Das Jahr 1951
1951 war unter einem Aspekt ein ganz wichtiges Jahr für den Rhedaer Schachverein. In diesem Jahr wurde Rigobert Ophoff Mitglied in unserem Verein. Bereits damals hatte er einige Erfolge erzielt, so wurde er 1948 Jugendmeister. Viele Erfolge - auch für andere Teams - sollten noch folgen. So spielte er u.a. von 1954 bis 1956 für Brackwede und von 1966 bis 1970 für Herford mit Erfolg in der Schach-Bundesklasse (zu der Zeit die höchste Spielklasse in Deutschland). Allerdings blieb er stets auch Mitglied in Rheda.
Die erste Mannschaft spielte in der Saison 1951/52 in der Aufstellung Schubert, Ophoff, Müller, Dr. Schmidt, Hamacher, Zacher, Mages und von Recklinghausen. In der Klasse gab es nur 4 Gegner: Eckbauer Bielefeld, Borgholzhausen, Heepen und Sieker, die allerdings von "erheblicher Kampfkraft" waren. Zwei weitere Mannschaften (A und B) spielten in der zweiten Kreisklasse.
Januar 1951 – Schubert ist Favorit
Um Rhedas Stadt-Schachmeisterschaft
Nachdem die vorjährigen Schach-Stadtmeisterschaften ein großer Erfolg waren und viele Freunde für das königliche Spiel
gewannen, hat sich der Rhedaer Schachverein entschlossen, auch im Jahre des zwanzigjährigen Jubiläums die Meisterschaften durchzuführen.
Wie schon im Vorjahre, steht die Beteiligung allen Rhedaer Schachfreunden, auch wenn sie nicht Mitglieder des Vereins sind, offen. Man rechnet mit fünfzig Bewerbern.
Es dürfte keineswegs vermessen sein, wenn man schon heute dem Vorjahresmeister Schubert die größten Chancen zur Verteidigung seines Titels einräumt. Die vorzüglichen Theoretiker Dr. Schmidt, Müller
und von Recklinghausen aber kennen inzwischen die Stärken und Schwächen des Rhedaer Spitzenspielers. Chancen haben auch der sehr stark gewordene Mages, Holzheu und Todt. Im Hintergrund aber stehen
noch viele Spieler, die jederzeit für eine Überraschung gut sind.
Gleichzeitig mit der Austragung der Stadtmeisterschaften wird ein Meisterschaftskampf der Jugendabteilung durchgeführt. Auch hier können alle schachfreudigen Jungen, unabhängig von ihrer
Mitgliedschaft beim Schachverein teilnehmen. Meldungen bei Lehrer Torbohm.
Da die Kämpfe bereits am 25. Januar beginnen, ist am 18. Januar Meldeschluss. Im Vereinslokal Berens liegt die Teilnehmerliste aus.
16. Januar 1951 Die Glocke – Stadtmeisterschaft im Schach
Am 18. Januar beginnt die erste Runde der Ausscheidungskämpfe um die Stadtmeisterschaft im Schach. Die Spiele werden im
Vereinslokal Berens ausgetragen. Auf Grund der Meldungen sind spannende Kämpfe zu erwarten.
Januar 1951 – Vom „königlichen Spiel“
Auch in diesem Jahre werden die Stadtmeisterschaften im Schachspiel ausgetragen. Sie werden ausgerichtet vom Rhedaer Schachverein. Austragungsort ist das Vereinslokal Berens. Bisher haben die
Anmeldungen die des Vorjahres schon weit übertroffen. Letzter Meldeschluss ist Sonntag, 21, Januar. Die diesjährigen Teilnehmer kommen nicht allein aus Rheda; auch aus Wiedenbrück, Herzebrock,
Gütersloh und selbst Brackwede sind Anmeldungen erfolgt. Das Meisterschaftsturnier nimmt am 25. Januar seinen Anfang.
20. Januar 1951 Die Glocke – Schachmeisterschaft
Die Anhänger des „Königlichen Spiels“ werden am 25. Januar mit der Austragung der Stadtmeisterschaften beginnen. Trägerin der gesamten Veranstaltung ist wie in den früheren Jahren der Rhedaer
Schachverein von 1931. Ursprünglich war der Meldeschluss auf den 18. Januar festgelegt worden; wegen des großen Interesses ist er bis zum 21. Januar verlängert worden. Die Wettkämpfe werden im
Vereinslokal Berens ausgetragen. Die Meisterschaften sind für alle Teilnehmer frei. So habenschon jetzt Schachfreunde aus Herzebrock, Wiedenbrück, Gütersloh und Brackwede ihre Beteiligung
gemeldet.
27. Januar 1951 Westfälische Zeitung – Wer wird König der 64 Felder?
Die Rhedaer Stadtmeisterschaften haben begonnen
Bevor der eigentliche Wettbewerb der „Schächer“ um die Meisterschaften der Stadt Rheda begann, hatte der Vorsitzende,
Gewerbeoberlehrer Filter, die Jugendlichen zu einem gleichen Kampfe starten lassen. Es ist erfreulich, dass sich schon in dem ersten Wettbewerb für Jugendliche 15 Jungen zur
Teilnahme verpflichtet hatten und nun mit größter Begeisterung den Wettbewerb aufnahmen. Die Jugendmeisterschaften werden in einem Klassenzimmer der Lindenschule ausgetragen.
Bürgermeister Pohlmann konnte leider die Eröffnung des Turniers nicht vornehmen, da er durch eine wichtige Sitzung verhindert war. So übernahm dieses für ihn der Vorsitzende, Gewerbeoberlehrer
Filter. Er wünschte einen guten und reibungslosen Verlauf. Seine Hoffnung ging dahin, dass der wirklich beste Spieler zum Schluss die Siegerliste anführen werde. Wertvolle Preise
stehen schon jetzt den Einzelsiegern in Aussicht. Insgesamt haben sich 24 Schachspieler in die Turnierliste eingetragen.
Aus neun verschiedenen Orten kommen die Turnierteilnehmer: Rheda, Wiedenbrück, Herzebrock, Batenhorst, Bosfeld, Schloß Holte, Gütersloh, Röckinghausen und Brackwede. Ophoff-Brackwede
ist einer der bekanntesten und stärksten Spieler Ostwestfalens und wird dem Vorjahressieger Schubert eine Wiederholung sehr schwer machen. Jeder Teilnehmer muss gegen jeden spielen,
damit auch wirklich der stärkste Spieler Endsieger wird.
Dr. Schmidt und Schubert gaben als technische Leiter des Turniers noch einmal kurze Erläuterungen, dann wurden die ersten Auslosungen vorgenommen. Bereits nach einer
Stunde waren die ersten Punkte durch Henkenjohann Hamacher, Ophoff und Leuker gewonnen.
Schon der erste Abend hatte viele Zuschauer angelockt, die mit größtem Interesse den spannenden Kämpfen folgten.
26. Februar 1951 Westfälische Nachrichten – Deppner klar in Führung
Zwischenbilanz der Schachmeisterschaften in Rheda
Durch das Spielsystem ziehen sich die Rhedaer Stadtmeisterschaften im Schach recht lange hin. Jeder spielt – bei 24 Teilnehmern – gegen jeden. Wenn auch von vornherein feststand, dass ein großer Teil
keine Aussicht hatte, in die Spitzengruppe zu kommen, so blieben doch Überraschungen nicht aus. Während Zacher und Holzheu im vorigen Jahr unter den ersten Spielern
rangierten und viele schöne Siege errangen, sind sie in diesem Jahre eine große Enttäuschung. Dafür aber kamen neue Namen auf. In erster Linie sind es junge Spieler, die sich immer mehr in den
Vordergrund schieben. Deppner, schon im Vorjahre ein viel beachteter Mann, liegt zur Zeit wieder klar in Führung.
Trzebiatkowski hätte den bis her noch verlustpunktfreien Ophoff schlagen können, wenn er den Mut zum Damentausch gehabt hätte. So aber musste er nach dem 18. Zug die
Segel streichen.
Die jetzige Spitzengruppe, in Klammern die Zahl der gespielten Partien):
1. Deppner 5 (5)
2. Kaldenbach 4,4 (5)
3. Schubert und Ophoff je 4 (4)
5. Filter 4 (5)
6. Von Recklinghausen 3 (3)
7. Mages 3 (4)
8. Pohlmann, Henkenjohann, Scharmann und Trzebiatkowski je 2,5 (5)
Bei der Jugend blieb nach den letzten beiden Spielabenden die Spitzengruppe unverändert. Nach wie vor liegen die Gebrüder Hans und Erich Schollbach klar in Führung.
07. März 1951 Westfälische Nachrichten – Stadtmeisterschaften
Die Stadtmeisterschaften im Schach werden in dieser Woche nicht am Donnerstag, sondern am Freitag weiter gespielt. In der kommenden Woche geht es dann an dem festgelegten Donnerstag
weiter.
April 1951
Im April kam es auch zum Aufeinandertreffen der beiden Rhedaer Mannschaften in der zweiten Kreisklasse.
16. April 1951 Die Glocke B-Mannschaft zurückgezogen
Der Schachverein hat aus spieltechnischen Gründen seine B-Mannschaft aus der zweiten Kreisklasse abgemeldet, an deren
Spielen bemerkenswerterweise nun auch eine Bielefelder Mannschaft teilnimmt, die ausschließlich aus Gehörlosen besteht. Die erste Mannschaft tritt heute gegen Eckbauer in Bielefeld an. – Die
Jugendmeisterschaft wird in Kürze beendet sein. Es führen immer noch die Gebrüder Hans und Erich Schollbach. Voraussichtlich steht mit ihnen der Meister bzw. der Vizemeister
fest.
16. April 1951 Westfälische Zeitung Eckbauer 3:5 geschlagen
Bei den Schach-Mannschaftskämpfen hatte der Schachverein Eckbauer den Rhedaer Schachverein, der als Kreismeister in die Bezirksklasse aufgestiegen ist, am Samstag als Gast zum diesjährigen ersten Serienspiel. Obwohl die „Eckbauern“ eine gute Mannschaft besitzen, kamen sie nicht zum Zuge. Nur eine Partie konnten sie gewinnen, während sie dreimal aufgeben mussten. Die Ergebnisse (Eckbauer zuerst genannt): Schuschel gegen Schubert 0,5:0,5, Kyora gegen Ophoff 0,5:0,5, Gerdt gegen Müller 1:0, Schweser gegen Dr. Müller 0:1, Kahmann gegen Zacher 0,5:0,5, Schmidt gegen Mages 0:1, Hagerisch gegen von Recklinghausen 0,5:0,5, Pelz gegen Deppner 0:1. Gesamtergebnis 3:5. Damit ist der Stand nach der ersten Runde im Bielefelder Bezirk: Rhedaer SV 1 Mannschaftssieg, 5 Brettpunkte…. Der Sieg wurde Rheda wieder aberkannt, siehe Bericht vom 28.04. und 16. Juli 1951.
18. April 1951 Westfälische Nachrichten – Im ersten Schachkampf um die Bezirksmeisterschaft
erfolgreich
Den ersten Kampf um die Meisterschaft in der Bezirksklasse nach ihrem Aufstieg konnten die Rhedaer Schachspieler
erfolgreich gestalten. Im Heidekrug in Bielefeld trafen sie auf einen der schärfsten Rivalen, Eckbauer Bielefeld. Auffallend hoch waren die Remis-Partien, nämlich vier. Schubert, Ophoff, Zacher und
von Recklinghausen mussten sich an ihren Brettern mit einem Unentschieden begnügen, aber Dr. Schmidt, Mages und Deppner stellten durch drei schöne Siege den
Gesamtsieg Rhedas sicher. Nur Müller musste eine Niederlage hinnehmen. Das Endergebnis lautete 5:3 für Rheda.
20. April 1951 Westfälische Nachrichten – Rhedaer Stadtmeisterschaften mit starker
Spitzengruppe
Immer interessanter werden die Rhedaer Stadtmeisterschaften. Durch den überörtlichen Charakter sind sie von besonderer
Wichtigkeit für die weite Umgebung. Deppner, der junge und bescheidene Spieler, hat sich bis jetzt hervorragend geschlagen, wenn ihm die letzten Spielabende auch
zwei Niederlagen brachten. Mages und Schubert verschafften dem durch die größere Zahl von gespielten Partien allerdings noch immer in Führung liegenden Deppner
die ersten Verlustpunkte . Relativ günstiger stehen allerdings mehrere Verfolger. Da ist plötzlich von Recklinghausen stark in den Vordergrundgetreten. Seine bisher einzige
Niederlage gegen Kaldenbach war zweifellos eine große Überraschung. Einen halben Punkt büßte bisher der Titelverteidiger Schubert ein. Dann ist noch der frühere
Brackweder Ophoff, der Rhedas erste Mannschaft (Neuling in der Bezirksklasse) wesentlich verstärkte. Von einem ausgesprochenen Favoriten zu sprechen ist bis jetzt nicht möglich; denn
erst die Hälfte der Partien sind bis jetzt gespielt, und Überraschungen werden nicht ausbleiben. Während einige – besonders die jungen Spieler – Teilnehmer bisher nach der angenehmen Seite
überraschten, enttäuschten andere sehr. Die Tabelle:
1. Deppner 10 Punkte (12 Partien)
2. von Recklinghausen 8 aus 9
3. Schubert 7,5 aus 8
4. Ophoff 7 aus 8
5. Müller 7 aus 9
6. Kaldenbach 6,5 aus 8
7. Zacher 6,5 aus 10
8. Filter 6 aus 10
9. Mages 5,5 aus 8
10. Dr. Schmidt 5 aus 8
27. April 1951 Westfälische Nachrichten – Ophoff vor Deppner und von Recklinghausen
Starke Spitzengruppe bei den Rhedaer Schachmeisterschaftrn
Bei der Ausgeglichenheit der Rhedaer Spitzenspieler war es von vornherein unmöglich, einen bestimmten Spieler als Favoriten zu nennen. Dass die Meisterschaften aber eine derartige Spannung bringen
würden, war nicht zu erwarten. Zwar schlagen die alten Routiniers noch eine scharfe Klinge, aber die jungen Spieler rücken durch ihre hervorragenden Leistungen immer mehr in den Blickpunkt des
Interesses.
Heute führt nun der noch nicht zwanzig Jahre alte frühere Brackweder Ophoff die starke Spitzengruppe mit schönem Vorsprung an. Aus zwölf Partien elf Punkte zu holen, ist eine
besonders beachtliche Leistung, weil Ophoff seine Partien gegen so starke Gegner wie Dr. Schmidt, Schubert, Deppner, Mages, Holzheu und Scharmann
schon hinter sich hat. In den noch ausstehenden Spielen hat der jetzige Spitzenreiter nur noch wenige Gegner, die seine errungene Position ernstlich gefährden könnten. Das Verfolgerfeld aber ist
groß. Deppner, der mehrere Wochen das große Teilnehmerfeld anführte, liegt noch gut an zweiter Stelle. Doch stehen nachfolgende und mit Spielen im Rückstand liegende Teilnehmer
relativ schon günstiger. Ernstliche Bewerber um den Stadtmeistertitel sind neben Ophoff und Deppner eigentlich nur noch von Recklinghausen, Schubert,
Kaldenbach und Müller. Große Enttäuschungen waren bisher Dr. Schmidt, Zacher und Mages, die zwar oft schöne Spiele zeigten, dann aber
wieder nie erwartete Niederlagen einstecken mussten.
Nach dem letzten Spielabend und den nachgeholten Partien hat das Rennen um die Rhedaer Stadtmeisterschaft nun folgenden Stand:
1. Ophoff 11 Punkte aus 12 Partien
2. Deppner 10 aus 12
3. von Recklinghausen 9 aus 10
4. Kaldenbach 8 aus 10
5. Schubert 7,5 aus 9
6. Müller 7 aus 9
7. Zacher 7 aus 11
8. Filter 6 aus 11
9. Scharmann 6 aus 12
10. Mages 5,5 aus 8
11. Otto 5,5 aus 10
12. Dr. Schmidt 5 aus 9
28. April 1951 Westfälische Zeitung
…Dem Rhedaer Schachverein, der diesmal spielfrei ist, wurden die Schachpunkte aus dem gegen
Eckbauer mit 5:3 gewonnenen Spiel annulliert, da der nicht spielberechtigte Ophoff eingesetzt war….
01. Juni 1951 Die Glocke – Sportwerbetag
Auch der Schachverein will sich an der Gestaltung des Sportwerbetages beteiligen. Die erste Mannschaft spielt
Sonntag gegen einen starken Vertreter der Verbandsliga. Die zweite Mannschaft absolviert am vorhergehenden Samstag das fällige Punktespiel gegen den Schachklub
Bielefeld und gewann mit 6,5:1,5.
29. Juni 1951 Freie Presse - Spitzengruppe stark verändert
Nach zwanzig Spielabenden führt Ophoff im Rhedaer Schachturnier
Die Rhedaer Stadtmeisterschaften scheinen in diesem Jahre ein Alleingang für den 19jährigen Ophoff zu
werden. Erbittert aber ist der Kampf um die Plätze. Die letzten fünf Spieltage brachten innerhalb der Spitzengruppe wesentliche Veränderungen, zumal in erster Linie ausstehende Partien nachgeholt
wurden. Dadurch sind plötzlich mehrere Spieler in der Spitzengruppen die mit ihren Partien stark im Rückstand gekommen waren.
Von Recklinghausen, der lange Zeit den zweiten Platz behaupten konnte, verlor gegen Müller und fiel auf den sechsten Platz zurück. Noch ärger packte es den lange
vorzüglich im Rennen liegenden Gütersloher Kaldenbach. Drei Niederlagen gegen Holzheu, Hamacher und Schubert ließen ihn weit zurückfallen.
Müller und Zacher haben sich dagegen stark in den Vordergrund geschoben. Deppner, bis zum 13. Spieltag ununterbrochener Spitzenreiter, verlor nun
auch noch überraschend gegen Filter. Der erfolgreichste Spieler der letzten fünf Abende war Hamacher, der sich nach einem schwachen Start in eine gute Form
hineingespielt hat und 4,5 Punkte holte.
D i e Partie aber war Schubert gegen Dr. Schmidt. Der vorjährige Stadtmeister konnte auch diesmal nicht gegen Dr. Schmidt gewinnen, der ihm 1950 die
einzige Niederlage beibrachte. Zwar gab er diesmal nur einen halben Punkt ab, aber dieser kann von entscheidender Bedeutung werden. Dr. Schmidt hat seine alte Form wiedergefunden,
doch verlor er anfangs zu viel Boden. In der ersten Hälfte wird zum Abschluss der Meisterschaft noch Mages erscheinen. Jetzt liegt er mit seinen gespielten Partien noch stark im
Rückstand.
Die Spitzengruppe hat folgendes aussehen:
1. Ophoff 14 Punkte aus 15 Partien
2. Schubert 13 aus 15
3. Deppner 13 aus 17
4. Müller 11,5 aus 15
5. Zacher 11,5 aus 16
6. von Recklinghausen 10 aus 13
7. Kaldenbach 10 aus 15
8. Dr. Schmidt 8,5 aus 14
9. Hamacher 8,5 aus 18
10. Holzheu 8 aus 15
11. Filter 7 aus 14
12. Scharmann 7 aus 16
Im Juli hätte eigentlich die zweite Mannschaft gegen Königsspringer Bielefeld antreten müssen. Wegen des gleichzeitig stattfindenden Schützenfestes wurde die Partie allerdings vertagt.
04. Juli 1951 Die Glocke – Beachtliches Remis
Den bisher schwersten Kampf hatte Sonntag die erste Mannschaft des Rhedaer Schachvereins im Lokal Berens gegen den
Schachverein Heepen auszufechten. Durch Siege von Mages, von Recklinghausen und Dr. Schmidt und Remis-Spiele von Ophoff und Zacher
errangen sie ein achtbares Unentschieden von 4:4 Brettpunkten, ein kaum erwarteter Erfolg. Wenn es den sich in eine immer bessere Form spielenden Rhedaern gelingt, Eckbauer Bielefeld im
Wiederholungskampf am 17. d. M. zu schlagen, nehmen sie die Tabellenspitze ein. Damit rückt der Aufstieg in greifbare Nähe.
11. Juli 1951 Westfälische Zeitung Illgen Blitz-Schachmeister
Graf v. Baudissin und Mathias auf den nächsten Plätzen
…Endstand in der 2. Schach-Kreisklasse
Die Bielefelder Gehörlosen Schachspieler mussten gegen den Rhedaer Schachverein eine hohe Niederlage
hinnehmen. Der Kampfverlauf in Zahlen (Gehörlosen Schachspieler zuerst genannt):
O. Punschke gegen Deppner 0:1,
H. Punschke gegen Kontrowitz 1:0,
Budschuß gegen Trzebiatowski 0:1,
Hüntsch gegen Schreiber 0:1,
Posselt gegen Pabst 0:1,
Wendt gegen Scharmann 0:1,
Wilmking gegen Günnewig 0:1,
Liebmann gegen Schollbach jr. 0:1,
Gesamtergebnis 1:7. Die Gütersloher Mannschaft steigt zur ersten Kreisklasse auf. Der Endstand:…2. Rhedaer Schachverein 2 Mannschaftssieger und 15 Brettpunkte….
Rheda I erreicht gegen Heepen ein achtbarers 4:4. Siege erzielten Mages, von Recklinghausen und Dr. Schmidt. Ophoff und Zacher spielten remis. Sollte das Wiederholungsspiel gegen Eckbauer gewonnen werden, wäre erneut ein Aufstieg (dann der vierte) möglich. Allerdings stand dieses Spiel unter einem denkbar schlechten Stern. Es mussten gleich zwei Stammspieler ersetzt werden. Hamacher ließ sich dann auch noch bereits nach 24 Zügen mattsetzen. Auch Deppner verlor seine Partie. Von Recklinghausen kam im Mittelspiel seines angenommenen Damengambits gegen Schmidt in Nachteil und verlor ebenfalls. Dagegen spielten Ophoff, Schubert, Dr. Schmidt und Zacher erfolgreicher. Schubert hatter nur zu Beginn Schwierigkeiten, konnte dann aber gewinnen. Ophoff lag lange gegen Kyora in Vorteil. Beiderseitige Zeitnot zwang aber beide Spieler ebenfalls zum remis. Dr. Schmidt spielte ebenfslls unentschieden und Zacher gewann. Damit war der Abstand auf 3:4 verkürzt. Einzig die Partie von Mages stand noch aus, und die musste abgebrochen werden. Mager gewann die damals noch durchaus übliche Hängepartie.
16. Juli 1951 Westfälische Zeitung Eckbauer führt gegen Rheda 4:3
Hängepartie Kahmann – Mages bringt die Entscheidung
Zu einem spannenden Schach-Mannschaftskampf der Bezirksklasse, in dem es um Meisterschaft und Aufstieg zur Landesliga
ging, kam es im „Heidekrug“ zwischen dem Schachverein Eckbauer und dem Rhedaer Schachverein. Durch Pelz (Eckbauer) am achten Brett gegen den Rhedaer
Hamacher nach 25 Zügen und Hagerisch (Eck) gegen Deppner (Rh) am siebten Brett durch Materialgewinn gingen die Gastgeber in Führung.
Schmidt (Eck) gewann am sechsten Brett gegen Recklinghausen einen Turm und damit die 3. Partie für Eckbauer. Rhedas Spitzenspieler Schubert verteidigte sich gegen
Schuschel umsichtig. Resigniert gab Schuschel schließlich auf. Schweser (Eck) unterlag am vierten Brett gegen Zacher (Rh) im Turm-Bauern-Endspiel durch zahlreichen Bauern-Nachteil.
Zu einem Zeitnotduell entwickelte sich die Paarung Kyora (Eck) und Ophoff (Rh) am zweiten Brett. Kurz vor dem fünfzigsten Zug gab man sich durch Zugwiederholung mit Remis
zufrieden.
Gerdt (Eck) konnte am dritten Brett gegen Dr. Schmidt (Rh) im ungleichen Läufer-Bauern-Endspiel nicht mehr als remis erzielen. Damit stand es 4:3 für Eckbauer. Die
Partie Kahmann (Eck) gegen Mages (Rh) ergab ein Endspiel. Da Rheda nur durch Gewinn noch ein 4:4 und damit Gleichstand mit Eckbauer und Heepen erzielen kann, wird am kommenden
Sonnabend die Partie im Heidekrug zu Ende gespielt.
Nachtrag: Am Ende ging das Spiel von Mages unentschieden aus. Damit verlor Rheda den Mannschaftskampf (Bericht vom 27.07.1951.
23. August 1951 Westfälische Nachrichten – Kreismeisterschaften
Die beiden Rhedaer Schachspieler Schubert und Ophoff beteiligen sich bekanntlich an
den Kreismeisterschaften des Schachkreises Bielefeld in der ostwestfälischen Metropole. Die erste Runde brachte Schubert einen glatten Sieg gegen Graul vom Brackweder Schachverein.
Ophoff spielte gegen den Bielefelder Nöttger, der bereits nach 20 Zügen als Sieger feststand. Zu Ophoffs Entschuldigung muss allerdings gesagt werden, dass er
nach einer kürzlichen Operation noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte war.
24. August 1951 Westfälische Nachrichten – Vom „Königlichen Spiel“
Heute fällt die Entscheidung in der Stadtmeisterschaft der Rhedaer Schachspieler. In der einzigen noch ausstehenden Partie trifft Ophoff auf den spielstarken Müller.
Gewinnt der Ex-Brackweder, so steht er mit dem Titelverteidiger Schubert punktgleich an der Spitze des großen Feldes. Schon ein Remis würde also Schubert zum Meister
machen. Gewinnt aber Müller, so ist Ophoffs zweiter Platz sogar noch in Gefahr. In der heutigen Partie im Gasthof Berens ist also wirklich „alles drin“.
27. August 1951 Westfälische Nachrichten – Rhedaer Schachmeisterschaft
Schubert und Ophoff punktegleich an der Spitze – 3. Platz für
Deppner
Freitag atmete die Turnierleitung bei den Rhedaer Schachmeisterschaften auf, denn nach einem fünfmonatigen Mammutprogramm
waren die Kämpfe beendet.
Die diesjährigen Stadtmeisterschaften waren von großer und überörtlicher Bedeutung. Denn nicht weniger als 25 Spieler aus neun verschiedenen Orten nahmen das Rennen auf, und 18 beendeten es. Das ist
der Erfolg, den wir dem ausrichtenden Rhedaer Schachverein von 1931 gern bescheinigen.
Nicht alle Namen sind so in der Spitzengruppe zu finden, wie man es erwarten musste. Der Nachwuchs hat sich in den Vordergrund geschoben, und das ist ein erfreuliches Zeichen. Der Titelverteidiger
Schubert hat seinen Ruf als einer der besten Spieler des Schachkreises Bielefeld auch in diesem Turnier wahren können. Gleichauf mit ihm liegt aber der neunzehnjährige Ophoff,
Rhedas stärkste Neuerwerbung des letzten Jahres. Zwischen ihnen kommt es nun zu Entscheidungsspielen. Beachtlich ist der dritte Platz des jungen Deppner, der bis zur 9. Runde ohne
jeden Punktverlust führte, dann aber von Ophoff abgelöst wurde. Die größte Überraschung aber wart zweifellos der ebenfalls noch junge Gütersloher Kaldenbach, der
hier eigentlich seinen ersten größeren Erfolg verbuchen konnte und gemeinsam mit dem routinierten Wiedenbrücker Müller den vierten Platz belegte. Dass Zacher in der
Spitzengruppe zu finden war, stand schon zu Beginn fest. Enttäuscht haben dagegen Dr. Schmidt, von Recklinghausen und Mages, wobei die beiden Letztgenannten
allerdings viele Punkte kampflos abgaben. Sonst hätten sie sich wesentlich besser platzieren können. Holzheu, der im Vorjahre anfangs gut im Rennen lag und erst zum Schluss Punkt für
Punkt einbüßte, machte es in diesem Jahre genau umgekehrt. Nach einem schwachen Start wurde er zum guten Ende ein gefürchteter Punktesammler.
So sieht nun die Schlusstabelle aus (bei 17 gewerteten Partien):
1. Schubert und Ophoff je 14,5 Punkte
3. Deppner 13
4. Müller und Kaldenbach je 12,5
6. Zacher 11,5
7. Dr. Schmidt 10,5
8. Holzheu 9,5
9. von Recklinghausen 9
10. Hamacher und Filter je 8,5
12. Scharmann und Kontrowitz je 7
14. Mages 5,5
15. Schreiber 3
16. Schollbach 2
17. Henkenjohann und Hahmann je 1 Punkt.
Jugendmeister wurde Hans Schollbach vor Erich Schollbach (12 Jahre), Gunther Troschke und Willi
Schimits. Die Jugendlichen erhielten Buchpreise.
01. September 1951 Die Glocke - Ophoff hat noch eine Chance
Nachdem Ophoff als letzter gefährlicher Kontrahent des Tabellenführers in der großen Rhedaer Schachmeisterschaft in der Partie gegen Müller kampflos zu einem
wichtigen Punkt kam, zog er mit Schubert gleich. Zur Ermittlung des Stadtmeisters sind also nun Endkämpfe zwischen diesen beiden Spitzenspielern erforderlich. Eine Vorhersage müsste
buchstäblich eine „Sage“ bleiben, da sich die spielerischen Qualitäten von Schubert und Ophoff auf ziemlich gleicher Höhe bewegen. Alle übrigen Platzierungen der
Tabelle stehen fest. Bemerkenswert ist der dritte Platz von Deppner, der lange an der Spitze stand und als „Geheimtyp“ der Meisterschaft galt. Der Gütersloher Kaldenbach kann auf
seinen vierten Platz stolz sein. Die Mehrzahl der Spiele fand im Vereinslokal Berens statt.
18. September 1951 Westfälische Nachrichten – Jugendabteilung
Der Rhedaer Schachverein beginnt in der Jugendabteilung wieder mit dem Training. Interessierte Jugendliche können sich
beim Vereinsvorsitzenden Gewerbeoberlehrer Filter, dem Jugendwart Lehrer Torbohm, oder während der Spielabende am Donnerstagabend im Gasthof Berens, melden.
18. September 1951 Westfälische Nachrichten – Siegerehrung
Bürgermeister Pohlmann wird Donnerstag um 20 Uhr im Vereinslokal des Rhedaer Schachvereins von 1931, Gasthof Berens, die Siegerehrung der erfolgreichsten Spieler der diesjährigen
Schach-Stadtmeisterschaften vornehmen. Auch werden die Sieger und Bestplatzierten der Jugendmeisterschaft geehrt.
19. September 1951 Westfälische Nachrichten – Siegerehrung mit Blitzturnier
Die Stadtschachmeisterschaften sind durchgeführt. Ein Blitzturnier soll ihnen einen würdigen Abschluss geben. Aus diesem Grunde gestalten die Spieler den Schachabend am Donnerstag zu einer Ehrung
aller Teilnehmer, insbesondere zu einer Ehrung der aus diesem Schachkampf hervorgegangenen Sieger. Der Schirmherr der Stadtschachmeisterschaften, Bürgermeister Pohlmann, hat sein Erscheinen
zugesagt.
19. September 1951 Nöttger an der Spitze Nöttger an der Spitze
Kampf um die Schach-Einzelmeisterschadft des Kreises Bielefeld
Da Nöttger in der 4. und 5. Runde der Kreis-Einzel-Schachmeisterschaft einen erfolgreichen Tag hatte und die bislang an
der Spitze liegenden Schubert und Knetsch Niederlagen hinnehmen mussten, hat sich die Rangfolge entschieden verändert. Es siegten:…Schrickler über Ophoff….Ophoff
über Punschke; es spielten Remis Schubert gegen Ohlbrock,…. Es hängt die Partie Wesselowsky gegen Schubert.
Die Rangfolge nach der 5. Runde: 1. Nöttger 4 Punkte……Schubert (Rhedaer SV) 2,5 Punkte und eine Hängepartie; Ophoff (Rhedaer SV) 2,5 Punkte…
20. September 1951 Die Glocke – Ehrung der Schach-Sieger
Anlässlich der beendigten Stadtmeisterschaft im Schach veranstaltet der Rhedaer Schachverein von 1931 heute Donnerstag im Vereinslokal Berens eine Abschlussfeier. Im Anschluss an die Feier wird ein Blitzturnier gestartet.
24. September 1951 Die Glocke - Das Blitzturnier
Vor dem Blitzturnier erhielt der Sieger der Stadtschachmeisterschaften Schubert eine prächtige Silberschale mit eingravierter Widmung. Die Platzierten erhielten weitere
Preise.
Das Blitzturnier des Rhedaer Schachvereins anlässlich der Siegerehrung wies eine rege Beteiligung einheimischer und
auswärtiger Schachfreunde auf. Es wurde in zwei Gruppen gespielt, deren erste alle „Kanonen“ zusammentreffen ließ. Preisgekrönte Gruppensieger wurden Ophoff und
Deppner. Im Endspiel siegte Ophoff, der damit Meister des Blitzturniers wurde.
26. September 1951 Westfälische Nachrichten – Kreiseinzelmeisterschaften
Ophoff und Schubert liegen bei den Einzelmeisterschaften des Schachkreises
Bielefeld nach gut im Rennen. Mit etwas mehr Glück und Konzentration könnten die beiden jungen Spieler schon heute an der Spitze des großen Feldes liegen. In der 6. und 7. Runde haben die beiden
Rhedaer die Möglichkeit, weitere Punkte zu sammeln. Schubert trifft auf Punschke (Gehörlosen-Schachverein Bielefeld) und Nöttger (Bielefelder Schach-Club). Gegen den Letztgenannten
wird es Schubert schwer haben. Ophoff sollte Graul (Brackweder Schach-Club) glatt schlagen können und hat auch gegen Lösing (Bielefelder Schach-Club) reelle
Chancen.
02. Oktober 1951 Westfälische Zeitung Um den Schachmeistertitel
Nöttger und Schrickler auf dem 1. Platz
Die sechste und siebte Runde des Turniers um die Kreis-Einzel-Schachmeisterschaft brachten Ergebnisse, die für den
Tabellenstand von größter Bedeutung sein dürften. Der BSK-Spieler Nöttger blieb durch prächtige Siege über Weeselowsky (BSK) und gegen den Rhedaer Stadtmeister Schubert auf dem
ersten Ranglistenplatz...Der Turnierstand nach der siebten Runde:….5. Schubert (Rhedaer SV) 4 Punkte, 6. und 7. Ophoff (Rhedaer SV) je 3,5 Punkte…
30. Oktober 1951 Westfälische Zeitung Schach-Ausklang im Kreis
Nöttger (BSK) und Hunke (Gütersloh) Turniersieger
Obwohl der Gütersloher Hunke in den letzten Partien der Kreis-Schachmeisterschaft gegen seinen Vereinskameraden Kiersch und gegen Punschke (Gehörlosen Schachverein) die Siegpunkte erzielen konnte,
wodurch er auf neun Punkte und damit an die Tabellenspitze kam, wurde die letzte Partie erst am späten Sonntagabend beendet. Schrickler leistete Nöttger zähen Widerstand und gab erst auf, als Nöttger
sich eine neue Dame geholt hatte.
Damit war Nöttger durch fabelhafte Schlussleistungen ebenfalls auf neun Punkte gekommen und musste den Turniersieg mit Hunke teilen. Wesselowsky (Bielefelder Schachklub) gewann die Partien gegen
Ophoff (Rheda) und gegen den Brackweder Graul, womit er noch einen der oberen Plätze erzielte.
Der Endstand:…3. Schrickler (BSK) und Ophoff (Rhedaer SV) je 7,5 Punkte; …8. Schubert (Rhedaer SV) 4,5 Punkte….
11. Dezember 1951 Die Glocke – Vom Schachverein
An der Austragung der Kämpfe des Schachbezirks Bielefeld im kommenden Jahre beteiligt sich der Rhedaer Schachverein von
1931 mit drei Mannschaften, je eine in der Bezirksklassem und in der ersten und zweiten Kreisklasse. Die Turniere beginnen in allen Klassen bereits am 20. Januar und müssen bis zum 30. Juni 1952
durchgeführt sein. In jeder Klasse spielen sieben Mannschaften, so das Rheda drei Auswärts - und drei Heimspiele zu bestreiten hat. Als Neueinführung ist zu beachten, dass in Zukunft nur solche
„Schächer“ sich an Turnieren beteiligen können, die einen Spielausweis besitzen. Mit besonderem Interesse wird man das Abschneider der Jugendmannschaft in der 2. Kreisklasse verfolgen, die damit
erstmalig an Punktespielen teilnimmt. Vorteilhafterweise wurde die Altersgrenze höher gelegt; Stichtag: 31. August 1931.
Um die Jugendarbeit kümmerte sich Lehrer Torbohm.