schweren Aufgabe. Durch einen Qualitätsverlust kam Dr. Schmidt zunächst in Nachteil, ging dann aber zu einem starken Angriffsspiel über und behauptete damit seine führende Stellung.
Schubert (wie Dr. Schmidt bisher nur eine Niederlage) hatte es gegen Deppner ebenfalls sehr schwer. Erst im Endspiel konnte Schubert gegen den sich verzweifelt wehrenden Deppner den entscheidenden Vorteil erringen.
Sehr wichtig für die weitere Platzierung wurde die Partie zwischen Müller und Zacher. In einem nervenaufreibenden Endkampf kam Zacher weit nach Mitternacht zu einem hart erkämpften Sieg und hat damit wahrscheinlich den dritten Platz, den ihm nur noch der mit einer Partie rückständige Mages streitig machen kann, errungen.
Zwischen Dr. Schmidt und Schubert wird es um den ersten Platz noch zu einer Entscheidungsrunde kommen müssen.
Endergebnis:
Dr. Schmidt und Schubert je 7 Punkte
Zacher 5,5
von Recklinghausen und Müller je 5
Mages 4,5
Deppner und Holzheu je 4

09. Mai 1950 Die Glocke und Westfalen-Zeitung – Ehrung der Schachsieger
Schluss der Stadtmeisterschaft nach dreimonatigem Kampf
Dienstag fand im Saale des Hotels Reuter die offizielle Schlussfeier des großen Rhedaer Schachturniers 1950 statt. Der erste Vorsitzende des Schachvereins Rheda von 1931, Filter, begrüßte die Anwesenden und besonders Bürgermeister Pohlmann als Ehrengast des Abends. In einem kurzen Rückblick auf das Turnier dankte der Sprecher vor allem den auswärtigen Teilnehmern, die allen Witterungsunbilden und Verkehrsschwierigkeiten zum Trotz ihre Partien in Rheda durchgespielt hätten. Erfreulicherweise seien sämtliche Kämpfe auf den 64 Feldern in jeder Hinsicht fair geführt worden. Die Aufstellung einer Jugendgruppe unter Lehrer Torbohm stehe bevor. 20 jugendliche Interessenten haben sich bereits gemeldet. In diesem Zusammenhang bat der Redner den Bürgermeister, den Verein bei der Beschaffung eines Raumes für die Jugendlichen zu unterstützen und auch bei der Durchführung des Schach-Kongresses Ostwestfalen im nächsten Jahr Hilfe zu leisten. Er dankte abschließend dem Schriftführer Schollbach und dem Spielleiter von Recklinghausen für ihre wichtige Arbeit.
Mit herzlichen Worten gab Bürgermeister Pohlmann seiner Freude darüber Ausdruck, dass in der Fürstenstadt neben der rein kraftsportlichen Betätigung auch der geistige Kampf auf dem Schachbrett durch das Turnier würdig vertreten worden sei. In Beantwortung der Fragen des Vorsitzenden versprach der Bürgermeister, sein Möglichstes zu tun, indem er die pädagogische Bedeutung des Schachspiels hervorhob. Darauf beglückwünschte er die Sieger zu ihrem Erfolg und nahm selbst die Preisverleihung vor. Den ersten Preis, der durch eine Zuwendung der Stadt angeschafft werden konnte, erhielt der frischgebackene
Stadtmeister Schubert,
2. Dr. Schmidt
3. Zacher
4. Mages
5. Müller
6. von Recklinghausen
7. Wedemeyer
8. Kontrowitz
9. Holznheu
Es folgten noch einige Stunden gemütlichen Beisammenseins.

16. Juni 1950  Westfälische Nachrichten – Rhedas erster Schachsieg
In Rheda kam es im Schachtreffen des dortigen Schachvereins gegen den Bielefelder Schachklub in der ersten Kreisklasse zu einem lebhaften Kampf an den acht Brettern. Die Gastgeber zeigten sich ihren Gästen überlegen und kamen zu einem schönen 5:3-Sieg. Von den Rhedaern gewannen: Schubert, von Recklinghausen, Krohn und Zacher. Remis spielten: Dr. Schmidt und Mages, während Holzheu und Deppner verloren.
Auch das Spiel der zweiten Kreisklassen obiger Vereinsmannschaften nahm einen spannenden Verlauf. Diesmal wurde das Endergebnis aber genau umgekehrt, so dass die Bielefelder mit 5:3 einen Sieg entführen konnten. Tschebiatkowski und Kemp gewannen auf Rhedas Seite. Kontrowitz, Pohlmann, Günnewig und Großeheide mussten die Punkte abgeben. Remis erzielten: Torbohm und Woste….

Juni 1950 Erziehung am Brett der 64 Felder
Stadt und Lehrer fördern das Schachspiel der Jugend in Rheda
Über die immer stärker in den Vordergrund tretende körperliche Ertüchtigung der Jugend sollte man nicht die Förderung des Geistes vergessen. Nach diesem Grundsatz handelt der Rhedaer Schachverein in Verbindung mit der Stadt und den Erziehern. Für die geistige Arbeit des Menschen ist das Schachspiel geradezu wie geschaffen. Es zwingt zum Nachdenken und Überlegen. Um ein guter Schachspieler zu werden, muss man blitzschnell „schalten“ können und oft sogar einen gewissen „Spürsinn“ haben.
Schach ist keineswegs ein Spiel, das nur geistig hochstehenden Menschen vorbehalten ist. Sicherlich hat ein geschliffener Geist Vorteile in die Waagschale zu werfen, aber jeder Mensch kann sich zu einem guten Schachspieler entwickeln, wenn er Lust und Liebe für das königliche Spiel mitbringt. Die Jugend selbst steht dem Brett mit den 64 Feldern oft noch uninteressiert gegenüber. Mit „Problemen“ beschäftigt sie sich nicht gern und lässt sich lieber von fertigen und unkomplizierten Tatsachen einfangen. Sie bejubelt einen bombigen Torschuss auf dem grünen Rasen, den Sieger eines Auto- und Motorradrennens, den schnellen Läufer, den guten Werfer. Hier ist ein Nachdenken nicht erforderlich.
Nach dem körperlichen Sport ist aber auch der geistige – und hier gerade das Schachspiel – eine wertvolles Erziehungsmittel. Ihm gebührt eine besondere Beachtung. Darum hat sich der Rhedaer Schachverein mit der Einrichtung einer Jugendgruppe eine schöne und lohnende Aufgabe gestellt. Hier ist jeder junge Mensch willkommen, auch wenn er noch nie en Schachbrett gesehen hat und ihm „König“, „Dame“, „Turm“, „Springer“, „Läufer“ und „Bauer“ fremde Begriffe sind.
Die Leitung dieser Jugendgruppe hat Lehrer Torbohm übernommen. Als Pädagoge wird er die Jugend richtig anzufassen und zu leiten wissen, denn das ist ein entscheidender Faktor. Im Zusammenwirken zwischen dem Bürgermeister und dem Rektor der Lindenschule (heute Wennebär-Schule) sind in diese passende, lichthelle Räume zur Verfügung gestellt worden. Nun ergeht der Ruf an die Jugend, ich recht zahlreich zu melden. Die Schachjugend soll einer der vielen Träger des kulturellen Lebens der Stadt werden. Lust und Liebe werden bald eintreten, wenn erst einmal die Grundbegriffe bekanntgeworden sind. Auch die Eltern sehen es bestimmt gern, wenn ihr Junge oder Mädel das Schachspiel erlernen. Manche häusliche Mußestunde wird dieses angenehme Geistesspiel dann vertreiben.
Anmeldungen sind möglich in der Wohnung des Lehrers Torbohm (gegenüber der Lindenschule) oder während der Spielabende der Senioren im Hotel Reuter (an allen Dienstagen ab 20 Uhr).


25. Juni 1950  Freie Presse – Jugendabteilung
Der Schachverein Rheda hat jetzt eine Jugendabteilung gebildet. Anmeldungen in den Übungsstunden im Lokal Reuter, oder beim Lehrer Torbohm

04. August 1950 – Westfälische Nachrichten – Eine bittere Enttäuschung
Eine bitter Enttäuschung mussten Rhedas „Schächer“ in Ennigerloh einstecken. Sie hatten die dortigen Sportkameraden anscheinend unterschätzt und fuhren mit einer stark gemischten Mannschaft nach Ennigerloh. Enderfolg: Niederlage 5,5:2,5. Die Revanche soll am 9. September steigen.
Die zweite Rhedaer Mannschaft trifft am Samstag im Punktekampf auf die gleiche Mannschaft von „Eckbauer“ Bielefeld.

 

05. August 1950 Westfälische Zeitung 

Interessante Schach-Paarungen
Mit interessanten Paarungen werden am Sonntag die Schachkämpfe im Bielefelder Bezirk und im Kreis fortgesetzt…Der Rhedaer Schachverein spielt gegen den Schachklub Tönsberg in Oerlinghausen…

 

August 1950 – Westfälische Nachrichten - Sieg in Oerlinghausen
Der Rhedaer Schachverein bewies mit dem 5,5:1,5-Sieg über Oerlinghausen erneut seine aufsteigende Form. Da die Rhedaer „Schächer“ bisher ohne Punktverluste sind, haben sie berechtigte Hoffnungen auf einen -aufstieg. Die Entscheidung fällt aber erst im Spiel gegen Eckbauer in Bielefeld.

04. September 1950   Freie Presse

Schach um Punkte

Im Rahmen der Schach-Mannschaftskämpfe kamen die Serienspiele der 6. Runde (1. Krs. KL) zum Austrag. Die Mannschaft des Bielefelder Schachklubs war nach Oerlinghausen gefahren und brachte dort aus dem Spiel gegen den Schachklub Tönsberg einen schönen 5,5 : 2,5 Sieg mit zurück…
Die Mannschaft des Schachvereins Eckbauer spielte im Heidekrug gegen den Rhedaer Schachverein 4:4 (Einzelergebnisse, Eckbauer zuerst genannt)
Rudolphi – Schubert 0:1,
Pelz – Müller 1:0,
Geldmeier – Dr. Schmidt 0:1,
Szillis - Holzheu 1:0,
Weeke – von Recklinghausen 0:1,
Flecken - Mages 0,5:0,5,
Bansmann – Krohn 0,5:0,5, S
Schneider – Zacher 1:0

 

16. September 1950  - Westfälische Nachrichten – Sieg gegen Ennigerloh
Der Rhedaer Schachverein konnte die in Ennigerloh erlittene Niederlage wieder ausgleichen. Mit 9,5:6,5 Punkten wurden die Gäste sicher geschlagen.

07. Oktober 1950 Westfälische Zeitung Kreiseinzelmeisterschaften

Schachmeisterschaften
Wie alljährlich im Herbst, so beginnen auch jetzt wieder die Kreiseinzelmeisterschaftskämpfe. Neun Spieler aus verschiedenen Vereinen nehmen daran teil, und zwar: ….Ophoff vom Brackweder Schachverein, ….Dr. Schmidt und Schubert vom Rhedaer Schachverein.
Da die beiden Besten dieses Turniers berechtigt sind, an der Bezirkseinzelmeisterschaft teilzunehmen, ist mit interessanten und spannenden Kämpfen zu rechnen.

24. Oktober 1950 Westfälische Zeitung  Kampf um den Schach-Kreismeister

Haller-Brackwede in Führung
Dass das diesjährige Turnier um den Schachkreismeister eine starke Besetzung gefunden hat, das zeigen die Ergebnisse der bisher ausgetragenen Runden klar auf….Dr. Schmidt und Schubert (beide Rheda) spielten remis. Haller siegte über seinen Vereinsmitspieler Ophoff (Brackwede). – In der zweiten Runde verlor Schubert (Rheda) gegen Haller (Brackwede), Schuschel (Eckbauer) siegt über Dr. Schmidt (Rheda)…Die dritte Runde….Mathias (Bielefelder Schachklub) konnte gegen Dr. Schmidt (Rheda) eine Figur und damit die Partie gewinnen. …Ophoff stand gegen Schubert (Rheda) entschieden besser, fand aber nicht die richtige Fortsetzung und musste sich mit Remis zufriedengeben.
Der Tabellenspielgel nach drei Runden:…5.-6. Schubert (Rhedaer Schachverein) je 1 Punkt, 7. bis 8. Dr. Schmidt (Rhedaer Schachverein) und Ophoff (Brackwede) je 0,5 Punkte…

07. November 1950  Freie Presse   Schach um Punkte

Im Turnier um den Schachkreismeister, das mit der 4. und 5. Runde in Rheda ausgetragen wurde, waren der Brackweder Haller und v. Baudissin (BSK) am ersten Novembersonntag hundertprozentig erfolgreich. Haller siegte über Mathias (BSK) und über Hunke (Gütersloh) durch seine bekannte Zähigkeit. Von Baudissin (BSK) gewann sicher über Dr. Schmidt (Rheda) und über Gerdt (Eckbauer Bielefeld). Der Turnierstand: …6.-7. Schubert (Rhedaer Schachverein), Ophoff (Brackweder Schachklub) je 1…., 9. Dr. Schmidt (Rhedaer Schachverein) 0,5 Punkte…

18. November 1950 Westfälische Zeitung     Übernimmt v. Baudissin die Führung?

Kreis-Schachrunden am Sonntag in Gütersloh
Die 6. Runde im Kreis-Schachmeisterturnier wird morgen im Lokal Schröder, Gütersloh, mit folgenden Paarungen ausgetragen:…Gerdt (Bielefeld-Eckbauer) gegen Dr. Schmidt (Rhedaer Schachverein), Mathias (Bielefelder Schachklub) gegen Schubert (Rhedaer Schachverein), ... und Hunke (Gütersloher Schachverein) gegen Ophoff (Brackweder Schachklub).
Am Nachmittag wird die 7. Runde mit den Partien:…Ophoff gegen Graf von Baudissin, Schubert gegen Hunke …gespielt. Wie in den bisherigen Rundenkämpfen wird es am letzten Spielsonntag im November auch in Gütersloh spannende Partien geben….

05. Dezember 1950 Westfälische Zeitung    Haller und v. Baudissin

Schach-Kreisturnier beendet
Dass mit aller Schärfe in den beiden letzten Runden des Turniers um die Schach-Kreismeisterschaft gespielt worden ist, zeigen die Ergebnisse auf. Der Brackweder Haller gewann in sicherer Manier seine letzte Partie gegen den Rhedaer Dr. Schmidt. Rhedas Stadtmeister Schubert verteidigte sich gegen den Bielefelder Graf von Baudissin erfolgreich. Mit letzter Anstrengung konnte v. Baudissin im Endspiel noch den Ausgleich durch Unentschieden erreichen….Gerdt, ebenfalls Nachwuchsspieler vom Schachverein Eckbauer siegte im Mattangriff gegen den Brackweder Ophoff. Gegen Schubert spielte Gerdt remis….Der Tabellenstand zum Ende des Turniers: …6. Bis 7. Gerdt (Eckbauer), Ophoff (Brackwede) je 2,5 Punkte, 8. Schubert (Rhedaer Schachverein) 2 Pkt., 9. Dr. Schmidt (Rhedaer Schachverein) 0,5 Punkt.

 

08. Dezember 1950 – Die Glocke – Auch die Jung-Schächer im Jugendring
Nach längerer Pause trat der Jugendring wieder zu einer Sitzung zusammen, die im Jugendheim in der Firma Rawe u. Co. stattfand…Nach der Begrüßung durch den Ringleiter Kretschmar und der Genehmigung des Protokolls wurde zunächst ein Antrag behandelt, in dem der Rhedaer Schachverein um die Aufnahme seiner Jugendgruppe in den Ring bat. Die Gruppe hatte bereits seit einiger Zeit in den Räumen der Lindenschule unter Leitung von Lehrer Torbohm trainiert und ist – was von grundsätzlicher Bedeutung ist – einem übergeordneten Verband unterstellt. Die Aufnahme wurde einstimmig beschlossen. Lehrer Torbohm selbst wird den Schachverein vorläufig im Jugendring vertreten…

12. Dezember 1950  Westfälische Nachrichten – Einladung zur Jahreshauptversammlung
Der Rhedaer Schachverein von 1931 hat seine Mitglieder zur Jahreshauptversammlung am 12. Dezember im Gasthof „Zum Posthorn“, Heerlage, eingeladen. Der Verein erwartet einen vollzähligen Besuch.

12. Dezember 1960  Freie Presse – Schachverein wählt neuen Vorstand
Der Rhedaer Schachverein von 1931 hat am 12. Dezember, 20 Uhr, im Restaurant Herlage seine Jahreshauptversammlung. Auf der Tagesordnung steht u.a. die Wahl des neuen Vorstands.

14. Dezember 1950  Westfalen-Zeitung – Meister des königlichen Spiels
Generalversammlung des Rhedaer Schachvereins von 1931
Auf der Generalversammlung des Rhedaer Schachvereins von 1931 gab Vorsitzender Heinrich Filter einen Rückblick auf das erfolgreiche letzte Jahr. Er dankte besonders der 1. Mannschaft für ihre Leistungen, die zum Aufstieg in die Bezirksklasse geführt haben. Die wirklich guten Wiedenbrücker Spieler, die jetzt dem Rhedaer Verein angehören, waren daran maßgeblich beteiligt.
Lehrer Torbohm ergänzte diese Ausführungen mit dem Arbeitsbericht über die von ihm geleitete Jugendgruppe. Diese Jungen seien mit einer großen Begeisterung bei der Sache und hätten durchweg ein beachtliches Spielniveau erreicht. Das königliche Spiel hat die jungen Menschen völlig in seinen Bann geschlagen. Nachwuchssorgen wird es im Rhedaer Verein nicht mehr geben.
Die Stadtmeisterschaften haben in Rheda viele Freunde für das Schachspiel gewonnen. Die Beteiligung von über 40 Spielern war über Erwarten gut. Auch im kommenden Spieljahr will man die Meisterschaften wiederholen. Stadtmeister Schubert hat dabei beste Aussichten, seinen Titel erfolgreich zu verteidigen.
Dr. Schmidt sprach abschließend über die Einzelmeisterschaften von Ostwestfalen. Zugleich erwähnte er in diesem Zusammenhang, dass ein Teil der Rhedaer I. Mannschaft den Spitzenspielern im Bezirk gleichzustellen ist. Lediglich die theoretischen Kenntnisse und die Routine fehle den jungen Turnier-Spielern. Deshalb müsse der theoretische Unterricht stark in den Vordergrund treten. Um das Bestehen in der Bezirksklasse brauche man sich keine Sorgen zu machen.

14. Dezember 1950  Freie Presse – Rückblick auf ein Jahr der Erfolge
Jahreshauptversammlung des Rhedaer Schachvereins
Trotz des mehr als unfreundlichen Wetters waren die Freunde des königlichen Spiels vollzählig zu ihrer Jahreshauptversammlung im Restaurant Herlage erschienen. Bei der Jahresrückschau sprach der Vorsitzende Filter zunächst über die Leistungen der 1. Mannschaft. Alle Spieler sind in den schweren Meisterschaftskämpfen über sich hinausgewachsen, und so gelang der Aufstieg zur Bezirksklasse. Der Vorsitzende dankte der Mannschaft im Nahmen des Vereins. Durch die groß aufgezogenen Stadtmeisterschaften ist das Schachspiel auch in Rheda in den Blickpunkt des Interesses gerückt. Die Teilnahme von 40 Spielern war für Kleinstadtverhältnisse außergewöhnlich stark. In Verbindung mit den Schachkursen bei der VHS haben die Schachmeisterschaften in weiten Kreisen der Bevölkerung die Liebe zum königlichen Spiel geweckt.
Mit großer Freude hörten die Anwesenden den Bericht des Jugendwarts. Lehrer Torbohm hat eine Schar junger Schachfreunde um sich versammelt, die den Seniorenmannschaften einen vielversprechenden Nachwuchs liefert. Das Interesse bei den Jungen ist groß. Die routiniertesten Spieler werden den Jugendwart in seiner Arbeit unterstützen.
Im Jahresbericht des Geschäftsführers wurde vor allem der Zusammenschluss mit Wiedenbrück herausgestellt. Durch den Zugang starker Wiedenbrücker Spieler hat die 1. Mannschaft die heutige Spielstärke erreichen können. Ein besonderer Dank galt der Presse für ihre großzügige Unterstützung.
Über die ostwestfälische Einzelmeisterschaften berichtete Dr. Schmidt, ,der mit seinem Vereinskameraden Schubert und dem Gütersloher Hunke den Kreis Wiedenbrück vertrat. Den hiesigen Spielern fehle lediglich die theoretische Schulung und bessere Nerven für entscheidende spiele. Beruhigt könne man aber den Meisterschaftsspielen in der höheren Klasse entgegensehen.
Der Vorstand wurde in seiner alten Zusammensetzung einstimmig wiedergewählt. Rheda sollte im kommenden Jahr den Westfälischen Schachkongress übernehmen. Es gab hier heiße Debatten. Man würde gern Ausrichter sein, aber die aufzubringenden Unkosten sind unerschwinglich. Schließlich waren dann auch allein die finanziellen Gründe für eine Ablehnung maßgeblich.
Auch im kommenden Jahr sollen die Stadtmeisterschaften durchgeführt werden. Aller Voraussicht nach wird sich die Zahl der Teilnehmer erheblich vergrößern. Titelverteidiger ist Rhedas zur Zeit stärkster Spieler Schubert.

15. Dezember 1950  Westfälischen Nachrichten – Bauern und Offiziere erreichen das „Klassenziel“
Jahreshauptversammlung des Rhedaer Schachvereins
Gewerbeoberlehrer Filter konnte in der Jahreshauptversammlung des Schachvereins als Vorsitzender feststellen, dass die Mitglieder trotz des ungünstigen -Wetters auch aus der Umgebung Rhedas fast vollständig erschienen waren.
In seiner Rückschau auf das vergangene Jahr hob er hervor, dass die ersten Mannschaft über ihre Leistungen hinausgewachsen sei. Energie und Siegeswillen hätten der Mannschaft zum Aufstieg in die höhere Klasse verholfen. Die Stadtmeisterschaften, die von Bürgermeister Pohlmann eröffnet und geschlossen worden seien, hätten den Beweis erbracht, dass das königliche spiel in Rheda festen Fuß gefasst habe. 40 Teilnehmer seien beim Start anwesend gewesen, eine stattliche Zahl für Rheda. Das Turnier habe nicht nur einen äußerlichen Erfolg gehabt, es habe auch bewiesen, dass in Rheda ein großes Interesse für den Schachsport vorhanden sei. Das Winterfest habe den Kameradschaftsgeist gestärkt, wenn auch ein finanzieller Erfolg damit nicht verbunden gewesen sei.
Aus dem Bericht des Kassenführers Hövelmann ging hervor, dass der Verein schwere Finanzsorgen hatte. Heute ist jedoch die Grundlage gut.
Sehr erfreulich war dann der Jahresbericht des Jugendwartes Lehrer Torbohm. Er hat eine Jugendschar um sich versammelt, die regelmäßig an den Übungsabenden erscheint und größtes Interesse zeigt. Die Jugend ist demnächst Trägerin des sportlichen Kampfgeistes; darum soll gerade ihr die erste Unterstützung des Vereins zugesichert sein. Auch die älteren erfahrenen Mitglieder werden in Zukunft die Jugend in jeder Beziehung unterstützen.
Geschäftsführer Schollbach brachte in seinem Jahresbericht zum Ausdruck, dass der Zusammenschluss von Rheda-Wiedenbrück sich nur zum Vorteile ausgewirkt habe. Die Presse (besonders die WN) habe durch ihre gute Zusammenarbeit mit dem Verein das Niveau des Schachspiels bedeutend gehoben.
Dr. Schmidt berichtete über seine Erfahrungen bei den Einzelmeisterschaften von Ostwestfalen. Was unseren hiesigen Spielern fehle, sei die theoretische Schulung. Beruhigt könnte der Verein im kommenden Jahre zu den Meisterschaftskämpfen der höheren Klasse antreten. Denn die Leistungen der oberen Hälfte der 1. Kampfmannschaft seien denen der Spitzenspieler ebenbürtig. Nur müsse das Lampenfieber überwunden werden. Ein guter theoretischer Unterricht sei aber die Vorbedingung.
Für das gute harmonische Zusammenarbeiten innerhalb des Vorstandes gab dann die Vorstandwahl den Beweis. Ohne Debatte wurde der bisherige Vorstand einstimmig wiedergewählt.
Schachkongress 1951 in Rheda, das war dann die Frage, die schon mal die Gemüter erregen konnte. Für und wider wurde gesprochen; aber zum Schluss einigte man sich doch dahin, dass aus finanziellen Gründen dieses für Rhedas Schachverein nicht tragbar sei. Man lehnte aus diesem Grunde den Kongress für Rheda ab. Lieber wolle man das größere Augenmerk auf die Jugendarbeit legen.
Wie im vergangenen Jahre, sollen wieder die Schachmeisterschaften ausgetragen werden. Hierzu erhoffe man wieder die hundertprozentige Unterstützung der Stadt. Bürgermeister Pohlmann habe durch seinen aktiven Einsatz im Vorjahre die Stadtmeisterschaft zu einem Höhepunkt des sportlichen Geschehens gemacht.

15. Dezember 1950 – Die Glocke – Schachkongress 1951 nicht in Rheda!
Generalversammlung des Schachvereins von 1931
Der erste Vorsitzende des Vereins, Gewerbeoberlehrer Filter, konnte bei der Eröffnung der Generalversammlung die fast volle Zahl der Mitglieder begrüßen. Aus seinem Rückblick auf die Spieltätigkeit des letzten Jahres war als wesentlicher Punkt der Aufstieg der ersten Mannschaft in die Bezirksklasse zu entnehmen. Man sei den Spielern zu Dank verpflichtet, denn der unerwartete Erfolg wäre das Ergebnis ihres zähen Durchhaltens und der Energie. Ein Markstein in der Geschichte des königlichen Spiels in Rheda war die erfolgreiche Stadtmeisterschaft dieses Jahres. Nicht nur die große Teilnehmerzahl, sondern besonders auch die aufgeschlossene Haltung Bürgermeister Pohlmanns habe verdeutlicht, dass die Stadt Rheda mit wachsendem Interesse das Schachgeschehen verfolge. Eine amüsante Unterbrechung der schachsportlichen Tätigkeit war das vollauf gelungene Winterfest.
Die Kasse weist nach dem Bericht des Kassierers Hövelmann einen ausgeglichenen Stand aus, obwohl die Geldsorgen des Schachvereins nicht zu verkennen sind. Erfreuliches konnte der Jugendwart Torbohm berichten. Seine kürzlich in den Jugendring aufgenommene Gruppe besucht zahlreich und regelmäßig die Trainingsstunden in der Lindenschule. Die Jugendarbeit wird in Zukunft die besondere Unterstützung der Erwachsenen erhalten, da man die Bedeutung des Nachwuchses erkannt hat.
Aus dem Jahresbericht des Geschäftsführers Schollbach ging hervor, dass die Zusammenlegung der Schachvereine von Rheda und Wiedenbrück nur fruchtbar gewesen ist. Für die Popularisierung des Schachspiels dankte er besonders der Heimatpresse. Dr. Schmidt gab seinem Optimismus hinsichtlich der Bezirksklassenkämpfe der ersten Mannschaft Ausdruck. Als dringende Notwendigkeit empfahl der erfahrene Schachspieler, der an den Einzelmeisterschaften von Ostwestfalen teilgenommen hatte, eine forcierte Ausbildung in der Schachtheorie. Die Vorstandswahl wurde kein Problem. Die einstimmige Wiederwahl spiegelt die Anerkennung der Mitglieder wider. Lebhafte Diskussionen gab es um den ostwestfälischen Schachkongress 1951, der nach Vorschlag des Verbands in Rheda stattfinden sollte (Ein Vertrauensbeweis!). Man musste auf den Plan leider verzichten, da die finanzielle Belastung für den Verein zu groß werden würde. Im nächsten Jahre wird wiederum eine Stadtmeisterschaft durchgeführt.