Das Jahr 1969

1969 Bericht in der Glocke zur Jahreshauptversammlung
Schachspieler suchen Unterstützung in Herzebrock und Clarholz
Schach-Stadtmeisterschaft in Rheda beginnt am 23. Januar

Bei Neuhaus hielt der Rhedaer Schachverein seine Jahreshauptversammlung ab. Sie Spiele um die Stadtmeisterschaft beginnen am Donnerstag, 23. Januar, um 20 Uhr bei Neuhaus. Teilnahmeberechtigt ist jeder Schachspieler. Im kommenden Frühjahr sollen Kontakte mit Herzebrock und Clarholz aufgenommen werden. Es soll gemeinsam in Theorie und Praxis geübt werden. Interessenten können sich bei Rigobert Ophoff, Rheda, Ernst-Moritz-Arndt-Str. 4, melden.
Der Vorsitzende Dr. Alfred Schmidt schilderte die Jahresarbeit von 1968. Er betonte, dass eine Werbung von Mitgliedern dringend geboten ist, um „frisches Blut“ zu bekommen. Die Schachvereinigung gehört dem Landessportbund an, so dass auch die Sporthilfe als Pflicht abgeführt werden muss. Der Verbandsbeitrag wurde auf 4 DM erhöht. Den Mitgliedern bietet sich die Möglichkeit, an Spielleiter-Wochenendkursen teilzunehmen. Interessenten müssen bis 1. August gemeldet werden; Kursusbeginn ist im Oktober. Es werden Lizenzscheine ausgegeben.
Leicht resigniert, aber durchaus nicht entmutigt stellte Dr. Schmidt fest, dass es nicht gelungen sei, das Leben im Verein besser in Gang zu bringen. Auch die Stadtmeisterschaft hätte eine größere Beteiligung finden müssen. So sei es immer wieder bei den alten Getreuen geblieben. Auch der theoretische Unterricht müsse stärker besucht werden. Der Höhepunkt im vergangenen Jahr sei die Ehrung des Stadtmeisters gewesen, die der Bürgermeister vornahm. Leider werde der Verein einen seiner besten Spieler verlieren, da Rainer Manthey verziehen werde.
Heinz Dürkop hat die Kasse gut geführt, in die Beiträge, Brett- und Reuegelder flossen. Rigobert Ophoff erwähnte in seinem Spielbericht, dass die Stadtmeisterschaft im vergangenen jahr zehn Teilnehmer hatte. Manthey gewann den Stadtpokal dreimal nacheinander, so dass sich der Verein bei der Stadt um einen neuen Pokal bemühen muss. Am Blitzturnier nahmen 13 Spieler teil. Die Reisemannschaft ging zu zahlreichen Auswärtsspielen.
Dr. von Metzen entlastete den Vorstand und leitete als Alterspräsident die Wahlen. Erster Vorsitzender im 13. Jahr ist wieder Dr. Alfred Schmidt, Stellvertreter Fritz Westfechtel, Geschäftsführer Rigobert Ophoff, Kassierer Heinz Dürkop, Spielleiter Hans Newinger, Mannschaftsführer sind Ophoff und Dürkop. Der Spielausschuss: Ophoff, Newiger, Manthey, Rimpel und Dürkop. Kassenprüfer sind Dr. Wendt und Walter-Georg Nowak. Ophoff entwickelte einen Arbeitsplan. Außer den bereits erwähnten Veranstaltungen ist für den 8. Mai ein Blitzturnier bei Neuhaus vorgesehen. Geplant sind weite Freundschaftsspiele mit Lüdinghausen und Friedrichsdorf. In Rheda wird Ende April eine Simultanvorstellung als Werbung durchgeführt.

Januar 1969 Ex-Stadtmeister gegen "Nesthäkchen" - Glocke

Rigobert Ophoff spielt diemal wieder um den Stadtpokal mit

Mit zehn Mann begann in der Gaststätte Neuhaus der Kampf um den Schachpokal der Stadt Rheda. Da jeder gegen jeden spielt, dürfte das Ringen an den Brettern einschließlich der einzulegenden Hängepartien am 10. April beendet sein. Die Trophäe wurde im letzten Jahr von Rainer Manthey endgültig entführt. Da die "Schachkanone" von Rheda verzieht, trat wieder der Spitzenreiter Rigobert Ophoff ins Spielfeld, der in den letzten Jahren zugunsten anderer verzichtet hatte, da er nach de Kriege bereits siebenmal die Schach-stadtmeisterschaft errungen hatte.

Nach der Auslosung der Spielerpaare begann die erste, etwa vier Stunden währende Runde. Es ergab sich, daß Ophoff zuerst gegen das "Nesthäkchen" Hans-Werner Wendt, dessen Vater auch eifrig mitmischt, antreten mußte. Ophoff gewann.

April 1969 Ophoff gewinnt die Stadtmeisterschaft 1969

Die vom Rhedaer Schachverein ausgerichteten Stadtmeisterschaften sind beendet, und, wie nicht anders zu erwarten, Rigobert Ophoff wurde der ganz überlegene Stadtmeister. Er gewann sämtlihche Partien der Endrunde, an der 10 Spieler teilnehman. Erstmalig verbuchte auch Hans Newiger einen Achtungserfolg, er wurde Vizemeister. Einen schönen Erfolg hatte auch Hans-Werner Wendt zu verzeichnen. Er erzielte 4,5 Punkte und überflügelte damit seinen Vater. Die größte negative Überraschung war das schlechte Abschneiden von Rimpel. Der vorjährige Vizemeister belegte in der Endrunde nur den vorletzten Platz. Für Nowak als Turnierneuling waren drei Punkte schon ein recht beachtlicher Anfang.

Da Rainer Manthey nach dreimaligem Gewinn in ununterbrochener Reihenfolge den Pokal der Stadt Rheda endgültig gewann, "mußte" die Stadt einen neuen Pokal stiften, was inzwischen geschehen ist. Am kommenden Donnerstag, 24. April gibt Stadtmeister Rigobert Ophoff ab 20.15 Uhr im Vereinslokal Neuhaus eine Simultanvorstellung an 10 bis 15 Brettern. Alle Interessenten sind herzlich willkommen. Der Vorstand bittet alle aktiven Spieler um Teilnahme. Pünktliches Erscheinen ist in diesem Fall dringendst erforderlich. Am 08. Mai hat der Verein seine Blitzmeistershcaft. Anschließend ist ein gemütliches Beisammensein mit Vertretern der Stadt. Dabei werden dann auch die Pokale an den Stadt- und an den Blitzmeister überreicht.

Platz Nr. Name 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Punkte
7./8. 1 Kelma x 1 0 0 0 0 1 0 0 1 3
10. 2 Dürkop, Heinz 0 x 0 0 0 0 0 0 1 1 2
3. 3 Schreiber 1 1 x 0 0 1 1 0 1 1 6
1. 4 Ophoff 1 1 1 x 1 1 1 1 1 1 9
2. 5 Newiger 1 1 1 0 x 1 1 0 0,5 1 6,5
7./8. 6 Nowak 1 1 0 0 0 x 0 1 0 0 3
5. 7 Wendt jun. 0 1 0 0 0 1 x 1 1 0,5 4,5
4. 8 Westfechtel 1 1 1 0 1 0 0 x 1 0 5
9. 9 Rimpel 1 0 0 0 0,5 1 0 0 x 0 2,5
6. 10 Dr. Wendt 0 0 0 0 0 1 0,5 1 1 x 3,5

Mai 1969 Ophoff auch Blitzmeister - Presse

17jähriger Hans-Werner Wendt vor Erich Rimpel auf Platz 2

Im Lokal Neuhaus richtete der Rhedaer Schachverein am Donnerstagabend die Stadtmeisterschaft im Blitzschach aus. Es beteiligten sich nur elf Spieler. einziger Jugendspieler war der 17jährige Hans-Werner Wendt, der alerdings mächtig auftrumpfte.

Wie kaum anders zu erwarten war, holte sich Rigobert Ophoff auch die Blitzmeisterschaft. Er stand schon vor Beginn der letzten Runde als Meister fest. In dieser letzten Runde jedoch gab es für ihn doch noch eine Niederlage durch Rimpel. Mit neun Siegen überragte Ophoff. Je zwei Niederlagen bezogen die gemeinsam mit acht Punkten "einkommenden" Hans-Werner Wendt und Erich Rimpel. Wendt hatte gegen Ophoff und Senior Trendel, Rimpel gegen Wendt und Dr. Schmidt verloren. Um den Vizemeister zu ermitteln, wurden sofort zwei Entscheidungspartien angesetzt. Die erste gewann Wendt, die zweite Rimpel. Also gab es eine dritte Partie, die dem Jugendlichen die Vizemeisterschaft einbrachte.  Die Tabelle: 1. Rigobert Ophoff 9 Punkte; 2. Hans-Werner Wendt 8; 3. Erich Rimpel 8; 4. Paul Trendel 6, 5; 5. Dr. Alfred Schmidt und Hans Newiger je 5; 7. Walter-Georg Nowak und Theo Kelma je 4; 9. Hienz Dürkop und Wilhelm Maaß je 2,5; 11. Fritz Westfechtel 1 Punkt.

Sizilianisch, königsindisch, Caro kann - Glocke

Rhedaer Schachverein programmierte den Herbst und feiert

Im Rhedaer Schachverein herrscht nach den Ferien eine beachtliche Aktivität. In der außerordentlichen Versammlung bei Neuhaus wurde der Herbst programmiert. Vorsitzender Dr. Alfred Schmidt unterstützte den Ablauf der diskusssionsreichen Tagung mit wohlüberlegten Vorschlägen. Für die neue Saison wurde die Mannschaft für die Bezirksklasse aufgestellt, einschließlich Ersatzleuten.

Es geht schußartig in die Wintersaison. Offizieller Auftakt ist ein Simultanspiel mit Meister Rigobert Ophoff am 11. September. Am 18. September folgt bereits ein Blitzturnier. Vom 25. September an wird ein Themen-Turnier gestartet. Es umfaßt drei Aufgaben und erstreckt sich über neun Wochen. Die Spiele dienen der Schulung, denn die abgegebenen Zettel werden jeweils auf dem nächsten Schachabend ausgewertet. Die drei Themen lauten: "Sizilianisch", "königsindisch" und "Caro kann".

Auch das Blitzturnier am Sonntag, 21. September, im Senne I wurde erörtert. Die Spieler stehen so gut wie fest; über die Teilnahme wird in Kürze endgültig entschieden. Freundschaftskämpfe gegen Friedrichsdorf und Lüdinghausen werden angebahnt. Das Schachfest nit Ehrung des Stadtmeisters wird am Samstag, 04. Oktober um 20 Uhr bei Neuhaus gefeiert. Da der letzte Pokal vergeben ist, hat die Stadt Rheda dankenswerterweise einen neuen gestiftet, der an diesem Abend überreicht wird. Die Geselligkeit soll auch durch Skat- oder Kegelabende gefördert werden. Angesichts der näherrückenden 40-Jahre-Feier des Vereins bat der Vorsitzende anschließend um die Werbung neuer Mitglieder.

30. August 1969 Mannschaftsaufstellungen

Man meldet nur eine Mannschaft für die Bezirksklasse, da "durch den Rücktritt einiger Stammspieler und Jugendlicher nicht mehr genügend Spieler zur Verfügung stehen": 

Troschke, Newiger, Kelma, Schreiber, Westfechtel, Rimpel, Huster, Dürkop

Ersatz: Dr. Schmidt, Trendel, Maaß, Nowak, Dr. Wendt, Kern, Horst, Wendt

27. November 1969 Großer Erfolg im "falschen Bezirk" - Glocke

Rigobert Ophoff verstärkt Herforder Mannschaft

Der stärkste Schachspieler des Kreises Wiedenbrück ist seit vielen Jahren Rigobert Ophoff. Er gilt auch heute noch als "Seele" des Rhedaer Schachvereins, spielt jedoch seit zwei Jahren schon für Herford in der Bundesklasse gegen starke Gegner. Die Rhedaer Schachfreunde sind stolz auf ihren besten Mann, aber auch darüber betrübt, daß er nicht an ihrem ersten Brett sitzt. In der Bezirksklasse brächte das sichere Punkte.

Der dreimalige Bielefelder Bezirksmeister nahm in diesem Jahr am Bezirksturnier Porta teil und belegte dabei unbesiegt hinter dem Bündener Jürgens (er siegte 1956 im Rhedaer Ostwestfalenturnier) den zweiten Platz. Ophoff gewann gegen Hüsemann, Hoffmann (beide Bad Essen) sowie Park (Minden) und spielte unentschieden gegen Jürgens, Budt (beide Bünde), Hagensieker (Bad Essen) und Tannebaum (Enger). Damit qualifizierte sich Ophoff für das Ostwestfalen-Lippe-Turnier, das diesmal in Brackwede stattfindet. In der Bundesklasse holte er außerdem mit einen Herfordern bisher zwei Auswärtssiege (Bochum und Osnabrück). Das erste Heimspoiel ist im Dezember gegen Siegen.

Inzwischen wurde Ophoff Mitglied im Bund deutscher Fernschachfreunde und in die Hauptturnierklasse I eingereiht. Von zwölf Partien sind inzwischen vier beendet, die Ophoff alle für sich entscheiden konnte. Zwei weitere Spiele stehen auf Gewinn. Die Gegner sind aus Hamburg, Hannover, Telgte, Coburg, Köln und Templin (DDR). Bei einem Gruppensieg kann Ophoff sofort in die Meisterklasse aufsteigen.

In Menden nahm der Meisterspieler an einem mehrtägigen Übungsleister-Lehrgang teil. Bekannte Theoretiker und Spieler waren die Dozenten. Ende Januar ist nach weiteren Lehrgängen die Abschlußprüfung.

Im nächsten Jahr findet in Siegen die Welt-Schacholympiade statt, zu der 60 bis 65 Mannschaften erwartet werden. Die Kosten (etwa 800.000,00 DM) decken Bund, Land, Kreis und Stadt. Rigobert Ophoff wurde gebeten, die Organisationsleitung zu übernehmen. Aus beruflichen gründen konnte er jedoch noch keine Zusage machen.

Mannschaftsergebnisse Saison 1969/70

05.10.1969 BSK IV-Rheda 2,5:5,5

09.11.1969 Rheda-Möller-Werke 3:5

07.12.1969 Eckbauer II-Rheda 6:2

11.01.1970 Rheda-Sieker 1,5:6,5

01.02.1970 Güterlsoh-Rheda 5,5:2,5

22.02.1970 Ennigerloh-Oelde II-Rheda Sieg Oelde

15.03.1970 Rheda-Wiedenbrück Sieg Wiedenbrück

Am Ende Abstieg in die 1. Kreisklasse