Das Jahr 1962

Januar 1962 Bericht in der Glocke zur Jahreshauptversammlung
Im 30. Schachjahr große Aufgaben und Erfolge
1961 mit bewährtem Vorstand – Großveranstaltungen auch finanziell bewältigt
Stadtmeisterschaft beginnt am Donnerstag

Der Rhedaer Schachverein von 1931 konnte auf seiner Hauptversammlung in der Gaststätte Schröder mit berechtigtem Stolz auf seine spielerischen, organisatorischen und gesellschaftlichen Fähigkeiten den Schlussstrich unter das ereignisreichste Jahr in seiner Geschichte ziehen. Er konnte um die finanziellen Klippen, die ihm die Großveranstaltungen brachten, ohne einen Pfennig Verbindlichkeiten ins neue Vereinsjahr hinübernehmen zu müssen.
Der Vorsitzende Dr. A. Schmidt erwähnte in seiner interessanten Rückschau vor dem Kreise der versammelten Mitglieder. Der Sprecher dankte den beiden Hauptakteuren der Geschehnisse: Geschäftsführer Rigobert Ophoff und Kassierer Fritz Westfechtel, die eine Riesenarbeit zu bewältigen hatten. Ohne die ideelle und finanzielle Hilfe der Stadt hätten alle diese Ereignisse an Großzügigkeit verloren; daher sei der Stadt besonders zu danken.
Der Verein konnte im letzten Jahr den Stand seiner Mitglieder halten; er hat wieder zwei Mannschaften im Spiel, dank der eifrigen Schulung durch Ophoff, o dass die Zweite beim letzten –Turnier bereits die Spieler der Ersten reihenweise „wegputzen“ konnte. Das Prestige, das der Verein genießt, ist darin zu erkennen, dass Dr. Schmidt und R. Ophoff seit nunmehr sechs Jahren im Verbandsvorstand maßgebend vertreten sind.
Kassierer Westfechtel hatte im letzten Jahr einen Etat von über 3600 DM abzuwickeln. Man wäre aber nicht auf dem sprichwörtlich grünen Zweig geblieben, wenn die Mitglieder nicht mit einer Spende von 500 DM freiwillig beigesprungen wären. Die Kassenprüfer Filter und Rimpel konnten dem Kassierer das beste Zeugnis ausstellen. Ihm wurde einstimmige Entlastung zuteil, wie auch R. Ophoff, der ergänzend den Abschlussbericht über die Jubiläumsveranstaltungen erstattete.
Der Vorsitzende dankte nach dem Rechenschaftsbericht des Vorstandes allen für die tatkräftige und uneigennützige Unterstützung. Die einstimmige Wiederwahl des Vorstandes, vom Alterspräsidenten Filter beantragt und von der Versammlung akzeptiert, war ein Beweis des Vertrauens: vorsitzender Dr. Alfred Schmidt, Stellvertreter Dr. Otto von Metzen, Geschäftsführer und Spielleiter Rigobert Ophoff, Kassierer Fritz Westfechtel, Gerätewart und Spielführer der ersten Mannschaft Peter Winterling, Jugendwart Wilhelm Torbohm, Kassenprüfer Mechthild Mouritz und Erich Rimpel.
Der Arbeitsplan lässt erkennen, dass der Schachverein Rheda auch im kommenden Jahr nicht schläft. Donnerstag, 11. Januar, beginnt bereits die Meisterschaft um den Wanderpokal der Stadt. Der Kampf ist offen und Meldungen können noch am Donnerstag erfolgen. Fast 20 Mitglieder trugen sich bereits ein.
Am 07. April ist in Rheda ein Kampf an zehn Brettern gegen den Detmolder Polizei-Schachverein. Der Rückkampf wird im September in Detmold ausgetragen. Im Mai ist ein Freundschaftsspiel in Münster. Man glaubt, dass es auch zu einem Treffen mit dem „Eckbauer“ kommt. R. Ophoff nimmt am berühmten Dähnepokal teil für den Vierer-Mannschafts-Pokal werden ebenso Meldungen abgegeben wie für die Damenmeisterschaft. Man denkt weiter an ein K.o.-Turnier wie an eine Vereinsmeisterschaft in Gruppen. Vor dem Urlaub will man diesmal die Blitzmeisterschaft wie auch das Jahresfest abwickeln.

 

Es wurde mit dem Aufbau einer systematischen Jugendarbeit unter Günther Horst begonnen. Gespielt wurde im damaligen Jugendheim am Werl. Auf der Jahreshauptversammlung 1963 wurde die Arbeit von Günther Horst als die herausragende Einzelleistung des Jahres 1962 gewürdigt. Um diese Gruppe wurde der Verein schon jetzt beneidet. Mit viel Organisationskunst, Liebe zur Sache und Verständnis für die Kinderhabe er hier etwas aufgebaut, was höchste Anerkennung verdiene.

 

Im Frühjahr wurden Rigobert Ophoff und Dr. Alfred Schmidt erneut in den Verbandsvorstand gewählt.

 

Dem Rhedaer Schachverein wurde auf dem letzten Verbandstag bescheinigt, dass er der aktivste Verein im Verbandsbereich ist. Vorstand und Delegierte dürften dabei in erster Linie an die vielen repräsentativen Veranstaltungen gedacht haben. Darin sieht der Verein selbst keineswegs seine Hauptaufgabe. Mehrfach hat er in den letzten Jahren auch Sonderlehrgänge für Jugendliche durchgeführt. Jetzt wurde "ganz unten" angefangen. Unter der Leitung von Günther Horst, dem die besten Spieler des Vereins assistierten, fand im Städtischen Jugendheim "Am Werl" ein Schachlehrgang für Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 13 Jahren statt. Nicht ein Kind gab auf. Ganz im Gegenteil gab es noch Nachmeldungen während des Lehrgangs. Der Lehrgang erstreckte sich über 10 Doppelstunden und fand an Samstagnachmittagen statt. Fast alle Kinder brachten mehr oder weniger große Vorkenntnisse mit. Zu ihrem "Gepäck" aber gehörte auch eine Riesenportion Begeisterung und Disziplin. Die Arbeit mit diesen Jugendlichen soll fortgesetzt werden, außerdem soll ein weiterer "Anfänger-Lehrgang" durchgeführt werden. Am Schluss stand ein großes Abschlussturnier. In drei Gruppen wurde gespielt, und  es standen Ehrenpreise in Form von Leckereien zur Verfügung. In der Gruppe I siegte Wolfgang Fisse vor Fritz Engau II und Hans-Günther Möllenbrock. Herbert Hornberger siegte in Gruppe II vor Norbert Steiling und Hubert Herborn. In der Gruppe III gewann Harry Lewandowski nach Stichkampf gegen Dieter Welp und weiter vor Heinz Hamacher.

15. April 1962 Rheda unterlag Ennigerloh-Oelde

Lediglich Ophoff holte am ersten Brett einen halben Punkt

Zum zweiten Male schafften die Rhedaer keine Sensation. Vor zwei Jahren hatten sie das Kunststück fertiggebracht, die hochfavorisierte Vierer-Mannschaft des SV Ennigerloh/Oelde aus dem Mannschaftspokal zu werfen. Diesmal hatte man sich auch wieder eine kleine Hoffnung gemacht, denn der um drei Klassen höher spielende Gegner mußte auf seinen Spitzenspieler Treske (er nimmt an der Verbandsmeisterschaft in Lippstadt teil) verzichten, und psychologisch hatte das Spielen im eigenen Vereinslokal für die Rhedaer auch einen gewissen Wert. Aller Optimismus war aber schnell verflogen. Nehmen wir hier gleich das Ergebnis vorweg: Der Rhedaer Schachverein unterlag Ennigerloh/Oelde 0,5:3,5, und das war eine mehr als eindeutige Niederlage. Schnell war am 3. Brett die Partie Deppner-Beerheide beendet. Dem Rhedaer unterlief ein Fingerfehler. Dadurch verlor er schon im 8. Zug einen Springer. Nicht anders erging es Kern am 2. Brett gegen H. Latko. Im Mittelspiel büßte er eine Figur ein, und damit stand es schon bald 0:2. Balkenhol, der für Dr. Schmidt spielte, hatte in Krumm einen überraschend starken Gegner und unterlag ebenfalls. Lediglich Rhedas Spitzenspieler Rigobert Ophoff bewies wieder einmal, daß er auch mit Spielern der Biundesklasse spielerisch Schritt halten kann. Am ersten Brett nahm er dem Spitzenspieler der Gäste, dem bekannten W. Latko, einen halben Punkt ab. Damit sind die Rhedaer bereits in der ersten Runde aus dem Vierer-Mannschaftspokal ausgeschieden.

Mai 1962 Stadtmeisterschaft vor Stichkampf

Seit dem 11. Januar 1962 wird die Stadtmeisterschaft gespielt, und nun muß auch noch ein Stichkampf entscheiden. 20 Teilnehmer trafen sich im Januar. In drei Vorrundengruppen wurden neun Teilnehmer für das Schlußturnier ausgespielt. Dabei setzten sich in Gruppe I Kelma, Kupatsch und Mouritz durch. Aus Gruppe II kamen Balkenhol, Dr. Schmidt und Hamacher weiter, wärend sich in Gruppe III Schäfer, Kern und Ophoff qualifizierten. In der Finalrunde spielten die 9 Teilnehmer noch einmal jeder gegen jeden. Danach führten Schäfer und Ophoff mit je 7 Punkten. Die Entscheidung über den Titel fällt somit in einem Stichkampf (siehe unten). Dritter wurde Balkenhol vor Dr. Schmidt auf Platz 4. Dahinter Kern (5.), 6. Kelma und Kupatsch, 8. Mouritz, 9. Hamacher.

Am 07. April 1962 spielten wir eine Begegnung in Freundschaft gegen den Polizei-Schachverein Armin Detmold. Das Ergebnis lautete 8:4 für Rheda. Für Rheda gewannen Ophoff, Schäfer, Kern, Deppner, Balkenhol, Trendel, Kelma, Neide.

Am 26. Mai 1962 spielte eine Kombination von Rhedaer und Güterlsoher Spieler im und gegen Münster und verlor mit 5:16. Es spielten

Hunke (GT) - Bachmann 0:1

Ophoff - Busch 1:0

Hellwig (GT) - Sträter 0:1

Balkenhol - Poeschl 0:1

Esselbrügge (GT) - Lentze 0:1

Kern - Plassmann 0:1

Dr. Schmidt - Bonne 0,5:0,5

Walter (GT) - Zörn 0:1

Winterling - Schröder 1:0

Kelma - Fischer 1:0

Kupatsch - Wewers  0:1

Spanner (GT) - Abeler 1:0

Westfechtel - Bettin 0:1

Oldach (GT) - Günther 0:1

Trendel - Rassmussen 0:1

Bruns (GT) - Salewski 0:1

Malkus (GT) - Dudde 0:1

Niehaus (GT) - Lang 0:1

Hamacher - Aust 0:1

Mouritz - v. Gorrissen 0,5:0,5

Becker - Henze 0:1

31. Mai 1962 Gast der Herforder "Königsspringer"

Rhedaer Schachverein spielte mit der Elite Ostwestfalens

Der Rhedaer Schachverein beteiligte sich mit einer Vierermannschaft am großen Einladungsturnier mit abgekürzter Bedenkzeit in Herford, das die dortigen "Königsspringer" anläßlich ihrer Zehnjahrfeier ausrichteten. Da die gesamte Elite von Ostwestfalen am Brett saß, hatten die Rhedaer von vornherein keinen leichten Stand; sie gingen aber nicht leer aus. Wenn sie sich auch nur den letzten Platz erkämpfen konnten, so saßen sie doch mit Brackwede in einer qualifizierten Gesellschaft. Gegen Herford wurde ein klarer 3:1 Sieg erfochten und gegen Eckbauer Bielefeld ein Remis. Bei den übrigen fünf Trefften mußten aber zum Teil hohe Niederlagen eingesteckt werden. Am ersten Brett erzielte Ophoff 3 Punkte aus 7 Partien, am zweiten Brett Schäfer ebenfalls 3 aus 7, am dritten Brett erreichte Winterling 1,5 aus 7, am vierten Brett Kelma 0 aus 5 und schließlich als Ersatz Horst mit 0 aus 2 Partien.

Juni 1962 Ophoff zum 6. Male Schach-Stadtmeister

Stichkampf gegen Schäfer (Herzebrock) endete mit 2:0 Sieg

Endlich ist die Entscheidung gefallen! Der erforderliche Stichkampf um die Schach-Stadtmeisterschaft zwischen dem gut entwickelten Schäfer und dem Rhedaer Spitzenspieler Ophoff führte zu einem 2:0 Sieg Ophoffs. In der ersten Partie setzte Schäfer die weißen Steine Er konnte lange Zeit die bessere Stellung einnehmen, mußte jedoch nach der Zeitkontrolle aufgeben, weil er in Zeitnot infolge Mattdrohungen drei Bauern verloren hatte. Die zweite Partie währte nur 22 Züge. Da Schäfer als Nachziehender die Entwicklung vernachlässigte, gelang es ihm nicht mehr, den kraftvollen Königsangriff seines Gegners abzuschlagen. Ein Qualitäts- und Figurenopfer brachte seine gesamte Stellung zum Einsturz. Ophoff konnte somit nach zwei erlittenen Niederlagen in der Vor- und Endrunde wieder gleichziehen.

Wie verlautet, ist Schäfer aus Herzebrock, längere Zeit Gastspieler in Rheda, dem Rhedaer Schachverein beigetreten. Er zählt zur jungen Garde des Münsterlandes und bedeutet eine recht willkommene Verstärkung für den Verein und einen guten Trainingspartner für die Rhedaer Spitzenspieler. Ophoff wurde jetzt zum 6. Male Stadtmeister. Nun darf er wieder den wertvollen, von der Stadt Rheda gestifteten Wanderpokal für die Dauer eines Jahres als Heimschmuck mitnehmen.

14. Juni 1962 Rigobert Ophoff wieder Blitzsieger

14 Partien, 14 Punkte

Die Stadtblitzmeisterschaft gewann Ophoff. Diesmal überlegen mit 14 Punkten aus 14 Partien. Ihm folgten auf dem zweiten und dritten Platz Dr. Alfred Schmidt und Zulker vom Club "Tempo" Göttingen. Beide hatten 11 Punkte erzielt und mussten nun im Stichkampf ermitteln, wer auf Platz 2 geführt wird. Beide Stichpartien konnte Zulker für sich entscheiden. Auf den weiteren Plätzen:

4. Balkenhol mit 10 Punkten

5. Schäfer aus Herzebrock mit 9,5

6. Trendel mit 8

7. Kern mit 7,5

8. Frl. Mouritz mit 6,5

9-10.Kelma und Horst mit je 5,5

11-12. Hamacher und Westfechtel mit je 4,5

13. Maaß mit 4

14. Becker mit 2

15. Rimpel mit 1,5

21. Juni 1962 Ophoff Zweiter beim Pokal des Kreises Beckum

34 Aktive stellten sich in Westkrichen um den Kreispokal im Blitzschach des Kreises Beckum. Neben Spielern aus Rheda, Wiedenbrück, Ahlen, Gütersloh stellte der Schachverein Ennigerloh-Oelde wieder das Hauptkontingent. In der strapaziösen Vorrunde qualifzierte sich unter anderem Ophoff für die Finalrunde. Teske (Ahlen) mußte leider als Mitfavorit wegen Indisponiertheit zurücktreten. In der Hauptrunde stellte Krumm I (Oelde) seine Überlegenheit unter Beweis. Mit sechs von sieben möglichen Punkten holte er sich Titel und den wertvollen Pokal. Ophoff (Rheda) bewies erneut seine Stärke, er verlor in der Schlußrunde einmal und machte zweimal Unentschieden. Mit fünf Punkten holte er den zweiten Platz. ...

Juli 1962 Nachwuchsturnier - Glocke

Vom Erstlehrgang sofort ins Preisturnier

Schachverein Rheda bildete 24 Nachwuchskräfte aus

Daß das "Spiel der Könige" mit beachtlichem Erfolg in die Jugend getragen wird, bezeugt der Schachverein Rheda von 1931 durch seinen jetzt beendeten Anfängerlehrgang im Städt. Jugendheim am Werl. Unter der Kursusleitung eines versierten Mitgliedes, Günther Horst, hielten die Jungen und Mädchen im Alter von 10 bis 13 Jahren über zehn Wochen locker durch.

Nachdem bereits ein Zwischenturnier absolviert worden war, wurde der Lehrgang mit einem Preisturnier beschlossen, bei dem alle zwölf Bretter mit 24 Jugendspielern und -spielerinnen besetzt waren. Gespielt wurde in drei Gruppen. Nachstehend bringen wir die Liste der neun Besten: Gruppe I; 1. Wolfgang Fisse, 2. Fritz Engau, 3. Hans-Günter Möllenbrock - Gruppe II: 1. Herbert Hornberger, 2. Norbert Steiling, 3. Hubert Herborn - Gruppe III: 1. Harry Lewandowski, 2. Dieter Welp, 3. Heinz Hamacher.

Stadtschachmeister und Vereinsgeschäftsführer Rigobert Ophoff brachte eine ganze Aktentasche voll süßer Preise, die der Turnierleiter den zwölf Besten aushändigte. Das gab eine Überraschung! Alle 24 dürfen von jetzt an im Schachverein in der neuen Jugendgruppe spielen. Aus den Spitzenkönnern wird eine Mannschaft zusammengestellt, die sicher bald "in den Kampf" geführt wird gegen Jugendgruppen der Nachbarvereine. Die jungen Schach"könige" und Schach"damen" werden darauf aufmerksam gemacht, dasß der nächste Schachabend nach den Ferien am ersten Mittwoch im September im Stadtjugendheim abgehalten wird.

Am 22. September 1962 fand das zweite Freundschaftsspiel gegen Polizei-Schachverein Armin Detmold statt. Dieser Kampf, quasi als Generalprobe vor der Punktesaison, ging mit 9:5 klar an die Detmolder. Nur Winterling, Trendel und Horst konnten einen ganzen Punkt verbuchen. Außerdem gab es viermal Remis. Die Ergebnisse:

Ophoff-Worm remis

Schäfer-Bessert 0:1

Balkenhol-Katajew remis

Winterling-Jacob 1:0

Dr. Schmidt-Rösch 0:1

Kupatsch-Maul remis

Kelma-Scholz 0:1

Rimpel-Dr. Brandenburg 0:1

Trendel-Greiner 1:0

Horst-Steiner 1:0

Hamacher-Tschiersky 0:1

Neide-Neuker 0:1

Becker-Deneke remis

Hornberger-Schäfer 0:1

Oktober 1962 Wie erwartet: Rigobert Ophoff

Gewann K.O.-Turnier vor Dr. Schmidt

Zum dritten Male führte der Rhedaer Schachverein sein sich einer großen Beliebtheit erfreuendes K.O.-Turnier durch. 1960 gewann Peter Winterling, und im Vorjahr war Rigobert Ophoff, der 1960 im Endspiel an Winterling gescheitert war, erfolgreich. Und diesmal gewann das Rhedaer Schach-As Rigobert Ophoff wieder. Beginnen sollte das Turnier mit 16 Teilnehmern, aber es regnete am ersten Tag fast wolkenbruchartig, als die Zeit für die ersten Züge gekommen war. So mußte das Turnier mit nur 12 Spielern gestartet wrden. An Überraschungen fehlte es nicht. Die erste Runde stand ganz im Zeichen der schwarzen Figuren, denn nicht weniger als fünf der sechs Partien wurden von den Nachziehenden gewonnen, wobei der große Favorit Ophoff allerdings gegen Ex-Stadtmeister Kern eine geblitzte Stichpartie benötigte. Hamacher unterlag gegen Trendel, Horst gegen Kelma, Neide gegen Dr. Schmidt und Rimpel gegen Becker, was zweifellos nach der langen Pause Beckers eine Überraschung war. Die Partie Kern-Ophoff wies nach Ablauf der Spielzeit eine nur schwer abzuschätzende Stellung auf. Man entschied sich für eine Blitzpartie, und diese gewann Ophoff, der damit die zweite Runde erreichte. Nur Winterling führte die weißen Steine zum Sieg gegen den in Zeitnot geratenen und auch leicht favorisierten Balkenhol. Winterling scheint zu seiner guten Form zuückgefunden zu haben. In der nächsten Runde spielten nun die Gewinner und Verlierer getrennt untereinander weiter. Die Gewinner: Becker-Dr. Schmidt 0:1; Winterling-Trendel 1:0; Kelma-Ophoff 0:1. Für die Vorschlußrunde hatten sich dann Ophoff, Dr. Schmidt, Trendel und Winterling qualifiziert. Ophoff traf auf Winterling. Dabei kam der Spitzenspieler zu einem Blitzsieg. Durch einen falschen Läuferzug verlor Winterling einen Turm, und das bedeutete für ihn eine schnelle Niederlage. Ungemein spannend wurde die Vorentscheidung zwischen Dr. Schmidt und Trendel. Die Hauptpartie ergab ein Remis, und auch die erforderlich gewordene Blitzpartie ergab die Teilung des Punktes. Also wurde eine zweite Blitzpartie erforderlich, und diese gewann dann der Rhedaer Schachdorktor und -vorsitzende.

Im Endpiel führte Ophoff die weißen Steine, und schon in der Eröffnung brachte er Dr. Schmidt in arge Bedrängnis. Für Dr. Schmidt, war die Stellung schließelich so kompliziert geworden, daß er im 35. Zug die Zeit überschritt und aufgeben mußte.

Oktober 1962 Mannschaftsaufstellungen für die Saison 1962/63

1. Mannschaft (Bezirksklasse): Ophoff, Schäfer, Balkenhol, Dr. Schmidt, Kern, Winterling, Kelma, Kupatsch

2. Mannschaft (2. Kreisklasse, Gruppe 1): Horst, Schierock, Westfechtel, Rimpel, Neide, Friesenhausen, Dürkop, Becker

Ersatz: Maaß, Hamacher, Schreiber, Trendel, Böser, Hornberger

17. November 1962 Erste Stadtmeisterschaft der Rhedaer Schachjugend

Jungen und Mädchen spielen wie die Alten – Norbert Steiling Sieger durch Stichpartie
Ein Verein muss schon einen Spezialisten wie Günther Horst als Jugendwart haben, um das zu beginnen, was in dieser Woche im Städtischen Jugendheim in der Werl-Turnhalle beendet wurde: Jugend-Stadtmeisterschaften im Schach! Der Rhedaer Schachverein von 1931 hatte mit Horst den richtigen Jugendwart gewählt. Gleich nach der Wahl begann ein Lehrgang für Jugendliche, und im Frühjahr konnten die ersten Stadtmeisterschaften gestartet werden. Immerhin nahmen daran 17 Jungen und zwei Mädchen teil. Von einer Jugendmeisterschaft konnte man dabei nicht einmal sprechen, denn fast alle Teilnehmer waren noch im schulpflichtigen, im Kindesalter. Das aber macht das ganze „Unternehmen“ nur noch begrüßenswerter.
Zehn und elf Jahre waren die jüngsten Teilnehmer alt. Dass sie schon sehr viel können, das sollte sich in der entscheidenden Turnierphase zeigen. Es gab Favoriten: In erster Linie waren das Fitty Engau II und der alle anderen Teilnehmer um Haupteslänge überragende Wolfgang Fisse, der schon das erste (noch inoffizielle) Turnier nach dem Einführungslehrgang gewonnen hatte. Engau sah schon wie der sichere Sieger aus, als es ihn zum guten Schluss noch erwischte. Ausgerechnet Fisse, der vorher völlig überraschend Niederlagen durch Hornberger, Welp und Stolz hinnehmen musste und on Steiling ebenfalls hineingelegt wurde, nahm ihm den ganzen Punkt ab. Als dann schließlich alle Teilnehmer(innen) ihre 18 Partien absolviert hatten, lagen Nobert Steiling (14) und Herbert Hornberger (11) gleichauf. Von 18 möglichen Punkten hatten sie 16 erobert. Da konnte von Glückszufällen nicht mehr gesprochen werden. Eine Stichpartie war also erforderlich geworden. Im Endspiel gewann Norbert Steiling, der Jahr für Jahr auch unter den Ehrenurkundengewinnern bei den Sommer- und Winterbundesjugendspielen ist, noch verhältnismäßig klar.
Die Siegerehrung fand in einem ganz offiziellen Rahmen durch den 2. Verbands- und 1. Vorsitzenden des Rhedaer Schachvereins, Dr. Alfred Schmidt, statt. Er lobte das in einigen Psrtien beobachtete, schon große können und die kluge Taktik. Trotzdem solle jeder Junge immer daran denken, dass es sich letztlich doch nur um ein Spiel handele. Dem ersten Jugendstadtmeister überreichte er einen wertvollen Wanderpreis in Form eines Schachbretts in schöner Intarsienarbeit. Unter der Voraussetzung, dass die Schulleiter einverstanden sind, sollen in Zukunft – einem Wunsch der Teilnehmer an den Stadtmeisterschaften entsprechend – Clubkämpfe unter den Rhedaer Schulen stattfinden. Dabei könne auch eine „Club-Mannschaftsmeisterschaft“ vergeben werden. Vor allem aber werden Mannschaftskämpfe das spielerische Können noch erheblich anheben. Die genaue Reihenfolge: Norbert Steiling, Herbert Hornberger, Fitty Engau II, Dieter Welp, Wolfgang Fisse, Reinhard Marschellek, Herbert May,  Eberhard Stolz, Günter Hentschel, Gerhard Schlüter, Ewald Bocks, Brigitte Bocks, Wolfgang Schönfelder, Wolfgang Knüwer, Heinz Woste, Annegret Steiling, Harry Lewandowski, Günter Möllenbrock, Herbert Landwehr.

 

Am 15. Dezember 1962 fand das große Weihnachts-Blitzturnier der Jugendlichen im Jugendheim "Am Werl" statt. Ein Mädchen und 15 Jungen hatten sich eingefunden. Die hohe Beteiligung ließ einige Bedenken aufkommen. Da beim Blitzturnier jeder gegen jeden zu spielen hatte, waren immerhin 15 Partien je Teilnehmer erforderlich, und das ist sowohl eine nervliche wie körperliche Strapaze. Es gab mal wieder ein regelrechtes Favoritensterben. Für die echte Sensation sorgten die Brüder Walter (13) und Jürgen (11) Kelp. Sie kamen überhaupt erstmalig zur Jugendgruppe; "geblitzt" hatten sie noch nie. Walter gewann das Turnier. Er gewann 14 von 15 Partien und verlor nur gegen seinen kleineren Bruder. Dioeser aber wiederum belegte den 2. Platz, nachdem er insgesamt nur 2,5 Punkte (an Hornberger, Engau und May) verloren hatte. Der Vorsprung der beiden Brüder war groß. Um die genaue Platzierung zu ermitteln waren mehrere Stichpartien erforderlich. Das spricht dfür die Ausgeglichenheit des Feldes. Jeder Teilnehmer bekam einen schönen Preis. Die Stifter waren die Eltern. Das Ergebnis:

1. Walter Kelp mit 14 Punkten

2. Jürgen Kelp 12,5

3. Nobert Steiling 10

4. Herbert Hornberger 10

5. Eberhard Stolz 10

6. Fitty Engau II 9

7. Dieter Welp 9

8. Gerhard Schlüter 8

9. Hans-Günther Henschel 7

10. Wolfgang Gnegel 7

11. Herbert May 6,5

12. Brigitte Bocks 6

13. Ewald Bocks 5

14. Heinz Woste 4

15. Wolfgang Knüwer 2

16. Herbert Landwehr 0

27. Dezember 1962 Blitzturnier zwischen den Feiertagen

13 Spieler beteiligten sich. Von den Stammspielern der ersten Mannschaft fehlten u.a. Schäfer und Balkenhol. Es wurde ein an Überraschungen reiches Turnier. Ophoff nahm nach längerer Pause wieder an einem Turnier auf lokaler Ebene teil und gewann 12 von 12 Partien. Organisatorisch ließ das Turnier keine Wünsche offen, und so konnten die 12 Runden genau nach "Fahrplan" abgewickelt werden. Endstand: 1. Ophoff 12 Punkte; 2. Rimpel 10; 3. Dr. Schmidt und Trendel je 8; 5. Maaß 7,5; 6. Kupatsch 6; 7. Winterling 5,5,; 8. Kern 5; 9. Westfechtel und Neide je 4,5; 11. Horst und Schreiber je 3; 13. Dürkop 1 Punkt.

Wertvolle Preise waren ausgesetzt eorden. Die ersten fünf Preisträger aber verzichteten, und so wurden die Preise ausgelost. Die von der Glücksgöttin bestimmte Rangliste hatte folgendes Ansehen: 1. Maaß, 2. Ophoff, 3. Schreiber, 4. Horst, 5. Rimpel.

Dezember 1962 Erstmalig Vereinsmeisterschaft im Schach

Der Schachverein trug bisher lediglich Stadtmeisterschaften aus. Erstmalig versuchte er sich jetzt in einer Vereinsmeisterschaft mit 15 Teilnehmenr. Dieser Wettkampf hatte einen besonderen Reiz. Da der Favorit der Rhedaer Schachspieler nicht teilnahm, war der Sieger völlig offen. Vereinsmeister wurde Peter Winterling von Karl Kern und Günter Schäfer.

Mannschaftsergebnisse Siason 1962/63

1. Mannschaft

21.10.1962 Gütersloh-Rheda 2,5:5,5

18.11.962 Rheda-BSK III 5,5:2,5

16.12.1962 Ennigerloh-Oelde II.Rheda II 2:6

20.01.1963 Rheda-Brackwede II 2,5:5,5

17.02.1963 Halle-Rheda 4:4

17.03.1963 dissen-Rheda 0:8 kampflos

28.04.1963 Rheda.Borholzhausen 8:0

Stichkampf um Aufstieg E.-Oelde-Rheda 4:4 (nach Wertung für Oelde)

 

2. Mannschaft

28.10.1962 Rheda-Friedrichsdorf-Avenwedde III 4,5:3,5

25.11.1962 Ennigerloh-Oelde III-Rheda 3,5:4,5

10.02.1963 Rheda-Unter uns Senne 8:0 kampflos

03.03.1963 Wiedenbrück II-Rheda 5:3

Rheda wird Meister der Gruppe 1