Das Jahr 1961

Eine historische Mitgliederliste von 1961
Mitglieder 1961.pdf
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Bereits 1961 mussten wir erneut unser Spiellokal wechseln. Am 19. Oktober ging es von der Ringklause zur Gaststätte Schröder an der Langen Straße.

 

In diesem Jahr feierten wir unser 30-jähriges Bestehen. Eine Reihe von hochgradigen Veranstaltungen wurde durchgeführt.

 

Gegen Wellensiek kam es im September zu einem 6,5:3,5 Erfolg.

 

Im Vorstand gab es erneut Veränderungen. 1. Vorsitzender wurde Dr. Schmidt. 2. Vorsitzender wurde Dr. von Metzen, Kassierer F. Westfechtel, Geschäftsführer nach wie vor Rigobert Ophoff.

 

Der Kassenbestand steigerte sich auf 415,78 DM (212 Euro) und wurde von den Kassenprüfern Rimpel und Filter bestätigt.

08. Januar 1961 Rhedaer Schachverein hatte es schwer

Wiedenbrück kämpfte großartig - Die Gastgeber gewannen nur 5:3

Daß es der Tabellenführer, der Rhedaer Schachverein, im Spitzenspiel der 1. Kreisklasse gegen den eigenen "Ableger" Wiedenbrücker Schachverein recht schwer haben würde, stand schon vor dem ersten Zug fest. Der Sieg der Gastgeber inm Vereinslokal "Ringklause" hing dann auch immer am seidenen Faden. Erst nach großem Kampf gaben sich die Wiedenbrücker, die erheblich an Spielstärke gewonnen haben, 3:5 geschlagen. Ausschlaggebend war die größere Turniererfahrung der Rhedaer und deren Spielstärke an den ersten Brettern.

Der mit Spannung erwartete Spitzenkampf zischen Ophoff (Rheda) und Tourwski (Wiedenbrück) stand ganz im Zeichen des nachziehenden Rhedaers, der mit einer völlig harmlos erscheinenden Eröffnung aufwartete. Turowski verlor im 17. Zug einen Bauern und wurde dann klar ausgepunktet. Die weiteren Spiele: Gegen Stickling (Wiedenbrück) hatte Schmidt immer leichte Vorteile. An Dr. Schmidts Sieg gab es keine Zweifel mehr, als Stickling einen Springer einstellte. Schon oft saßen sich Kern (Rheda) und Manthey gegenüber. Nie gelang dem Wiedenbrücker ein Sieg. Diesmal aber schaffte er ihn. Als Nachzieheunder spielte Kern eine ausgezeichnete Eröffnung, und es sah ganz nach einer Punkteteilung aus. Ein Fehlzug aber brachte dann einen unnötige Niederlage, weil Manthey den Fehler seines Gegners geschickt ausnutzte. Um die Stellung Kranes, der sich französisch verteidigte, aufzubrechen, opferte der Rhedaer Deppner eine Figur. Der Angriff schlug dann auch durch und nach 27 Zügen hatte der Rhedaer gewonnen. Mit einem Figurenopfer wollte auch Aldejohann (Wiedenbrück) Winterling aufs Glatteis führen. Sein Angriff aber drang nicht durch und im Endspiel war Winterling dann klar überlegen. Die längste Partie gab es zwischen Balkenhol (Rheda) und Wortmann (Wiedenbrück). 85 Züge wurden benötigt, bis der Sieg des Rhedaers feststand. Eine feine Leistung bot Wiedenbrücks Stadtmeister Simon am 7. Brett gegen Trendel. Durch ein überraschendes Figurenopfer gewann der Wiedenbrücker. Am letzten Brett schließlich gewann Kaliwoda (Wiedenbrück) gegen Kupatsch, als dieser eine Figur einstellte. Mit 4 Punkten aus 4 Meisterschaftsspielen führen die Rhedaer nun klar die Tabelle an.

März 1961 - Jubiläumsvorbericht in der Glocke

Kleines Jubiläum des Schachvereins

30 Jahre organisiertes Königliches Spiel in Rheda

Turnier Ostwestfalen-Lippe und Schachkongreß in der Karwoche

Der Schachverein Rheda von 1931 feiert in diesem Jahre sein 30jähriges Bestehen. Neben andern Höhepunkten dieses Jahres sind, wie schon berichtet, der Schachkongreß Westfalen-Lippe und das Verbandsturnier in der Karwoche. Über die Geschichte des Vereins liegen interessante Aufzeichnungen vor. 

Die Gründung des Vereins ist dem Bemühen von Kaufmann Kurt Mendel zu verdanken; sie war im Frühjahr des Jahres 1931. Bald darauf mußte Mendel seines Glaubens wegen Deutschland verlassen. (Er lebt in Nordamerika und stattete Rheda vor etwa zwei Jahren einen Besuch ab.) Zu ihm gesellten sich eine Anzahl junger Männer, die sich schon vorher im Café Hurlbrink an die Bretter gesetzt hatten: Alois Laufkötter (verstorben), Heinz Ströker, Rudolf Hurlbrink, Paul Funke und Fritz Engau.

Der Verein nahm dann einen schnellen Aufstieg, als sich spielstarke "Schächer" in seinen Reihen einfanden, so Dr. Meyer, der auch aus rassischen Gründen Deutschland verlassen musste, weiter Willy von Recklinghausen und Willy Krohn, die zu beachtlichen Erfolgen gelangten und sogar einen repräsentativen Kampf in Rheda abrollen ließen. Bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges waren dann noch Vorsitzende W. von Recklinghausen und Fritz Mathias. Während des Krieges ruhte das Schachspiel in Rheda.

Adolf Lichtanauer und Hans Schollbach nahmen nach dem Kriege das Spiel wieder auf. Man tagte zuerst im Hotel Reuter und trug hier mit 28 Teilnehmern die erste Stadtmeisterschaft aus. Von den Hauptakteuren sind zu nennen: Heinrich Filter und Wilhelm Torbohm, die noch heute kräftig Figuren setzen, weiter Gerhard Großeheide, Willy Hamacher, Heinrich Henkenjohann, Willy Krohn, Franz Leuker, Adolf Lichtenauer, Hans Müller, Willy von Recklinghausen und Hans Schollbach. A. Lichtenauer führte den Verein als erster Nachkriegsvorsitzender; es folgten in diesem Amt Heinrich Filter, Hans Müller, Dr. Alfred Schmidt, Erich Rimpel und jetzt wieder der Rhedaer "Schachdoktor". 

Schon 1948 wurden 35 Mitglieder verzeichnet. Man hatte zwei Mannschaften im Spiel und errang 1950 den Aufstieg in die Bezirksklasse. In den letzten Jahren ließen die Verbandserfolge etwas nach, aber schon steht man wieder vor dem Aufstieg. Es wurden weitere beachtliche Erfolge erzielt, so im Dähne- und Vierer-Mannschaftspokal. 

Die Stadtmeisterschaften werden bereits seit 1950 ausgetragen. Den ersten Pokal stiftete Adolf Lichtenauer, die beiden letzten die Stadt Rheda. Je fünfmal Sieger wurden Fridolin Schubert und Rigobert Ophoff. Letzter Stadtmeister wurde Dr. Alfred Schmidt. Ophoff errang 1955 den Titel eines Bezirksmeisters und schlug sich erfolgreich in der Ostwestfalenmeisterschaft. 1960 wurde er auch Verbands-Pokalmeister von Ostwestfalen-Lippe, außerdem ncoh Gruppenmeister beim Hoogofen-Turnier in Beverwijk in Holland.

Auch die lebenden "Schachdamen" des Vereins spielten eine beachtliche Rolle, so Frl. Mouritz, die Kreis- und Bezirksmeisterin war und die leider aus Berufsgründen Rheda verlassen hat. Waltraud la Maire hat sich in der Zeit ihres Hierseins bereits große Verdienste in der Betreuung der Schachjugend erworben. Die Schachkurse für Jugendliche, die der Verein veranstaltete waren von bis zu 47 Jugendlichen frequentiert. Der Verein zählt zur Zeit 40 Mitlgieder in seinen Reihen. 

März 1961 Meisterschaften von Ostwestfalen-Lippe - Presseartikel
Fürst Adolf setzte den weißen Bauern Oestreichs:

Schach"kanonen" traten zum Kampf an

Meisterturnier des Schachverbandes Ostwestfalen-Lippe eröffnet

Adolf Fürst zu Bentheim-Tecklenburg-Rheda eröffnete als Schirmherr Samstag im Saal Nigges das Meisterturnier des Schachverbandes Ostwestfalen-Lippe 1961, zu dem sich alle gemeldeten Spieler pünktlich eingefunden hatten. Dr.phil. Alfred Schmidt, derzeitiger Vorsitzender des Schachvereins Rheda von 1931 und diesjähriger Stadtmeister im Königlichen Spiel, hieß die Ehrengäste herzlich willkommen und dankte zunächst Sr. Durchlaucht dem Fürsten für die bereitwillige Übernahme der Schutzherrschaft der Turniere: Senioren- und Jugendmeisterschaft, Blitzturnier und Verbandskongreß. Er wird auch den ersten Zug der ersten partie machen, denn in seinem Vorwort zu der kleinen, aber doch recht reprasentativen Festschrift schreibt er u.a.: "Dieser Bitte habe ich gern entsprochen, denn auch als Laie vermag ich die Pflege dieses Spieles wohl zu würdigen. Zwingt es doch den Spieler in einer nervösen Zeit zu höchster Konzentration und Anspannung aller geistigen Kräfte, wodurch er sich von der Misere des Alltags lösen kann."

Seit Monaten stehe der Schachverein Rheda, der sein 30jähriges Jubiläum feiert, in den Vorbereitungen als ausrichtender Verein der Großveranstaltung. Man besitze aber eine geübte Hand, da der Rhedaer Verein bereits vor fünf Jahren anläßlich seines Silberjubiläums diese Veranstaltung durchführte. Der Sprecher dankte der Stadtverwaltung und dem Rat der Stadt für die Förderung dieses großen Treffens der heimischen Schach"kanonen"; er dankte für die Stiftung der Ehrenpreise für die Sieger. Unter den alten Strategen des Rhedaer Schachs begrüßte Dr. Schmidt Fritz Engau und Heinz Ströker herzlich. Sein Dank galt auch dem Regierungspräsidenten in Detmold für die freundliche Unterstützung. 

Bürgermeister Kleine hieß die Gäste in den Mauern Rhedas herzlich willkommen. Es gelte hier, eine viele Jahrhunderte alte Schachtradition fortzusetzen. Er wünschte Turnieren und Kongreß einen vollen Erfolg, den Spielern eine gute Woche in der über 600jährigen Emsstadt Rheda.

Den Ehrengästen wurden dann durch den Turnierleiter Helmut Nöttger (Bielefeld) die Spieler einzeln vorgestellt: Prof. Dr. Hans Lachmann (Bielefeld), Herbert Schoppmeier (Löhne), Heinz Bilo (Detmold), Albrecht Speer (Detmold), Fritz Katsky (Bünde). Als letztes Paar erwähnen wir Wilhelm Latko (Ennigerloh-Oelde), Eduard Teske (Ennigerloh-Oelde) und weiter Wolfgang Galle (Lippstadt), Wilfried Grönegress (Bünde), Jürgen Mohrenstecher (Detmold), Reinhard Oestreich (Bünde) und Rigobert Ophoff (Rheda).

Nach dieser "Vorstellung" trat der Fürst an das Brett Speer/Oestreich, um hier zum Zeichen der Eröffnung des Verbandsturniers den ersten weißen Bauern in das Spielfeld zu setzen. 

 

30. März 1961 -Kongreß des Schachverbands Ostwestfalen-Lippe - Bericht in der Freien Presse

Schachverbandsturnier und -kongreß 1963 in Gütersloh

Höhepunkt der Rhedaer "Schachtage" 

Fast 1000 Schachspieler in 49 Vereinen

Der Schachverbeand Ostwestfalen-Lippe wählte bewährten Vorstand wieder

Im Saal Nigges in Rheda fand Karfreitag der Schachkongreß des Verbandes Ostwestfalen-Lippe statt. Besonders herzlich begrüßte der erste Verbandsvorsitzende, Oskar Tempelmeier (Bielefeld), Bürgermeister Kleine, Stadtdirektor Höltken und den Verbandsehrenvorsitzenden Werner Schäfer (Bielefeld). Rhedas Vereinsvorsitzender, Dr. Alfred Schmidt, eröffnete en Kongreß mit einem Grußwort des ausrichtenden Vereins. Für den kleinen Rhedaer Verein sei es eine große Ehre, Verbandsmeisterschaft und Kongreß ausrichten zu dürfen.

Oskar Tempelmeier sagte dem Rhedaer Schachverein Dank für die vorbildliche Ausrichtung der beiden herausragenden Veranstaltungen des Verbandes, und dieses Dankeswort richtete er vor allem an Rigobert Ophoff. Ungeheure Arbeit und ein finanzielles Risiko seien übernommen worden. Tempelmeier wies auf das geradezu unwahrscheinliche Jubiläumsprogramm des Rhedaer Vereins hin, der im August den Schachländerkampf Nordrhein-Westfalen gegen Hessen und viele andere bedeutende Veranstaltungen ausrichte. An Dr. Schmidt überreichte der Verbandsvorsitzende einen Blumenstrauß "als Zeichen der Anerkennung, des Dankes und der Gratulation zum 30jährigen Bestehen". 

Bürgermeister Kleine sagte in seinem Grußwort an die Delegierten, Rat und Bürgerschaft freuten sich, viele Freunde und bedeutende Vertreter des schönen Geistessportes in den eigenen Mauern als Gäste zu haben. Der Bürgermeister bat, die Stadt in guter Erinnerung zu behalten.

49 Vereine mit knapp 1000 Mitgliedern gehören jetzt zum Schachverband Ostwestfalen-Lippe. In seinem Jahresbericht konnte der Verbandsvorsitzende von einem weiteren Mitgliederzuwachs berichten. In seinen Berichten über die großen Kongresse auf höherer Ebene erwähnte Tempelmeier das bevorstehende 100jährige Bestehen des Schachbundes Nordrhein-Westfalen. Dem Deutschen Schachbund gehören nach einem weiteren Mitgliederzuwachs um 5 Prozent im Jahre 1960 jetzt 42000 Mitglieder an. Auf dem Deutschen Schachkongreß wurde Oskar Tempelmeier wieder in den Spielausschuss gewählt.

Schatzmeister Christian Nöthker (Brake in Lippe) konnte von gesunden Finanzverhältnissen berichten. Er gab auch eine genaue Mitgliederaufschlüsselung nach Bezirken, wobei er aber nur die Zahlen nannte, für die er Verbandsabgaben vereinnahmen konnte: Bielefeld: 406 Senioren und 23 Junioren, Porta 211 und 16, Hellweg 138 und 9 sowie Lippe 87 und 29.

Jugendwart Fritz Mathias konnte von schönen Erfolgen seiner Schützlinge berichten. Jugendmannschaftsmeister des Verbandes wurde Bielefeld nach einem 4,5:1,5-Sieg über Detmold. In seiner Eigenschaft als Pressewart teilte F. Mathias mit, daß die Tageszeitungen sehr aufgeschlossen seien und dem Schachspiel viel Platz einräumten.

Erfreulich war auch der Bericht von Verbandsspielleiter Helmuth Nöttger. Die erfolgreichste Mannschaft (Verbandsmannschafts- und Viererpokalmeister) stellte "Paulsen" Detmold. Einzelmeister wurde Reinhard Oestreich, Bünde, Pokalmeister Rigobert Ophoff, Rheda. Ferner bei dem Viererpokal erreichte Detmold sogar das Endspiel von Nordrhein-Westfalen. Unter der Leitung des Alterspräsidenten Sommer (Lemgo), der dem Vorstand ein sehr herzliches Dankeswort im Namen aller Vereine für die vorbildliche Arbeit sagte, wurde die Verbandsleitung in der alten Zusammensetzung wiedergewählt: Oskar Tempoelmeier (Bielefeld) 1. Vorsitzender; Dr. Alfred Schmidt (Rheda) 2. Vorsitzender; Rigobert Ophoff (Rheda) Geschäftsführer; Christian Nöthker (Brake in Lippe) Schatzmeister; Fritz Mathias (Bielefeld) Jugend- und Pressewart; Helmuth Nöttger (Bielefeld) Spielleiter. Dem jeweils mitgliederstärksten Bezirk wurde ein Verbandsfreiplatz bei den Verbandseinzelmeisterschaften zuerkannt. Das bedeutet praktisch einen Mehrplatz für den Bezirk Bielefeld, der so stark ist wie die drei anderen Bezirke zusammen.

Lippstadt wird im kommenden Jahr Ostwestfalen-Lippe-Meisterschaft und Verbandskongreß ausrichten, und 1963 ist Gütersloh im Jahr des 40jährigen Vereinsjubiläums Ausrichter. 

31. März 1961 Albrecht Speer (Detmold) Blitzmeister

102 Teilnehmer bei der Verbandsblitzmeisterschaft 1961

102 Schachspieler aus den Bezirken Bielefeld, Porta, Hellweg und Lippe beteiligten sich am Karfreitag an der Blitzmeisterschafzt 1961 des Verbandes Ostwestfalen-Lippe. Es wurde in acht Gruppen gespielt, wobei die Gruppenersten sich für die Endrunde qualifizierten. Es waren Oestreich, Grönegreß, Speer, Treckmann, Friedrich, Reefschläger, Krumm und Hahn. Unter der Regie von Verbandsspielleiter Helmuth Nöttger (Bielefeld) rollte das Turnier großartig ab. Der 27jährige Detmolder Albrecht Speer hholte sich in der Endrunde aus 7 Partien 6 Punkte. Lediglich gegen Oestreich verlor der Lipper.

April 1961 Speer aus Detmold wird Verbands-Einzelmeister

Herzliche Dankesworte für die Rhedaer Organisatoren - Prächtige Ehrenpreise

"Glockenländler" hielten sich prächtig

Die großen Schachtage sind vorbei! Sie wurden ein Riesenerfolg. Die Verbandsturniere für Senioren und Junioren wie auch die Blitzmeisterschaft gehören der Vergangenheit an. Einen neuen Verbandsmeister aber hat man noch nicht...Als am Samstag Bilanz gezogen wurde, traf das ein, was wir bereits vorausgesagt hatten: Punktgleich mit je 8,5 Punkten lagen der 27jährige Albrecht Speer (Detmold) und der 56jährige Schachprofessor Dr. Hans Lachmann (Bielefeld) an der Spitze. Nach dem Berechnungssystem Sonneborn-Berger lag zwar Speer vorn, aber eine Verbandsmeisterschaft wird nicht nach diesem Modus entschieden. So müssen zwei Partien gespielt werden. Speer genügt dabei ein Punkt, denn im Falle eines Unentschiedens wurde der Sonneborn-Berger-Modus Anwendung finden.

Speer war übrigens der einzige Teilnehmer, der keine Niederlage hinnehmen mußte. Titelverteidiger Reinhard Oestreich mußte mit dem 5. Platz vorliebnehmen, und entscheidend wurden dabei seine Niederlagen gegen Rhedas Lokalmatador Ophoff und den Löhner Schoppmeyer. Vor Oestreich schoben und qualifizierten sich damit gleichzeitig für das Verbandsturnier 1962 in Lippstadt noch sein Vereinskamerad Grönegreß und der überraschend starke Teske (Ennigerloh-Oelde).

Rigobert Ophoff schnitt überraschend gut ab. Er hätte bestimmt einen der Spitzenplätze errungen, wenn nicht die gesamte Organisation auf seinen Schultern gelegen hätte. Diese Zusatzbelastung mußte sich auswirken. Latko landete auf dem 7. Platz vor Ophoff. Bei den Junioren war der Bielefelder Reinhard Böhle überragender Teilnehmer. Bereits 1959 war der damals 15jährige Verbandsmeister. Im Moment ist er sogar bei den Senioren Bielefelds Stadtmeister. Etwas enttäuschend war das Abschneiden des Vorjahrs-Vize- und jetzigen Bezirksjugendmeisters Otto Zawadzinski jun. (Ennigerloh-Oelde). Wie an allen Spieltagen hatten sich zur Siegerehrung viele Freunde des Schachspiels eingefunden. Für sämtliche Teilnehmer gab es sehr wertvolle Ehrenpreise, darunter auch von unserer Zeitung (Glocke). Rhedas Vereinsvorsitzender, Dr. Alfred Schmidt, dankte den Teilnehmern für ihr faires Spiel und die schöne Athmosphäre. Sehr schöne Preise konnte Dr. Schmidt an die Teilnehmer überreichen. Verbandsspiel- und Turnierleiter Helmuth Nöttger (Bielefeld) richtete ebenfalls herzliche Dankensworte an die Rhedaer Organisatoren und die 18 Teilnehmer beider Turniere. Im Namen der Telnehmer dankte Albrecht Speer Dr. Schmidt, Rigobert Ophoff und deren Helfern.

22. April 1961 "Blitzen" konnten die Gäste

Lüdinghausen gegen Kombination Rheda-Wiedenbrück

Samstag erwiderte die Schachgemeinschaft Lüdinghausen den freundschaftlichen Besuch der Kombination Rheda-Wiedenbrück, die im Herst 1960 in Lüdinghausen zu einem klaren Sieg gekommen war. Leider konnten die Lüdinghauser nur mit acht Spielern erscheinen. Die "Kombinierten" zeigten sich aber als sportliche Kavaliere und setzten nicht das Beste vom Besten ein, um den Kampf nicht einseitig zu machen. Am ersten Brett erzielte Winterling ein Remis gegen Schnieder und auch Turowsky (Wiedenbrück) kam gegen seinen früheren Vereinskameraden Arning über eine Punkteteilung nicht hinaus. Der Rhedaer Kupatsch unterlag Engels, und an den nächsten Brettern machten dann die Wiedenbrücker Simon (gegen Reinkober), Trendel (Höring) und Krane (Kock) volle Punkte. Neide (Rheda) gewann gegen Kerklies und die wieder für Rheda spielende Mechthil Mouritz gewann gegen Slick. Damit hatten die Kombinierten 6:2 gewonnen. Rech spannend verlief der Blitzkampf. Hier war der Lüdinghauser Sulick ungemein stark. Er gewann alle Partien. Jeder hatte gegen jeden zu spielen. Aus 6 Partien brachte es Turowsky auf 5 und Winterling sowie Krane auf je vier Punkte. Die erste, dritte, vierte und sechste Runde endeten 3:3, während die zweite von Lüdinghausen und die fünfte von den Kombinierten jeweils 4:2 gewonnen wurde. Damit war nach 36 Partien ein 18:18 erriecht.

27. April 1961 Kern neuer Stadtmeister

Die Stadmeisterschaft von Rheda 1961 ist beendet. Sie wurde mit einem knappen Sieg von Karl Kern beschlossen, der sich mit einem hartumkämpften Remis gegen Schreiber (9.) an die Spitze setzte und damit der vierte Nachkriegsstadtschachmeister von Rheda wurde und den Wanderpokal der Stadt nach Hause tragen kann.

Der letztjährige Stadtmeister blieb wieder mit dem Vizemeister "auf einer Ebene". Dr. Alfred Schmidt, der den Pokal abgibt, siegte gegen Böser und kam damit zusammen mit Winterling, der die letzte Partie gegen Kelma einbüßte, noch auf sieben Punkte. Erwin Depppner sicherte sich durch einen Sieg über Balkenhol kanpp hinter dem Meister Karl Kern den zweiten Platz und damit die Ehre des Vizemeisters. In der letzten Runde siegte Trendel gegen Kupatsch, und Neide gewann gegen Dürkop.

Nachstehend die abschließende Tabelle, die bei Punktgleichheit in der Reihenfolge nach dem Sonneborn-Berger-System errechnet worden ist:

1. Kern 9,5 Punkte

2. Deppner, 9

3. Winterling 7

4. Dr. Schmidt 7

5. Balkenhol 6,5

6. Kupatsch 6,5

7. Trendel 5,5

8. Kelma 4,5

9. Schreiber 4

10. Neide 4

11. Böser 2,5

12. Dürkop 0

Alle zwölf Spielr, die in die Meisterschaftsspiele eintraten, blieben bis zum Schluß "bei der Stange", bis zum "süßen" oder "bitteren" Ende.

29. April 1961 Bezirkswettkampf Bielefeld gegen Münster in Rheda

Bezirk Bielefeld setzte Münster 14:6 "schachmatt"

Allein Ophoff, Dr. Schmidt, Deppner und Turowsky sammelten ein Viertel der Punkte

Von 15 bis 19.58 Uhr dauerte der Schach-Vergleichswettkampf der Bezirke Bielefeld und Münster im Saal Nigges. 40 Spieler saßen sich an 20 Brettern gegenüber; an zwei langen Tafeln tickten die Schachuhren.

Als die Kämpfe beendet waren, kristallierte sich eine einwandfreie Überlegenheit des Bielefelder Bezirkes heraus, der von 20 möglichen Punkten 14 an sich bringen konnte. Ophoff, Dr. Schmidt, Deppner (alle Rheda) und Turowsky (Wiedenbrück) sammelten für den Bezirk Bielefeld allein 3 plus 5, also ein Viertel der Punkte. Stärkemäßig mischten Bielefeld und Gütersloh mit. Die Münsteraner hoffen auf ein besseres Ergebnis beim Rückkampf im kommenden Jahr. Sie konnten nur eine Klassemannschaft stellen, der Bielefelder Bezirk dagegen drei. Trotzdem stiegen sie bedeutend höheren Erwartungen in den Vergleichskampf. Die Gäste aus Münster hatten nach dem Schachbrauch den ersten (weißen) Zug.

Wie Helmut Nöttger, Vorsitzender des Bezirkes Bielefeld, am Schluß der Begegnung bei der Verküpndung des Ergebnisses mitteilte, wurde heiß, aber fair gerungen. Die Turnierleitung lag in den bewährten Händen von Rigobert Ophoff, der sich trotz dieser Last erfolgreich am Kampf beteiligte. Zahlreiche Rhedaer Schachfreunde waren Zeugen des interessanten Vergleichsringens um den Vorrang; es gab lehrreiches Schach zu sehen, der dem Jubiläumsverein gewiß neue Freunde zuführen wird. Die einzelnen Partien (Bezrik Bielefeld zuerst):

Stephan, Brackwede - Bachmann, Münster 32 remis

Ernst, Bielefeld - Saacke, Münster 32 1:0

Kleinhans, Brackwede - Röver, Münster 32 remis

Keller, Brackwede - Krüßmann, Münster 32 remis

Hunke, Gütersloh - Pöschel, Münsrter 3 remis

Ophoff, Rheda - Busch, Münster 32 1:0

Tempelmeier, Bielefeld - Sträter, Münster 32 remis

Gerdt, Eckbauer Bielefeld - Gläser, Münster 32 0:1

Letzner, Bielefeld - Oetter, SK Münster 32 1:0

Reinhardt, Bielefeld - Lechtenberg, Münster 32 1:0

Böhle, Eckbauer - Wewers, Münster 32 remis

Heimen, Brackwede - Arning, Lüdinghausen 1:0

Dr. Schmidt, Rheda - Bettin, Münster 32 remis

Esselbrügge, Gütersloh - Schnieder, Lüdinghausen 1:0

Detert, Eckbauer - Dalk, Reckenfeld remis

Deppner, Rheda - Lang, Münster 32 1:0

Severin, Gütersloh - Mikoleizig, Münster 32 1:0

Turowsky, Wiedenbrück - Pistier 1:0

Müller, Eckbauer - Laurenz, Greven 1:0

Reißmüller, Bielefeld - Raths, Münster 32 0:1

27. Mai 1961 Schachkreis Wiedenbrück besiegt Bielefeld

Mit 14:6 Punkten überraschend deutliches Ergebnis

Großes Interesse wurde dem Vergleichskampf der Schachkreise Wiedenbrück und Bielefeld im Gasthof Nigges entgegengebracht. An 20 Brettern wurde unter der Regie des Wiedenbrücker Kreisspielleiters Rigobert Ophoff gespielt. "Star" des Abends war Otto Zawadzinski jun. (Ennigerloh-Oelde), der vormittags das Jugendturnier des Schachverbandes Nordrhein-Westfalen in seiner Heimatstadt gewonnen hatte und damit westdeutscher Jugendmeister geworden war. In Rheda wurde so verfahren, daß er auf den Jugendmeister von Ostwestfalen-Lippe und den Bielefelder Senioren-Stadtmeister Reinhard Böhle traf, gegen den Zawadzinski in der Vorosterwoche in Rheda noch verloren hatte. Diesmal unterlag der Bielefelder.

Bielefeld hatte nicht die stärkste Mannschaft zur Stelle. Trotzdem muß die Niederlage der Leinestädter, einer Kombination aus dem Verein Bielefelder Schach-Club, "Eckbauer" und Brackweder Schachclub, überraschen. Das Endergebnis von 14:6 spricht für sich. Ausrichter war der Rhedaer Schachverein, der auch diesen Vergleichskampf im Rahmen seiner 30-Jahr-Feier bestens organisierte. Die Ergebnisse (Bezirk Wiedenbrück zuerst):

Latko I, E.-Oelde - Keller , Brskcwede 1:0

Latko II, E.-Oelde - Tempelmeier, BSK 0:1

Beerheide, E.-Oelde - Bordohn, Brackwede 0:1

Ophoff, Rheda - Gerebzoff, Brackwede remis

Hunke, Gütersloh - Goldmann, Eckbauer 1:0

Zawadzinski I, E.-Oelde - Ullmann, BSK remis

Zawadzinski II. E.-Oelde - Böhle, Eckbauer 1:0

Hellwig, Gütersloh - Schweinsgruber, Eckbauer 1:0

Schubert, Gütersloh - Reißmüller, BSK 1:0

Torowski, Wiedenbrück - Wagner, Brackwede remis

Dr. Schmidt, Rheda - Jacokb, BSK 0:1

Esselbrügge, Gütersloh - Schmitz, Brackwede 1:0

Kretteck, Gütersloh - Lerhmann, BSK 0:1

Kern, Rheda - Wilbarth, Eckbauer 1:0

Deppner, Rheda - Kranefuß, Brackwede 1:0

Winterling, Rheda - Jauert, Eckbauer 1:0

Kaldenbach, Gütersloh - Tietze, Eckbauer 1:0

Schwaake, E.-Oelde - Reichter, BSK 1:0

Neide, Rheda - Zahn,  Brackwede remis

Simon, Wiedenbrück - Helling, BSK (?) 1:0

Im Anschluss an die spiele wurde den "teilnehmenden Meistern" ein Abendessen gereicht (aus der Einladung).

Am 08. Juli 1961 gab es ein Freundschaftsspiel einer kombinierten Mannschaft aus Rheda und Wiedenbrück gegen Gütersloh. Dieser endete 11,5:6,5 für Rheda-Wiedenbrück, auch wenn es die Stadt so zu diesem Zeitpunkt noch gar nciht gab. Bei Nigges spielten:

 

Ophoff - Hunke 0,5:0,5

Simon (WD) - Esselbrügge 0:1

Dr. Schmidt - Erpel 0:1

Winterling - Kretteck 1:0

Kern - Fähse 1:0

Balkenhol - Laufenberg 1:0

Krane (WD) - Walther 0,5:0,5

Trendel - Bohnekämper 0,5:0,5

Kupatsch - Lorenz 1:0

Kelma - Pohlmann 1:0

Schreiber - Kaldenbach 1:0

Westfechtel - Osthus 0:1

Aldejohann (WD) - Döring 1:0

Neide - Menzer 0,5:0,5

Mouritz - Birkhahn 1:0

Huster (WD) - Enge 1:0

Kaliwoda (WD) - Roggenkamp 0,5:0,5

Horst - Wallis 0:1

15. Juli 1961 Wieder schöner Erfolg von Ennigerloh-Oelde

Sieger beim großen Mannschafts-Blitzturnier des Rhedaer Schachvereins

Der im letzten Jahr besonders erfolgreiche Schachverein Ennigerloh-Oelde konnte beim großen Mannschafts-Blitzturnier des Rhedaer Schachvereins wiederum einen stolzen Sieg erringen. Gegen stärkste Bundes- und Oberligamannschaften errangen die Könner aus dem Kreis Beckum den 1. Platz. Diese Veranstaltung war ein Novum in der Schachgeschichte des Verbandes Ostwestfalen-Lippe. Bestimmt aber wird eine Veranstaltung dieser Art kein Einzelfall bleiben. Dafür fand sie zu starken Anklang weit über Rheda hinaus. Die Idee stammte von Verbandsgeschäftsführer Rigobert Ophoff, der das Jahr 1961 zu einem ganz großen Rhedaer Schachjahr gemacht hat.

13 Vereine nahmen an dem Blitzturnier in Rheda teil: Bünde-Ennigloh, Ennigerloh-Oelde (2 Mannschaften), Friedrichsdorf, Rheda (2), Gütersloh, Lippstadt (2), Sieker, Brackwede, Paderborn und aus Herford die "Königsspringer". Das war ein erlesenes Feld. Benachteiligt waren lediglich die Gütersloher, weil ihre Vierer-mannschaft nur aus drei Spielern bestand. So blieb das erste Brett immer unbesetzt, und vor jedem ersten Zug war bereits ein Punkt kampflos verschenkt. Trotzdem hielten sich die Gütersloher ausgezeichnet. Von den gemeldeten Mannschaften waren der Bielefelder Schachclub, die Schachvereine Lage, Quelle und Wiedenbrück nicht erschienen.

Als Turnierleiter hatte der ausrichtende Verein den Bezirksvorsitzenden und Verbandsspielleiter Helmut Nöttger (Bielefeld) verpflichtet. Damit war nach der gründlichen Vorbereitung durch Rigobert Ophoff ein reibungsloser Ablauf garantiert.

Erfolgreichster Einzelspieler - jede Mannschaft hatte gegen jede anzutreten, jeder Spieler also 12 Pariten zu erledigen - war Otto Zawadzinski jun. vom Schachverein Ennigerloh-Oelde (1. Mannschaft). Am 1. Brett spielend, gewann er 11 von 12 Partien. Die einzige Niederlage brachte ihm der Rhedaer Spitzenspieler Rigobert Ophoff bei, gegen den der frischgebackene Westdeutsche Jugendmeister einfach nicht gewinnen kann. Nur einen Punkt gab auch der Bünder Stoppkotte ab, der in seiner jungen Mannschaft allerdings am 4. Brett spielte.

Mit der Mannschaft Zawadzinski jun., Latko I, Latko II sowie Teske gewann Ennigerloh-Oelde zwar nur mit einem halben Mannschaftspunkt (bei gleicher Brettpunkzahl) Vorsprung, aber letztlich doch souverän. Gegen Brackwede und "Königsspringer" Herford wurde je ein halber Mannschaftspunkt eingebüßt. Herford verlor zwei weitere halbe Punkte an Bünde und Lippstadt I. Die Schlußtabelle:

1. Ennigerloh-Oelde I  11 Mannschafts- und 37,5 Brettpunkte

2. "Königsspringer" Herford 10,5 und 37,5

3. Lippstadt I 8,5 und 30

4. Ennigerloh-Oelde II 8,5 und 31 (hier muß der Turnierleitung ein Irrtum unterlaufen sein, denn bei gleicher Mannschaftspunktzahl hatte Ennigerloh-Oelde II mehr Brettpunkte als Lippstadt I und gehörte demnach auf Platz 3)

5. Brackwede 8,5 und 26,5

6. Bünde-Ennigloh 7,5 und 31

7. Rheda I 5,5 und 23

8. Gütersloh 5 und 22

9. Paderborn 4 und 16,5

10. Lippstadt II 3,5 und 19,5

11. Sieker 3 und 16

12. Rheda II 1,5 und 13

13. Friedrichsdorf 1 und 10.

Für Rheda I am Brett: Ophoff 9 Punkte, Dr. Schmidt 2, Winterling 7 und Deppner 5.

Für Rheda II am Brett: Trendel 2 Punkte, Kelma 5, Westfechtel 3,5 und Horst 2.

Saal
Sieger von rechts. Zawadzinski jun., latko I und II und Teske

12. September 1961 Mannschaftsaufstellungen für die Saison 1961/62

1. Mannschaft (Bezirksklasse): Ophoff, Kern, Deppner, Dr. Schmidt, Winterling, Balkenhol, Kupatsch, Trendel

2. Mannschaft (2. Kreisklasse): Kelma, Schreiber, Rimpel, Westfechtel, Neide, Dürkop, Maaß, Horst

Ersatz: Mouritz, Böser, Hamacher, Dr. von Metzen, Huster, Hochstrate

Am 23. und 24. September fand ein Vergleichskampf Nordrhein-Westfalen gegen Hessen in Rheda statt. Es wurde doppelrundig gespielt. Am ersten Tag gewann Hessen 6:4, am zweiten Tag NRW mit 6,5:3,5. Damit ging der Gesamtsieg mit 10,5:9,5 an NRW. Es spielten:

Dr. Lange (Hamborn) - Weichert (Marburg) 0:1  0:1

Eising (Wuppertal) - Kunerth (Frankfurt) 0,5:0,5   0,5:0,5

Dr. Lachmann (Bielefeld) - Lascheck (Bad Hersfeld) 0,5:0,5    1:0

Bachmann (Münster) - Bockius (Mainz) 1:0    1:0

Nicolai (Wuppertal) - Staller (Höchst)    0:1    0:1

Christoph (Herne) - Krick (Bensheim)    0:1   1:0

Hantke (Versmold) - Schulz (Darmstadt)  0:1   1:0

Rausch (Herne) - Müller (Kassel)          1:0    1:0

Stränger (Mülheim) - -Beinsen (Frankfurt) 1:0   0,5:0,5

Ophoff (Rheda) - Heil (Frankfurt)  0:1   0,5:0,5

 

Der dazugehörende Presseartikel:

Bürgermeister Kleine setzte den ersten weißen Bauern

Schach-Länderkampf bei Nigges - Glückwünsche an den Rhedaer Schachverein

Am Samstagnachmittag begann im Saale der Gaststätte Nigges der traditionelle und bedeutungsvolle Schachländerkampf Nordrhein-Westfalen gegen Hessen. Jedes Bundesland hatte eine zehnköpfige Mannschaft geschickt, alles gesuchte Spitzenkönner. Es wurden zweimal je 50 Züge in  zweimal 150 Minuten in jeder Runde getan: erste Runde Samstag von 15 bis 20 Uhr, zweite Runde Sonntag von 9 bis 14 Uhr. Jedesmal war anschließend eine Abschätzung. 

Die gemeldeten Teilnehmer traten vollzählig an. Hessen schickte unter anderem mit Weichert den Gewinner des "Goldenen Springers", mit Kunerth den ehemaligen Münchener Meister, mit Staller den Gutplatzierten bei den Deutschen Jugendmeisterschaften. Man sah viel begeisterte Schachjugend. 

Die Bretter waren wie folgt besetzt (siehe oben). Bevor Bürgermeister Kleine am ersten Brett den ersten weißen Bauern setzte und damit das "Königliche Spiel" eröffnete, begrüßte der Geschäfts- und Spielführer des Rhedaer Vereins, Schach"kanone" Rigobert Ophoff, die hessischen und nordrhein-westfälischen Gäste namens des ersten Vorsitzenden Dr. A. Schmidt. An Bürgermeister Kleine und Stadtdirektor Höltken gerichtet, dankte er der Stadt für die großartige Unterstützung, ohne die es dem kleinen Rhedaer Verein nicht möglich gewesen wäre, die großen Aufgaben der Ausrichtung des Schachtreffens zu lösen. 

Bürgermeister Kleine lobte das herrliche Schachspiel, dem er von Herzen zugetan sei. Das große Treffen knüpfe in Rheda neue Bande der Freundschaft und vemittle den Gästen aus nah und fern Begriffe über die alte Emsstadt. Das edle Spiel bringe auch dem Gegner, der verliere, einen hohen Gewinn an Erfahrungen. 

Oskar Tempelmeier (Bielefeld), Spielleiter des Schachbundes Westfalen, überbrachte der Veranstaltung die Grüße des "schachverhinderten" Vorsitzenden des Schachbundes, Dr. Deppe. Er übermittelte dem Verein die herzlichsten Glückwünsche zum 30. Geburtstag, dankte ihm für die vortreffliche Organisation der Kampfstätte. Auch der Spielleiter der Hessen, Artur Manowski (Frankfurt a. Main) fand Worte des Dankes und der Anerkennung für den Rhedaer Verein, ehe das große zweitägige Wetteifern um die Punkte begann.

Mit einem anderen Bericht ging es weiter:

Zehn Stunden bei tickenden Schachuhren - NRW besiegte Hessen mit 10,5:9,5 Punkten

Der große Länderkampf im Schach Nordrhein-Westfalen gegen Hessen ist geschlagen! "Tote" Bauern, Reiter, Könige, "zerstörte" Türme bedeckten die Walstatt. Nach hartem Ringen über zehn Stunden bei tickenden Schachuhren konnte sich die Ländermannschaft Nordrhein-Westfalen mit 10,5 Punkten vor Hessen mit 9,5 Punkten in Front bringen.

In der ersten geteilten fünfstündigen Runde am Samstag konnten sich die Hessen einen klaren Vorstpung sichern, so daß bei den Nordrhein-Westfalen nur schwache Hoffnung bestand, in der zweiten Runde am Sonntag auszuholen oder zu überholen. Das "Wunder" geschah aber.

In den letzten zehn Minuten der zweiten Runde stand das Spiel unter äußerster Spannung noch 5,5:2,5, während Eising-Kunerth und Ophoff-Heil noch an den Brettern saßen. Dann konnte Ophoff seinem Gegner ein Remis abzwingen und brachte so den Sieg von NRW mit einem Gesamtergebnis von Halbe-halbe näher. Als dann um 14 Uhr sich die Gegner am anderen Brett getrennt hatten, wurde der Endsieg für NRW ebenfalls durch ein Unentschieden festgestellt, nachdem man "abgeschätzt" hatte. Die Rhedaer Schachfreunde dürfen sich freuen, daß Rigobert Ophoff, ihr Spitzenspieler, so entscheidend in diesem Länderkampf mitwirken konnte. Die Gäste äußerten ihre große Zufriedenheit über den organisatorischen und spielerischen Ablauf dieser Veranstaltung, die beim Schachverein Rheda in bewährten und geübten Händen lag.

05. Oktober 1961 R. Ophoff Sieger im KO-Turnier

Im Schachverein wurde nun auch das vierwöchige Ko-Turnier über die Runde gebracht. Endstand: 1. Ophoff, 2. Balkenhol, 3. Kupatsch, 4. Kelma, 5. Winterling, 6. Schreiber, 7. Mouritz, 8. Rimpel, 9. Horst, 10. Manthey, 11. Trendel, 12. Kern, 13. Bell, 14. Neide, 15. Maaß, 16. Dürkop.

15. Oktober 1961 Sonderpreis für einzige "Schachdame"

Rigobert Ophoff geann alle 14 Blitzpartien bei der Blitzmeisterschaft

Dr. Schmidt hatte nur einen Verlustpunkt

Bei der Blitzmeisterschaft des Rhedaer Schachvereins, der jetzt am Ende seiner großartigen Veranstaltungsserie im 30. Jahr seines Bestehens angelangt ist, setzte sich die Rhedaer Schach"kanone" Riogbert Ophoff wieder einmal hundertprzentig durch. Er konnte alle 14 Partien diees schnellen und eine bedeutende Wendigkeit voraussetzenden Spieles für sich buchen.

Dr. Schmidt, der 13 Punkte einheimsen konnte, verlor nur gegen Ophoff; eine Titelverteidigung ging ihm also daneben. Auch Kern, der neue Rhedaer Stadtmeister, wurde vom Glück verlassen; er verlor zwar nur gegen Ophoff und Dr. Schmidt, aber seine Hoffnungen,  als Doppelmeister dieses Jahres in die Vereinsgeschichte einzugehen, wurden zunichte. Überraschend ist das Abschneiden von Kelma mit 10 Puntken, der beim letzten Blitzturnier in Wiedenbrück nur ganze drei Punkte erringen konnte. Alle 15 Teilnehmer konnten als Lohn der Mühen wertvolle Preise aussuchen. Frl. Mouritz erhielt außerdem noch für ihr tapferes Mitkämpfen und Ausharren als einzige Schachdame einen Sonderpreis. Der Rhedaer Schachverein läßt nun eine kleine Spielpause eintreten. Bis Weihnachten soll nun fleißig Theorie gepaukt werden. Das Ergebnis: 1. Ophoff 14 Punkte, 2. Dr. Schmidt 13; 3. Kern 12; 4. Kelma und Winterling je 10; 6. Schreiber 8; 7. Trendel 6; 8. Westfechtel, Maaß, Rimpel und Kupatsch je 5; 12. Hamacher 4; 13. Mouritz 3,5; 14. Horst 2,5; und 15. Dürkop 2 Punkte.

Am 23. Oktober fand eine Versteigerung statt, die uns Einnahmen von 34,70 DM (17,75 Euro) brachte.

Am 24. Oktober spielte Rigobert Ophoff simultan gegen die Schachgruppe Bertelsmann, die von Dr. von Metzen geleitet wurde.

28. Oktober 1961 Freundschaftskampf gegen Wiedenbrück

An zehn brettern ausgespielt, gewann Rheda mit 6,5:3,5:

Ophoff - Schrödter 1:0

Kern - Lösing 1:0

Deppner - Schneider remis

Winterling - Brindöpke 1:0

Kupatsch - Donath remis

Trendel - Lehner 0:1

Rimpel - Pfeiffer 0:1

Westfechtel - Dorn remis

Horst - Hanne 1:0

Neide - Balke 1:0

Zeitungsartikel
Pokal an Stadtmeister und Blitzsieger

Festlicher Abschluß des Schach-Jubiläumsjahres in Rheda

Den festlichen Abschluß fanden die Veranstaltungen des Schachvereins mit der Überreichung der Pokale an die diesjährigen Stadtmeisterschaft- und Blitzturnier-Sieger Karl Kern und Rigobert Ophoff. 

Der Vorsitzende, Dr. Alfred Schmidt, begrüßte die Gäste und meinte, neben dem Sport habe auch das Schach den guten Namen der Stadt Rheda weit nach draußen bekannt gemacht, vor allem durch Ophoffs große Erfolge. Es sei angebracht, allen Helfern des Vereins an dieser Stelle den Dank für ihren tatkräftigen Einsatz auszusprechen. Auch der Stadt Rheda gebühre Dank, denn ohne ihre Unterstützung wären diese Schachveranstaltungen in Rheda nicht möglich gewesen. Der Redner dankte auch den Frauen der Schachkameraden für die verständisvolle "Freigabe" ihrer Männer zu den Schachabenden.

Bei der dann folgenden Siegerehrung erhielt Karl Kern als neuer Stadt-Schachmeister mit 9,5 Punkten den von der Stadt Rheda gestifteten Wanderpokal, den Dr. Schmidt bisher verteidigte. Die weiteren fünf Besten: Deppner mit 9 P., Winterling mit 7 P., Dr. Schmidt mit 7 P., Balkenhol mit 6,5 und Kupatsch mit 6,5 Punkten. Alle genannten Spieler konnten sich aus der reichhaltigen Preisstiftung mit Büchern, Rauch- und Trinkbarem versorgen.

Blitzturniersieger Rigobert Ophoff erhielt den Pokal des Vereins. Die Namen der Sieger wurden jeweils in die Pokale graviert. Die Rhedaer Schachfreunde feierten das Ereignis mit einem gemütlichen Beisammsensein.

Bei einer starken Beteiligung beendete der Rhedaer Schachverein sein an Ereignissen so großes Schachjahr 1961 nach alter Tradition mit einem Silvesterturnier. Auch auswärtige Spieler nahmen teil, und es wurde ein Turnier der großen Überraschungen. In der Gruppe I siegte Ophoff ganz sicher. In einer Bombenform stellte sich in dieser spielstärksten Gruppe Rimpel vor, der nacheinander Trendel, Dr. Schmidt und Stadtmeister Kern besiegte. In der Gruppe II waren Gastspieler Schäfer aus Borghorst und Balkenhol die Asse. Hier spielte Westfechtel unter Form. In der Gruppe III sah Hamacher schon wie der sichere Sieger aus, kam aber infolge eines Verlustes gegen Dürkop in der letzten Runde in Gleichstand mit Kelma. Die Entscheidung mussten Blitzpartien bringen. In der zweiten Partie gewann dann Kelma und machte den Gruppensieg perfekt. In der Gruppe IV schließlich sorgte Neide für die große Sensation. Er schlug nämlich nicht nur die bekannten Spitzenspieler Deppner und Winterling, sondern gab den einzigen Punkt ausgerechnet an Günther Horst ab. Trotzdem wurde Neide Gruppensieger, denn Winterling und Deppner nahmen sich gegenseitig einen halben Punkt ab. Für die Gruppensieger gab es ansprechende Gewinne und für alle Teilnehmer kleine Erinnerungspreise.

Mannschaftsergebnisse der Saison 1961/62

1. Mannschaft:

15.10.1961 Rheda - BSK III 6,5:1,5

12.11.1961 Halle I - Rheda 5:3

10.12.1961 Rheda - Eckbauer Bielefeld 3:5

14.01.1962 Rheda - Sieker 4:4

11.02.1962 Borgholzahusen - Rheda 2,5:5,5

 

2. Mannschaft

15.10.1961 Ubbedissen II - Rheda 2,5:5,5

12.11.1961 Leder-Möller II - Rheda 0:8

03.12.1961 Rheda - Gütersloh III 3:5

07.01.1962 Hillegossen II - Rheda 0:8

04.02.1962 Rheda - Friedrichsdorf 3,5:4,5

04.03.1962 Unter Uns I Senne - Rheda 8:0

25.03.1962 Rheda II - Ennigerloh III 6:2