Das Jahr 1956
1956 wurde der Rhedaer Schachverein 25 Jahre alt. Aus diesem Anlass haben wir den Verbandskongress des Schachverbandes Ostwestfalen ausgerichtet,
verbunden mit den Senioren- und Jugendmeisterschaften. Als Termin wurde Ostern 1956 festgelegt. Die Verbandsmeisterschaften sollen in der Zeit zwischen Karfreitag, den 30.03. und dem Wochenende nach
Ostern (06.04.) stattfinden. Am Karfreitag soll gegen 10 Uhr 30 der Schachkongress beginnen, nachmittags soll dann die Begrüßung der Teilnehmer an den Bezirkseinzelmeisterschaften stattfinden, und
abgeschlossen werden soll der Tag mit einem offenen Blitzturnier. Rheda bekommt für die Bezirkseinzelmeisterschaften als Ausrichter einen Freiplatz. Dafür wird Fridolin Schubert benannt. Für die
gleichezitig stattfindenden Jugendmeisterschaften bekommt Rheda ebenfalls einen Freiplatz. Dafür wird später Gunther Troschke ausgewählt.
Rigobert Ophoff wird in diesem Jahr Geschäfts- bzw. Schriftführer im Schachverein. Ein Amt, dass er bis in den Januar 2012 ununterbrochen ausübt.
21. Januar 1956 Westfälische Zeitung
Bezirks-Einzelmeisterschaften
Die letzte Runde in der Schachbezirks-Einzelmeisterschaft wird am Sonntag ab 9 Uhr
im Ratskeller ausgespielt. Es spielen: Ernst (Brackweder SK) gegen Meseberg (SK Halle), Wesselowsky (BSK) gegen Gerebtzoff (Brackweder SK), Mahr gegen Ullmann (beide BSK), Thurau (SK Halle) gegen
Illgen (BSK), Ophoff (Rheda) gegen Kleinhans (Brackweder SK). Ernst kann auf Platz 1 noch eingeholt werden, wenn er gegen Meseberg remisieren sollte und
Wesselowsky noch gegen Gerebtzoff gewinnt.
Die beiden Ersten werden vom Bielefelder Bezirk für das Ostwestfalenmeisterturnier
nominiert, das vom 30.3. bis 6.4. in Rheda ausgetragen wird. In Rheda finden der Verbandskongress am Karfreitag und vom 3.4. bis 4.4 das Ostwestfalen-Jugendturnier
statt.
Brackweder SK III spielt zu Hause gegen Oelde; Rhedaer Schachverein hat Schachfreunde Oelde II als Gast. Schachklub Friedrichsdorf erwartet Eckbauer IV. Rheda
II spielt gegen Eckbauer III.
Ende Januar schlägt die erste Mannschaft die Schachfreunde aus Oelde mit 6:2 und liegt weiter auf Aufstiegskurs. Die Partien lauten:
Schubert-Plaßkamp 1:0
Kern-Pawlick remis
Troschke-Thon 1:0
Deppner-Keweler 1:0
Dr. Schmidt-Stratmann remis
Westfechtel-Krefeld 0:1
von Recklinghausen-Krefeld II 1:0
Krohn-Grütt 1:0
Die zweite Mannschaft verliert gegen Eckbauer mit 2,5:5,5.
Im März macht dann die erste Mannschaft den Aufstieg in die Bezirksklasse perfekt. Deppner, Turowski und Arning gewannen. Besonders der Gewinn von Arning überraschte, war er doch als Ersatzmann in die erste Mannschaft gerückt. Schubert, Troschke, Dr. Schmidt und von Recklinghausen spielten unentschieden.
Ende März, Anfang April kam es dann zu den schon erwähnten Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen des Schachvereins.
03. April 1956 Die Glocke - Zwei Bilder vom Verbandskongress Ostwestfalen-Lippe
Links überreicht der Geschäftsführer des Rhedaer Schachvereins Hans Schollbach dem gerade gewählten Ehrenvorsitzenden Schäfer einen Blumenstrauß. In der Mitte der neue
Verbandsvorsitzende Oskar Tempelmeier, verdeckt Dr. Deppner der Vizepräsident des Deutschen Schachbundes.
Rechts Stadtdirektor Höltken, Bürgermeister Koch und der Vorsitzende des Vereins Dr. Schmidt.
03. April 1956 Die Glocke "Schach - ein Mittel gegen die Vermassung"
Rheda im Zeichen des "Königlichen Spiels"
Bürgermeister Koch begrüßte den Kongress des Schachverbandes Ostwestfalen-Lippe
Tempelmeier (Bielefeld) 1. Vorsitzender - Schäfer (Bielefeld) Ehrenvorsitzender
Dem rührigen Vorstand des Rhedaer Schachvereins von 1931, der in diesen Tagen sein 25jähriges Bestehen feiert, hat es die Stadt Rheda zu verdanken, als Kongressstadt für den Schachverband Ostwestfalen-Lippe ausgezeichnet zu sein. Der Kongress am Karfreitag im Saal der Gaststätte Berens, auf dem 39 Vereine mit 83 Stimmen vertreten waren, dauerte rund fünf Stunden. Von den Vereinsvorständen wurden wichtige Beschlüsse gefasst, die dem Schachleben in unserem Bezirk neuen Auftrieb geben werden.
Der Vorsitzende des Rhedaer Schachvereins, Dr. Alfred Schmidt begrüßte die Kongressteilnehmer herzlich in der Emsstadt, deren Stadtväter dem Verein eine Unterstützung für die wichtige Tagung zugesagt hatten. Dafür dankte er dem anwesenden Bürgermeister Koch und Stadtdirektor Höltgen namens des Vereins und des Verbandes. Sein Gruß galt ferner dem Verbandsvorstand unter Vorsitz von Werner Schäfer (Bielefeld) und allen Delegierten.
Uraltes Königsspiel
Bürgermeister Koch entbot dem Kongress den Gruß der Stadt Rheda. Das uralte "Königliche Spiel" sei bereits von den alten Persern ebenso gepflegt worden, wie auch später von Karl dem Großen. Dieses schöne Spiel, das Scharfsinn und geistige Fähigkeiten erfordere, steche scharf ab von der Vermassung unserer Zeit; es sei ein Geisteskampf der Einzelpersönlichkeit. Daher müsse es jetzt und in Zukunft gehegt und gepflegt werden in der Unrast unserer Tage. Der Bürgermeister wünschte dem Schachverband eine erfolgreiche Arbeit an der Bildung der Jugend.
Danach eröffnete der Verbandsvorsitzende Werner Schäfer den Kongress 1956 des schachverbands Ostwestfalen-Lippe. Er dankte den örtlichen Behörden für ihr Verständnis für die Schacharbeit und ihre
Unterstützung des ausrichtenden Vereins und diesem für die Übernahme des Verbandsturniers, das koste viel Arbeit und auch Geld. Die Schachvereine seien nicht auf Rosen gebettet.
Die Entwicklung des Schachs in Ostwestfalen-Lippe habe sich recht ruhig vollzogen. Merkwürdigerweise sei die Zahl der gemeldeten Mitglieder etwas zurückgegangen. Leider wachse die Jugend nicht
überall in der gewünschten Weise nach. Auch in Bezug auf die Arbeitsweise des Bundesvorstands seien noch manche Wünsche offen.
36.000 deutsche Schachspieler
Dr. Deppe (Detmold), Vorsitzender des Schachverbandes Nordrhein-Westfalen und Vizepräsident des Deutschen Schachbundes hält es für dringend erforderlich, dass man sich von den Unterverbänden her für die Aufgaben des Deutschen Schachbundes interessiere. Im Bund seien heute über 36.000 Schachspieler vereinigt; Nordrhein-Westfalen sei mit 8.000 Mitgliedern der zweitgrößte Landesverband nächst Bayern.
Nordrhein-Westfalen sei dafür, dass die Deutschen Meisterschaften in jedem Jahr ausgetragen würden; der Bund wolle dies aber nur alle zwei Jahre. Im allgemeinen sei man nicht gegen internationale Begegnungen, aber der Schachbund verfüge nur über geringe Mittel, um kostspielige Veranstaltungen zu finanzieren, denn er erhalte nur ganze fünf Pfennig je Mitglied. Im nächsten Jahr sei ein Treffen in Moskau, an dem Deutschland teilnehmen werde; es werde sechs Wochen dauern.
Geschäftsführer des Schachverbandes OWL Dr. Koldt aus Schnathorst gab bekannt, dass eine Einladung einer Betriebsgemeinschaft in Brandenburg/Havel (Sowjetzone) vorliegt. Man sei schon einmal im
Herbst in der Sowjetzone gewesen und habe dort einen "dicken Klatsch" bekommen. Es solle versucht werden, eine aussichtsreiche Mannschaft aus dem Bezirk Porta aufzustellen. Verbandskassierer
Christian Höthker (Brake) gestattete einen Blick in den Verbandssäckel, der nicht mit Reichtümern gefüllt ist.
Vor Schluss der Meisterschaften
Verbandsspielleiter Oskar Tempelmeier (Bielefeld) berichtete, es sei in Detmold beschlossen worden, die Meisterschaften mit 12 Teilnehmern, vier Vorberechtigten und je zwei Teilnehmern aus den Unterbezirken auszutragen. Das Interesse an den Pokalspielen sei leider gering, da sich die Spieler nicht heranwagten und die Kosten scheuten. In der Sektion Frauenschach, die Frau Hecker leite, sei noch kein rechtes Leben eingekehrt. In der Woche nach Ostern würden die Meistersvhaften abgeschlossen. In der Gruppe A stehen sich als Endspieler Mindenmit fünf und Königsspringer Herford mit vier Punkten gegenüber. In der B-Gruppe herrscht das gleiche Verhältnis zwischen Soest mit fünf und Bielefeld II mit vier Punkten.
Jugend-Schachlehrgänge
Das Bild, das der Presse- und Jugendwart Mathias (bielefeld) entwarf, war recht erfreulich. Durch den Landessportverband werde die Arbeit der Verbandsjugendwarte finanziell unterstützt, indem
Lehrgänge für Jugendschach veranstaltet und dabei Lehrmaterial und Kosten erstattet würden. Davon werde von Vereinen aller Größen Gebrauch gemacht. Durch diese Aktion seien Jugendliche und Schüler
für dei Idee gewonnen worden. - Im vergangenen Spieljahr sei es gelungen, im Entscheidungskampf Bielefeld gegen Hattingen den zweiten bis dritten Platz bei 16 Teilnehmern zu erkämpfen. Werner Fuchs
(Bielefeld) hatte großen Erfolg. Minden scheiterte im Endspiel gegen Hagen. Das Bundesjugendturnier finde zu Pfingsten in Detmold statt. Der Schachbund habe einen namhaften Zuschuss gegeben.
Der neue Verbandsvorstand
Der Vorsitzende Werner Schäfer legte wegen noch schwerer Krankheitsfolgen sein Amt nieder. Ihm sprach Alterspräsident Sommer aus Lemgo den Dank des Verbandes für die seit 1945 geleistete Aufbauarbeit unter schwierigen Bedingungen aus. Es sei vor allem im Anfang nicht leicht gewesen, als sich die Alliierten sogar vor den "Türmen, Läufern und Springern" der Schachspieler gefürchtet hätten. Auch sei es Schäfer gelungen, die Einigkeit im Vertband zu erhalten.
Der Kongress wählte den bewährten Oskar Tempelmeier zum neuen ersten Vorsitzenden. Sein Stellvertreter wurde Dr. Alfred Schmidt, der Vorsitzende des Rhedaer Schachvereins. Neuer Spielleiter wurde Helmut Nöttger (Bielefeld). Geschäftsführer im Verband wurde mit Rigobert Ophoff ein weiterer Rhedaer. Kassierer blieb Christian Höthke (Bielefeld), Jugend- und Pressewart Fritz Mathias (Bielefeld), Kassenprüfer Dr. Koldt (Bezirk Porta) und Werner Schäfer (Bezirk Bielefeld).
Auf Antrag von Ewald Gryschko aus Paderborn wurde Werner Schäfer einstimmig zum Ehrenvorsitzenden des Schachverbands Ostwestfalen-Lippe ernannt.
Aus dem Arbeitsplan 1956/57
sind zu erwähnen die Meldetermine für die Mannschaftskämpfe im Bezirk bis zum 1. Juni, für die Pokal-Einzelkämpfe am 1. Juli, zum gleichen Tage auch für die Damen-Meisterschaft; für die Einzelmeisterschaft1957 sind die Meldungen der Bezirke bis zum15. Februar einzureichen. Anfang September ist in Hannover ein Kampf der 20 Spitzenkönner aus dem Verband Ostwestfalen-Lippe gegen Niedersachsen geplant. Die Bezirksspielleiter werden die Wettkämpfer nominieren. Man gedenkt, mit dem Bus ab Bielefeld zu fahren. Der Mitgliedsbeitrag bleibt unverändert. Nächster Kongressort wird wahrscheinlich Brakel bei Höxter sein.
Im Anschluss an den Kongress fand ebenfalls am Karfreitag ein großes Blitzturnier im Gasthaus Behrens statt. Nicht nur Schachspieler aus den Vereinen rund um Rheda, sondern auch aus den entlegensten Orten waren die Experten in die alte Emsstadt gekommen. Der Andrang war so gewaltig, dass der Turnierleiter mehrmals darum bitten musste, die Teilnehmeranzahl in Grenzen zu halten. Denn für 44 Spieler, die in vier Gruppen aufgeteilt wurden, reichte das Spielmaterial soeben aus.
Die jeweils beiden Ersten aus jeder Gruppe qualifizierten sich für das Endturnier. Es dauerte mehrere Stunden, bis sich dieses Mammutprogramm abgewickelt hatte. Die tollsten Situationen ergaben sich in jeder Runde. In der Gruppe I spielten unter anderem die Rhedaer Schachfreunde Dr. Schmidt, Troschke und Deppner. Favorit in dieser Gruppe war Prof. Dr. Lachmann aus Bielefeld. Der Meister von Nordrhein-Westfalen kam mit 9 Punkten auf Platz 1. Er verlor nur eine Partie gegen den jungen Bünder Spieler Jackl, der dann auch zweiter wurde. Von den Rhedaer Spielern kam keiner über 4 Punkte hinaus.
In der Gruppe II spielten aus Rheda Schubert und Turowski. Favorit war hier der deutsche Meisterspieler Hantke aus Versmold. Gruppensieger wurde aber der mehrfache OWL-Jugendmeister Sölter. Hantke konnte sich aber als Gruppenzweiter (nach einem notwendig gewordenen Stichkampf) für die nächste Runde qualifizieren.
In der Gruppe III spielte aus Rheda von Recklinghausen mit. Aber auch er konnte sich nicht auf einen der ersten beiden Plätze vorspielen.
Das Endturnier wurde mit großer Zähigkeit anschließend ausgekämpft. Die vielen Zuschauer kamen auf ihre Kosten. Keiner kam ohne Niederlage davon. Der Endstand sah dann so auch:
1. Hantke (Versmold)
2. Grönegreß (Bielefeld)
3. Beerheide (Oelde)
Auf den weiteren Plätzen lagen Prof. Dr. Lachmann, Jackl, Sölter, Nowacki.
Zu der gleichen Zeit fand in Amsterdam die Schach-Weltmeisterschaft zwischen Smyslow (UdSSR) und Szabo (Ungarn) statt.
Das Turnier um die Ostwestfalen-Meisterschaft endete mit einem Sieg von Norbert Jürgens von "Paulsen" Detmold. Der Titelverteidiger Oestrich aus Bünde musste sich mit dem zweiten Platz begnügen. Ernst aus Brackwede wurde als Turnierneuling hervorragender Dritter. Bezirksmeisterin wurde Hanna Böhmer, ebenfalls von "Paulsen Detmold". Im Beisein der Schachmeisterleite von Ostwestfalen fand eine kurze Siegerehrung mit Überreichung vieler Geschenke an alle Turnierteilnehmer im Saale der Gaststätte Behrens statt. Der Vorsitzende unseres Vereins, Dr. Schmidt, dankte allen Teilnehmern und überreichte dem Sieger eine Radierung vom Rhedaer Schloss.
Anschließend bedankte sich Turnierleiter Tempelmeier im Namen des Verbandes für die geleistete Arbeit des Rhedaer Schachvereins und für die freundliche Aufnahme seitens des Gastwirts Behrens. Der Sieger des Turniers ist nun berechtigt, am Turnier um die Meisterschaft von Nordrhein-Westfalen teilzunehmen. Im Endklassement belegte der Rhedaer Schubert den 11. Platz.
Bei den Junioren gewann der Favorit Reinhardt aus Lübbecke, knapp vor Bohlmann aus Soest und Kiel aus Minden, die den geteilten 2. und 3. Platz belegten. Hier beendete der Rhedaer Teilnehmer, Troschke, das Turnier auf dem geteilten 4. und 5. Platz.
07. Juni 1956 Westfalen-Zeitung - Rhedaer
Stadtschachmeisterschaft
Rekordbeteiligung erwartet – Schubert Titelverteidiger
Wieder einmal ist vom Rhedaer Schachverein von 1931 die Stadtschachmeisterschaft ausgeschrieben worden. Sie wird in diesem
Jahre wohl eine Rekordbeteiligung bringen, denn der ausrichtende Verein feiert sein silbernes Jubiläum. Alle Vereinsmitglieder werden deshalb teilnehmen. An der Stadtschachmeisterschaft können aber
auch Nichtmitglieder des Rhedaer Schachvereins teilnehmen, und an sie richtet der Jubelverein sogar eine besonders herzliche Einladung zur Teilnahme.
Anmeldungen nehmen bis zum 10. Juni der Spielleiter des Rhedaer Schachvereins, Lehrer Fritz Westfechtel (Fürst-Bentheim-Straße), und Vereinswirt Hans Berens entgegen. Spätere
Anmeldungen können nicht mehr berücksichtigt werden, denn am Donnerstag, 14. Juni, erfolgt bei Berens bereits die Auslosung über die Gruppeneinteilung und anschließend wird gleich die erste Runde des
Vorturniers gespielt.
Titelverteidiger ist wieder einmal der mehrfache Rhedaer Stadtmeister und bekannte Turnierspieler Fridolin Schubert. Leicht wird für ihn in diesem Jahr die Titelverteidigung nicht
werden, denn gerade die jungen Spieler sind in den letzten Monaten groß herausgekommen und haben eine sehr beachtliche Spielstärke erreicht. So könnte man dem Jugendlichen Gunther
Troschke schon zutrauen, auch einem so routinierten Mann wie Schubert eine Niederlage beizubringen, zumal Schubert in den letzten Wochen überspielt schien
und nicht so konzentriert wie früher spielte. Einer der großen Favoriten ist Rigobert Ophoff, der nach zweijähriger Pause wieder am Turnier teilnehmen wird.
Die Stadt-Schachmeisterschaften werden sich über mehrere Monate erstrecken, zumal eine Zwangspause durch die Sommerferien nicht zu umgehen ist. Die Siegerehrungen werden anlässlich der
Jubiläumsveranstaltung des Schachvereins, die im Spätherbst im Saal des Vereinslokals Berens zur Durchführung kommt, stattfinden. Im Jahr des silbernen Vereinsjubiläums winken den Bestplatzierten
wertvolle Preise. Auch das wird ein Ansporn für die Teilnehmer an den Stadtmeisterschaften 1956 sein.
Wie wir erfahren, werden zu der Jubiläumsveranstaltung alle noch lebenden Vereinsgründer in Rheda anwesend sein, darunter sogar der nach Nordamerika ausgewanderte Kurt
Mendels.
Am 14.06.1956 beginnt dann die Stadtmeisterschaft. Den Titel muss Fridolin Schubert verteidigen. Das Turnier gewinnt Rigobert Ophoff.
16.Juli 1956 Westfälische Zeitung
Mit neun Mannschaften nimmt die Schachbezirksklasse für das nächste Spieljahr 1956/57 die Meisterschaftskämpfe auf. Die Auslosung ergab: 1. SK Eckbauer I, 2. Bielefelder Schachklub IV, 3. Rhedaer Schachverein(als Kreismeister 1956), 5. Schachverein Sieker, 6. Eckbauer II, 6. Schachklub Halle I (die aus der Landesliga abstieg), 7. Schachring Versmold ,8. SK Halle II (die Mannschaft wurde Meister im Kreis Halle), 9. Brackweder Schachklub II.
11. August 1956 Wiedenbrücker Kreisblatt - Dr. Schmidt gewann
Nur zwei Partien wurden in der dritten Runde des Hauptturniers um die Rhedaer Stadtschachmeisterschaft 1956 im Gasthof
Berens gespielt. Dabei kam Dr. Schmidt zu einem glatten Sieg gegen Deppner. Eine Hängepartie gab es zwischen dem Favoriten Ophoff und dem
Turnierneuling Fischer, der bis jetzt einen hervorragenden Eindruck hinterließ.
18. August 1956 Freie Presse - Schach mit Überraschungen
Bei den Rhedaer Schach-Stadtmeisterschaften gab es schon im Vorturnier einige Überraschungen. Das Hauptturnier aber brachte nun ausgesprochene Sensationen. Ophoff, der seine auf
Vorteil stehende Hängepartie gegen Fischer gewonnen hatte, kam am Donnerstag über ein Remis gegen den Jugendlichen Troschke nicht hinaus. Zur zweiten Überraschung
kam es bei der Partie Dr. Schmidt gegen den ebenfalls noch jungen Manthey. Es kam zu einem Endspiel von 60 Zügen, wobei Dr. Schmidt zunächst auf
Gewinn stand, später aber in arge Bedrängnis kam. Becker überfuhr durch eine rasante und gewagte Eröffnung den ihm spielerisch und auch an Erfahrung überlegenen
Kern. Es war Beckers erster Sieg im Hauptturnier. Wie gut der Rhedaer Turnierneuling Fischer ist, zeigte sich in seiner Partie gegen den
vorberechtigten Turowski. Obwohl Turowski eine Figur mehr hatte, verlor er gegen Fischer, der eine taktisch gute Partie bot.
Stand nach vier Runden:
1. Ophoff 3,5 Punkte
2. Dr. Schmidt u. Fischer je 3,5
4. Manthey 2,5 (1 Hängepartie)
5. Schubert 1 (3 H)
6. Troschke, Becker und Deppner je 1 (1 H)
9. Turowski 0 (3 H)
10. Kern 0 (2H)
1. September 1956 Westfälische Zeitung Neue Saison beginnt
Neue Saison der Schachspieler beginnt
Auftakt zu den Bezirksturnieren am Sonntag in Bielefeld
Am ersten Septembersonntag beginnen auch die Schachspieler mit ihrer neuen Saison. Die Bezirksmeisterturniere beginnen um
9 Uhr im Bielefelder Ratskeller. Sowohl bei den Senioren wie auch bei den Jugendlichen bewerben sich acht Kandidaten um den Titel. Senioren: Schubert (Rheda)….Chancen haben jedoch
fast alle Bewerber um den Titel und die Qualifikation für das Meisterturnier von Ostwestfalen 1957….
Auch die Mannschaftsturniere sind in Vorbereitung. Die Bezirksklasse eröffnet die Saison in Kürze. Hier spielen Mannschaften vom Bielefelder SK, Brackweder SK, SK Halle (mit zwei Mannschaften), SK Eckbauer (ebenfalls mit zwei Mannschaften), SV Sieker und Rhedaer SV. Der Schachring Versmold jedoch hatte in letzter Zeit so viele Spielabgänge, dass er auf die Teilnahme, die ihm auf Grund der letztjährigen Erfolge zustand, verzichten muss. Damit kommen von den acht Vereinsmannschaften nur noch zwei für den Abstieg in Frage.
01. September 1956 Westfälische Zeitung Bezirksmeisterschaft
Dritte anstatt erste Runde
Die Auslosung zum Schachturnier um die Bezirksmeisterschaft 1956/57 ergab im Bielefelder Ratskeller folgende Reihenfolge:…6. Schubert (Rhedaer SV)…Da Illgen noch im Urlaub weilt, wurde die dritte mit der ersten Runde ausgewechselt….in einer französischen Partie gewann Beerheide (Ennigerloh) gegen Schubert einen Turm bei einer Abtauschkombination. Auch hier war der restliche Partieteil eine rein technische Angelegenheit.
06. September 1956 Wiedenbrücker Kreisblatt - Ophoff wurde
Stadtschachmeister
Fünf Hängepartien noch zu spielen – Favorit Schubert geschlagen
Obwohl noch fünf Hängepartien gespielt werden müssen, steht der neue Stadtschachmeister 1956 bereits fest. Den Titel
gewann nicht der mehrfache Stadtmeister und Titelverteidiger Schubert, sondern ein Spieler, dem wir schon in unseren ersten Vorschauen die größten Chancen einräumten, nämlich
Rigobert Ophoff, der aus Brackwede wieder nach Rheda zurückgekehrt ist.
Nach den letzten Partien gegen Dr. Schmidt und Manthey benötigte der junge Ophoff nur noch 1,5 Punkte, um sich den Titel zu sichern. Vor acht Tagen
kam es zu einem hartumkämpften Remis zwischen ihm und dem ausgezeichneten Theoretiker Dr. Schmidt. Angesichts der Wichtigkeit seiner Partie gegen den jungen Manthey
spielte Ophoff etwas verkrampft. So gelang es ihm erst im Endspiel dieser sechs Stunden dauernden Partie der Sieg. Ophoffs Turniererfahrung hatte sich gegen den
immer unkonzentrierter spielenden Manthey durchgesetzt.
Die für die Placierung innerhalb der Spitzengruppe sehr wichtige Partie Kern – Schubert fiel aus. Turowski, dem es in einem Nachholspiel gelang, Dr.
Schmidt zu besiegen, wurde von dem großartig aufspielenden Deppner überrannt. Er musste eine vernichtende Niederlage hinnehmen. Durch zwei ausstehende Hängepartien hat er
aber noch Chancen, seinen Platz ind er Schlusstabelle zu verbessern.
Der Jugendliche Troschke überraschte sehr angenehm. Nur eine Niederlage (gegen Dr. Schmidt) musste der talentierte Junge hinnehmen. Er wurde Remiskönig des Turniers
und nahm auch den Favoriten Ophoff und Titelverteidiger Schubert je einen halben Punkt ab. Gegen Fischer gewann Troschke eindeutig,
dagegen reichte es durch einen Fehlzug (bei klarer Gewinnstellung) gegen Manthey nur zu einem Remis. Bei der nächsten Hängepartie dürfte Troschke jedoch den vierten
Platz in der Endrundentabelle erringen können; das ist ein außerordentlicher Erfolg für den Jungen.
Die Tabelle:
1. und Stadtschachmeister Rigobert Ophoff 8 Punkte (aus neun Partien)
2. Dr. Alfred Schmidt 6
3. Fridolin Schubert 5,5 (2 Hängepartien)
4. Gunther Troschke 4,5 (1 H)
5. Erwin Deppner 4
6. Fischer 3,5 (1 H)
7. Turowski 3 (2 H)
8. Kern 2,5 (3 H)
9. Manthey 2 (1 H)
10. Becker 1 Punkt.
Die Siegerehrung wird im Rahmen des 25. Stiftungsfestes des Rhedaer Schachvereins von 1931 (Anfang November im Saal des Vereinslokals Berens) durchgeführt. Dem neuen Meister Ophoff
wird dabei der wertvolle Wanderpokal (ein großer Silberbecher) überreicht.
11. September 1956 Westfälische Zeitung Bezirksmeisterschaft
…Schubert (Rheda) erreichte gegen den Dissener Buchholz den ersten Punkt…
17. September 1956 Mannschaftsaufstellungen für die Saison 1956/57
1. Mannschaft: Schubert, Ophoff, von Recklinghausen, Dr. Schmidt, Deppner, Fischer, Kern, Troschke
2. Mannschaft: Turowski, Manthey, Becker, Arning, Westfechtel, Albrecht, Horst, Henkenjohann
Ersatz: Kupatsch, Maischak, Hans Schollbach, Mouritz
24. September 1956 Westfälische Zeitung Rheda gewinnt gegen BSK Eckbauer
Einen schweren Stand hatte die BSK-Mannschaft (IV) gegen Rheda. Mit 2,5:5,5 ist hier die Niederlage für die Bielefelder
Spieler, die zuerst genannt werden, eindeutig.
Stallmeister – Schubert 0:1
Quartier – Ophoff 0:1
Adam jr. gegen von Recklinghausen 0:1
Weichert – Dr. Schmidt 0:1
Leimkuhl -Fischer remis
Ilgen jr. – Kern remis
Hentschel gegen Troschke 1:0
Mönkemöller – Turowski remis
02. Oktober 1956 Westfälische Zeitung Bezirksmeisterschaft
Im Bezirks-Schachmeisterturnier führt nun Kleinhans
Nach sieben Spielstunden war die letzte Schachpartie in der dritten Meisterschaftsrunde im Bielefelder Bezirk beendet. Ein
Zeichen, dass sehr erbittert um den Erfolg gekämpft wurde….Bielefelds Stadtmeister W. Fuchs gewann im Partieverlauf gegen den Rhedaer Meister Schubert eine Figur und damit den Punkt
nach dem 68. Zuge….Turnierstand 6. Schubert (Rhedaer SV) 1 Punkt…
09. Oktober 1956 Die Glocke - Stadt-Schachmeisterschaft entschieden
Ophoff nicht mehr einzuholen – Dr. Schmidt an zweiter Stelle
Der Kampf um die diesjährige Rhedaer Stadt-Schachmeisterschaft, die Fridolin Schubert innehatte, ist
nachharten Kämpfen bereits entschieden, wenn auch noch nicht endgültig abgeschlossen. Während am letzten Turnierabend die wichtige Partie Kern – Schubert vertagt
werden musste, schlug Rigobert Ophoff seinen Gegenspieler Manthey erst nach sechsstündigem Kampf am Brett im Endspiel. Ein sehr hart umkämpftes Remis gegen
Dr. Schmidt sicherte ihm endgültig den Title des Schachmeister der Stadt Rheda und damit erstmalig den wertvollen Wanderpokal.
In den Partien des letztes Schachabends lag aber noch mehr „drin“. Turowski, der überraschend gegen Dr. Schmidt gewinnen konnte, musste in der fälligen Partie gegen
Deppner eine vernichtende Niederlage hinnehmen, hat aber mit zwei Hängepartien noch einige Chancen, weiter zur Spitzengruppe aufzuschließen.
Der Jungspieler Troschke hat sich im Kampfe der Rhedaer Schachprominenz recht wacker gehalten. Er ist mit 4,5 Punkten und einer Hängepartie kaum noch vom 4. Platze zu verdrängen,
denn er siegte überzeugend gegen Fischer, musste sich aber gegen Manthey im Gewinnstellung durch einen Fehlzug mit Remis zufriedengeben.
Es ergibt sich folgender Tabellenstand:
1. Ophoff 8 Punkte
2. Dr. Schmidt 6
3. Schubert 5,5 (2 Hängepartien)
4. Troschke 4,5 (1 H)
5. Deppner 4
6. Fischer 3,5 (1 H)
7. Turowski 3 (2 H)
8. Kern 2,5 (3 H)
9. Manthey 2 (1 H)
10. Becker 1
16. Oktober 1956 Westfälische Zeitung Bezirksmeisterschaft: Stadtmeister
geschlagen
Die vierte Runde um die Schachmeisterschaft des Bielefelder Bezirks wurde mit der Partie Illgen gegen Beerheide (Oelde)
erst nach sechs Stunden beendet, als die Kontrahenten das Endspiel remis gaben…Meseberg (Halle) war dem Rhedaer Schubert auf die Dauer nicht gewachsen, durch einen Springerzug setzte Schubert matt...
Tabelle: …5. Schubert (Rhedaer SV) 2 Punkte…
29. Oktober 1956 Westfälische Zeitung Kein Spieler ohne Minuspunkte
Nach fünf Runden sind im Turnier um die Meisterschaft im Schachbezirk alle Teilnehmer mit Minuspunkten
belastet….In den Begegnungen Schubert gegen Illgen, Beerheide gegen Letzner und Buchholz gegen Meseberg ergaben sich Nachholpartien…
Am Samstag, 03. November 1956 fand das 25-jährige Stiftungsfest statt. Mit diesem Text wurde eingeladen:
"Einladung! Der Rhedaer Schachverein von 1931 feiert am Sonnabend, dm 3. November 1956, in den Räumen des Vereinsmitgliedes Hans Berens, Rheda, Lange Str. 17, sein 25-jähriges Stiftungsfest. Wir gestatten uns, Sie und Ihre Angehörigen zu dieser Feier recht herzlich einzuladen. Wir beginnen um 20 Uhr und haben auf dem Programm die offizielle Begrüßungs- und Festansprache, Ehrung der Mitglieder und die Siegerehrung der diesjährigen Stadt-Schachmeisterschaft. Nach diesem offiziellen Teil sollen Frohsinn und Geselligkeit mit Tanz und einer Tombola uns noch einige schöne Stunden vereinen.
Wir würden uns serh freuen, wenn Sie und Ihre Angehörigen uns hierbei die Ehre geben würden.
Rhedaer Schachverein von 1931
Dr. Schmidt
1. Vorsitzender
03./04. November 1956 Bericht in der Glocke über den Rhedaer Schachverein
Fünf Spieler gründeten den Rhedaer Schachverein
Heute (Samstag) Silberjubiläumsfeier - Aus der Geschichte
Vor 25 Jahren wurde der Rhedaer Schachverein ins Leben gerufen. Aus diesem Anlass ist heute (Samstag) um 20 Uhr im Schachlokal Hans Berens eine Jubiläumsfeier, bei der in Anwesenheit ofizieller Gäste die Ehrung des diesjährigen Rhedaer Stadtschachmeisters Rigobert Ophoff stattfindet. Ophoff gelang es, den seitherigen Stadtmeister Fridolin Schubert abzulösen und damit den Wanderpokal zu erobern.
Eine Chronik liegt leider nicht vor, dennoch konnten wir aus der Erinnerung der Mitbegründer einen Teil der Vereinsgeschichte zusammenstallen. Schon im Frühjar 1931 setzten sich einige Schachbeflissene im Café Hurlbrink zu gelegentlichen Schachabenden zusammen. Es waren fünf Männer: Paul Funke, Rudolf Hurlbrink, Heinz Ströker, Alois Laufkötter (ein bekannter Sportler, der im letzten Kriege fiel) und Fritz Engau. Schon im Mai jenes Jahres konnte mann zur Gründung eines Schachvereins schreiten, nachdem Kurt Mendels nach voraufgegangenen Besprechnungen der Interessenten zu einer Gründungsversammlung in das Hotel Reuter eingeladen hatte. Auch Willy von Recklinghausen schloss sich dem Verein an, und seinen reichen Erfahrungen war es zu danken, daß die Rhedaer Spieler beld den Weg zu turniermäßigen Spielen fanden.
Als sich dann auch Dr. Meyer und Willy Krohn dem Verein angeschlossen hatten, konnten bald recht beachtliche Erfolge erzielt werden. Der Mitgründer und erste Vorsitzende Kurt Mendels musste schon 1933 sein Amt niederlegen, da er nach Amerika auswanderte (siehe auch auf der Homepage unter "Jüdische Mitglieder im Verein und in den Geschichtsseiten 1931 folgende). Sein Nachfolger wurde Alois Laufkötter, der sich aber eine Zeit danach beruflich nach Spanien veränderte. Jetzt sprang Willi von Recklinghausen in die Bresche, der sich als stärkster Spieler des Vereins vor allem auch große Verdienste um die Heranbildung des Nachwuchses erwarb. Er hatte sich bereits als hervorragender Schachtheoretiker über die Grenzen unserer Heimat hinaus einen Namen gemacht: in bedeutenden Zeitungen und Zeitschriften erschienen seine Schachaufgaben, die in der ganzen Schachwelt Beifall fanden. Vor dem Kriege führte der Schachverein Rheda einige bedeutende Schachveranstaltungen durch, so auch Repräsentativkämpfe auf Landesebene.
Bei Krieganfang übernahm der derzeitige Jugendwart des Vereins, Matthias (Bielefeld), der damals in Rheda beruflich tätig war, den Vorsitz; doch als auch er seinen Gestellungsbefehl erhalten hatte, war die Arbeit des Vereins gelähmt. Nach dem Kriege wurde der Schachverein Rheda auf die Inititative von Adolf Lichtenauer als einer der ersten Vereine der Emsstadt wieder zu neuem Leben und Blühen erweckt. Die Mitgliederzahl wuchs auf 35 an. Schachlokal wurde das Hotel Reuter. Die ersten Kämpfe um die Stadt-Schachmeisterschaft wurden zu großen Erfolgen. Ehe zu Angfang dieses Jahres Dr. Alfred Schmidt die Leitung des Vereins übernommen hatte, waren als Vorsitzende tätig Gewerbeoberlehrer Filter und Hans Müller.
Heute steht der Schachverein Rheda wieder auf beachtlicher Höhe; er verfügt über die spielstärkste Mannschaft nach dem Kriege und hegt berechtigte Erwartungen, aus der Bezriksklasse in die Landesliga aufzurücken - und es den Fußballern nachzumachen. Im Augenblick steht die Mannschaft in der Bezirksklasse noch ohne Punktverluste. Auch die zweite Schachmannschaft ist von beachtlicher Spielstärke. Die Rhedaer Stadt-Schachmeisterschaften sind zu einer alljährlichen Einrichtung geworden, die sich in Schach- und Publikumskreisen großer Beliebtheit erfreuen.
Sicher wird der Verein auch am heutigen Abend auf seinem Jubelfest viele Gäste haben. Den Schachenthusiasten bietet sich heute (Samstag) nachmittag um 16 Uhr im Schachlokal Berens die Gelegenheit, Zeuge eines Jubiläums-Blitzturniers zu sein.
Bei der Rührigkeit des Vorstandes und der Spieler dürfte der Rhedaer Schachverein, der sich besonderrs auf dem Gebiete der Jugenderziehung Verdienste erwirbt, auch fernerhin eine glückhafte Entwicklung nehmen.
06. November 1956 Die Glocke – Stadt-Schachmeister Rigobert Ophoff
Pokalinhaber
Würdige Jubiläumsfeier des 25 Jahre bestehenden Rhedaer Schachverein- Jetzt auch
Damenabteilung
Die Mitglieder und Angehörigen des Rhedaer Schachvereins von 1931 und ein Kreis von Gästen füllten den Saal Berens aus
Anlass der silbernen Jubelfeier. Der Vorsitzende des Vereins, Dr. Alfred Schmidt, fand herzliche Begrüßungsworte und meinte, die sonst an lautlose Stille gewöhnten Schachfreunde
hätten beim Jubiläumsfest auch einmal Grund zu einer frohen Feier. Dr. Schmidt hieß Stadtdirektor Höltken, Stadtverordneten Schreiber als Vertreter des Bürgermeisters und den
Schafreund Matthias (Bielefeld) willkommen, der früher einmal die Geschicke des Rhedaer Vereins geleitet habe.
Der Vorsitzende schilderte die Vereinsgeschichte, die die „Glocke“ Samstag eingehend gewürdigt hat. Der Verein führe heute schon wieder eine gute Klinge im Schachverband. Die erste Mannschaft habe
mit Glück Aussicht, in die Landesliga aufzusteigen. Der Verband Ostwestfalen-Lippe habe dem Verein in diesem Frühjahr das Vertrauen geschenkt, den Verbandskongress und die Turniere durchzuführen,
eine Aufgabe, die bestens gelungen sei. Der ehemalige Stadt-Schachmeister Fridolin Schubert hatte sich für die Teilnahme am Westfalenturnier qualifiziert und erzielte einen
hohen Achtungserfolg für den Verein. Der Rhedaer Schachverein habe, so sagte der Sprecher, nunmehr auch eine Damenmannschaft aufgestellt, die sich bald an den Wettkämpfen beteiligen werde. Das
nächste Ziel sei eine stärkere Aktivierung der Jugendausbildung, für die er das Wohlwollen der Eltern erbat.
Dr. Schmidt schloss mit einem Gedenken für die im Weltkrieg verbliebenen Schachbrüder. Für 25jährige Vereinstreue wurden die Mitglieder Willi von Recklinghausen (in
Abwesenheit) und Willi Krohn mit der silbernen Nadel geehrt. Anwesend waren auch die Mitbegründer Heinz Ströker und Fritz Engau. Über zehn Jahre
gehören dem Verein an die Schachfreunde Filter, Lichtenauer, Westfechtel und Leuker. Stadtverordneter Schreiber nahm nach Glückwunschworten für die Zukunft des
Jubelvereins namens des Bürgermeisters die Ehrung der Sieger bei den Stadt-Schachmeisterschaften vor. Den Pokal und einen Buchpreis erhielt als Sieger Rigobert Ophoff, weitere
Buchpreise nach dem Stande der Tabelle F. Schubert, Dr. Schmidt, Troschke, Kern, Turowski und Deppner. Beim Blitzturnier, das am Samstagnachmittag ausgetragen worden
war, besetzten die Spitze Ophoff, Turowski und Dr. Schmidt.
07. November 1956 Freie Presse – Auch die Damen spielen Schach
Silberjubiläum des Rhedaer Schachvereins – Zahlreiche Ehrungen
Mit einem Festabend im Saal des Vereinslokals Berens beging der Rhedaer Schachverein sein silbernes Jubiläum. Vorsitzender
Dr. Alfred Schmidt konnte als Gäste den 2. Stellvertreter des Bürgermeisters, Stadtv. Schreiber, Stadtdirektor Höltken und F. Matthias vom Vorstand des Schachverbandes
Ostwestfalen-Lippe begrüßen. Herzliche Worte widmete er auch den anwesenden Vereinsgründern. Die silberne Ehrennadel überreichte Dr. Schmidt Willy von Recklinghausen und
Willy Krohn, die bronzene Heinrich Filter, Adolf Lichtenauer, Fritz Westfechtel und Franz Leuker.
Dr. Schmidt sagte, dass sich ein Rückblick schon lohne. Der Presse müsse man in dieser Stunde besonders dankbar sein, denn durch sie sei man zu einer Vereinschronik gekommen. Die
Gründung des Vereins sei in eine schwere Zeit gefallen, und dadurch habe er auch wohl ein so festes Fundament bekommen, dass er die Stürme des Krieges und der Nachkriegszeit so gut überstehen konnte
Einige der Besten seien allerdings den Soldatentod gestorben. In spielerischer Hinsicht habe der Verein im Laufe der 25 Jahre seines Bestehens schöne Erfolge erringen können. Im Jubiläumsjahr hoffen
man den Aufstieg zur Landesliga zu schaffen. Auf breitester Basis wolle man in Rheda jetzt mit dem Jugendschach beginnen. Dr. Schmidt richtete die Bitte an die Elternschaft, ihre
Kinder zum Schachverein zu schicken, denn mit dem Denksport an den 64 Feldern könne man nicht früh genug beginnen. Der Rheder Schachverein besitzt jetzt auch eine Damenabteilung, die bald auch mit
den Punktekämpfen beginnen werde.
Stadtv. Schreiber überbrachte die Grüße des Rates und der Verwaltung der Stadt Rheda. Er nahm die Siegerehrungen für die Stadtmeisterschaft und das Blitzturnier vor. Stadtmeister wurde, wie wir schon
berichteten, Rigobert Ophoff, der einen herrlichen Silberpokal bekam. Er wie auch die Nächstplacierten (2 Schubert, 3. Dr. Schmidt, 4.
Troschke, 5. Kern, Turowski und Deppner mit gleicher Punktezahl) erhielten schöne Ehrenpreise. Das Blitzturnier gewann ebenfalls
Ophoff vor dem Jugendlichen Troschke und Dr. Schmidt. – Bei dem anschließenden Festball herrschte prächtige Stimmung. Die Schächer bewiesen , dass
sie auch vom Feiern etwas verstehen.
20. November 1956 Westfälische Zeitung Rheda besiegt Halle
II
Zu Hause kam der Rhedaer Schachverein zum 7:1 über Schachklub Halle II.
15. Dezember 1956 Westfälische Zeitung Schachkämpfe in der Bezirksklasse
Schach-Mannschaftsgefechte gibt es in der vierten Runde der Bielefelder Bezirksklasse an verschiedenen Orten…..Ein Sieg des Brackweder Schachklubs im „Großen Kurfürsten“ gegen den Rhedaer Schachverein ist allerdings fraglich, da von den Gastgebern die zweite Mannschaft gegen die erste aus Rheda spielen muss…