Das Jahr 1954
01. März 1954 Die Glocke - Stadt-Schachmeisterschaften
Der Beginn der Spiele um die Rhedaer Stadtmeisterschaft und zugleich Meldeschluss für Teilnehmer wurde auf Donnerstag, 04.
März, 20 Uhr, in der Gaststätte Hans Berens festgesetzt. Bis jetzt ist bereits ein gutes Meldeergebnis zu verzeichnen. Verteidiger des Meistertitels ist der Rhedaer Spitzenspieler Fridolin
Schubert.
01. März 1954 Westfalen-Zeitung - Jugend für Schachspiel
Der Schachverein plant eine starke Jugendgruppe aufzustellen. Die jungen Schachspieler brauchen nicht Mitglied des Vereins zu werden, sondern sollen lediglich für das Schachspiel gewonnen werden. Die
Werbung erstreckt sich auf Rheda und Wiedenbrück. Der Schachverein wird sich an die Schulen und Jugendverbände wenden.
01. März 1954 Freie Presse – Schach als Ausgleich für Jugend
Wie uns vom Vorsitzenden des Rhedaer Schachvereins, H. Müller, mitgeteilt wird, steht der Verein in Vorbereitungen für ein recht lobenswertes Vorhaben, das unter dem Motto „Wer
Schach spielt, sündigt nicht“ steht. In Zusammenarbeit mit den Schulen und den in den Jugendringen der Städte Rheda und Wiedenbrück zusammengefassten Verbänden soll die Jugend an das königliche Spiel
herangeführt und dafür begeistert werden. Die Aktion soll die Jugendlichen der Städte Wiedenbrück und Rheda erfassen. Die Unkosten werden vom Rhedaer Schachverein getragen.
Der tiefere Grund für diese Aktion liegt in dem Bestreben, die Jugend von den Straßen und Biertheken fernzuhalten und ihr durch das Schachspiel einen befriedigenden Ausgleich zu verschaffen.
08. März 1954 Freie Presse - Schachmeisterschaften begannen
Am Donnerstag begannen im Vereinsheim Hans Berens die Rhedaer Stadtmeisterschaften im Schach. Schon der erste Tag brachte eine Überraschung, denn es gelang Becker, den Spieler
Kern aus der ersten Mannschaft zu schlagen. Nach einer spannenden Partie trennten sich Westfechtel und Mokinski unentschieden. Die Partie
Filter – Schollbach sen. musste auf einen späteren Termin festgelegt werden. In der zweiten Gruppe kam Müller zu dem erwarteten Sieg über
Dories. Das Spiel Schullach jun. – Kupatsch musste verlegt werden und wird nachgeholt.
13. März 1954 Westf. Nachrichten - Faustdicke
Überraschungen
Auch der zweite Spielabend in der Vorrunde zur Rhedaer Stadtmeisterschaft 1954 brachte einige faustdicke Überraschungen.
Der weit unter seiner wirklichen Stärke spielende Kern verlor bereits seine zweite Partie und dürfte kaum noch die Endrunde erreichen. Diesmal musste er die Überlegenheit
Filters anerkennen. Sein erster Bezwinger Becker verlor gegen den jungen Mokinski. In dieser Partie saß schon vorher mehrere Male ein dickes Matt,
aber beide Spieler machten einige faustdicke Fehler. Der Sieg des Jugendlichen war aber verdient. Kupatsch besiegte nach schönem Angriffsspiel Dories, und
Westfechtel kam gegen Schollbach sen. zu einem weiteren Punkt.
13. März 1954 Westf. Nachrichten – Schachverein v. 1931 muss gewinnen
Die – allerdings mit spielen zurückliegenden – Rhedaer bilden zur Zeit das Schlusslicht der Schach-Bezirksklasse. Das kann sich am Sonntag aber mit einem Schlage grundlegend ändern, denn sämtliche
Vereine hängen dicht und nur durch halbe Punkte getrennt aufeinander. Am Sonntag erscheint der schach-Club Borgholzhausen, deren Spitzenspieler der bekannte Es-Hallenser Hantke ist, zum vorletzten
Meisterschaftsspiel in Rheda, wozu um 9.30 Uhr im GSTHOF Berens die Bretter freigegeben werden. Rheda tritt erstmalig wieder mit stärkster Aufstellung an. Voraussichtliche Rhedaer
Mannschaftsaufstellung: Schubert, von Recklinghausen, Dr. Schmidt, Müller, Zacher, Mages, Deppner, Turowski oder Holzheu.
03. April 1954 Freie Presse – Vorturnier vor Abschluss
Das Vorturnier für die Rhedaer Stadtschachmeisterschaften 1954 steht vor dem Abschluss. In der ersten Gruppe ist dabei
noch unklar, wer sich für das Hauptturnier qualifizieren wird. Fünf von sechs Spielern haben noch die Möglichkeit zur Qualifikation. In der zweiten Gruppe mussten Schollbach sen. Und
Becker Niederlagen durch Kern bzw. Westfechtel hinnehmen. In Gruppe II kam Zacher zu einem erwarteten Sieg über den sich ausgezeichnet
verteidigenden Kupatsch.
Gruppe I:
1. Filter und Kern (je 3 Punkte)
3. Westfechtel 2,5
4. Becker (2)
5. Mokinski 1,5 und
6. Schollbach sen. 0 Punkte
Gruppe II:
1. Müller 2,5 Punkte
2. Zacher 1,5
3. Kupatsch 1
4. Schollbach jun. und Dories je 0 Punkte.
01. Mai 1954 WN – Eine Schachsensation: Kern besiegt Schubert
Das Hauptturnier um die Rhedaer Stadtschachmeisterschaft begann
Im Gasthof Berens begann das Hauptturnier um die Rhedaer Stadtschachmeisterschaft wieder einmal vom rührigen Schachverein
von 1931 ausgerichtet wird. Qualifiziert haben sich für diese Endrunde Schubert, Dr. Schmidt und Deppner (als Bestplatzierte der
Vorjahresmeisterschaften) und Mokinski, Kern, Filter, Müller und Zacher (als Sieger des Vorturniers). Teilnahmeberechtigt wäre auch
von Recklinghausen als Vizemeister des Vorjahres gewesen aber er verzichtete wegen beruflicher Überlastung.
Der Auftakt des Hauptturniers war mehr als sensationell, denn Schubert und Dr. Schmidt begannen gleich mit Niederlagen. Schubert verlor gegen den
überraschend starken Kern, der sich bereits einen Platz in der ersten Mannschaft erkämpft hat. Im Vorturnier konnte sich Kern nur knapp qualifizieren. Vielleicht unterschätzte ihn
der mehrfache Rhedaer Stadtmeister und zweimalige Gütersloher Blitzturniersieger Schubert. Den in der Eröffnung erkämpften Vorteil wusste Kern zu nutzen und damit
nahm der klare Favorit des Turniers gleich eine mehr als überraschende Niederlage hin.
Dr. Schmidt „erwischte“ es gleich zweimal. Damit hatte man wirklich nicht rechnen können. Den ersten Streich spielte ihm der routinierte Müller und dann unterlag der
„Schachdoktor“ dem auch in diesem Jahr wieder in vorzüglicher Form spielenden Deppner.
Zu einem leichten Sieg kam Zacher über den noch sehr jungen Mokinski, dessen Qualifikation für das Hauptturnier schon einer kleinen Sensation gleichkam. Gegen
Müller kam Zacher zu einem Remis und führt nun zusammen mit diesem die Tabelle an.
Die Tabelle hat nach den beiden ersten Spielabenden, wobei allerdings noch mehrere Psrtien ausstehen, folgendes Aussehen:
1. Müller und Zander je 1,5 Punkte aus zwei Partien
3. Deppner und Kern je 1 Punkt aus einer Partie
5. Filter noch ohne Psrtie
6. Schubert und Mokinski je 0 Punkte aus einer Partie und
8. Dr. Schmidt mit 0 Punkten aus zwei Partien.
08. Mai 1954 WZ – Weiter Zacher und Müller
In den Stadtmeisterschaften der Schachspieler führen vorläufig Zacher und Müller weiter die Tabelle an. Zacher ließ in der letzten Partie
Kern auf der Strecke. Müller gab Deppner keine Gewinnchance,
Schubert, der Ex-Stadtmeister, hatte in der ersten Partie eine Überraschungsniederlage einstecken müssen und stand nach einem groben Fehler gegen Dr. Schmidt, der
durch die dritte Niederlage für die größte Sensation sorgte, wieder auf der Verliererbahn. Aber sein Gegner übersah ebenfalls den Fehler, und so kam er zum Schluss noch zu einem Sieg.
Vorläufiger Tabellenstand: Zacher und Schmidt 2,5 Punkte aus 3 Partien; Deppner, Schubert und Kern je 1 Punkt aus 2 Partien;
Filter und Mokinski 0 Punkte aus 0 Partien; Dr. Schmidt 0 Punkte aus 3 Partien.
17. Mai 1954 Freie Presse – Erster Sieg für Dr. Schmidt
Die wichtigste Vorentscheidung um die Rhedaer Stadtschachmeisterschaft 1954, nämlich die Partie zwischen Müller und Exmeister Schubert, die am Donnerstag gespielt
werden sollte, fiel aus und muss bis zum 20. Mai nachgeholt werden. Dadurch herrscht noch Ungewissheit über den Meister von 1954. Müller hätte wahrscheinlich ein Remis genügt, denn
bei seiner augenblicklichen Formdürfte er über Kern, Mokinski und Filter kaum stolpern Die Tabelle:
1. Müller 2,5 Punkte aus 3 Partien
2. Zacher 2,5 Punkte aus 4 Partien
3. Deppner 2 Punkte aus 3 Partien
4. und 5. Schubert und Kern je 1 Punkt aus 2 Partien
6. Dr. Schmidt 1 Punkt aus 4 Partien
7. Filter 0 Punkte aus 0 Partien
8. Mokinski 0 Punkte aus 2 Partien
09. Juni 1954 Freie Presse – Schubert will Meister werden
Zu Beginn der Meisterschaft im Schach sah es nicht so aus, als wenn der Matador Fridolin Schubert auch in diesem Jahre den Titel erringen würde. Nun setzte er sich nach einer Reihe
von Siegen wieder an die Tabellenspitze und braucht aus der abgebrochenen Partie gegen Zacher nur noch einen halben Punkt zum Titelgewinn.
Kern kam gegen Müller zu einem beachtlichen Remis. Die Tabelle zeigt:
1. Schubert 3 Punkte aus 4 Partien
2. Müller 3 Punkte aus 5 Partien
Es folgen Kern, Deppner, Zacher, Dr. Schmidt.
Für die Pokalspiele meldete der Schachverein seinen Spitzenspieler Schubert, der im Vorjahre gegen den späteren deutschen Meister Stephan (Halle) ausschieg.
25. September 1954 Die Glocke – Jugenderziehung durch Schach
…so lautet das Thema eines vom Rhedaer Schachverein von 1931 veranlassten Vortrages, der Donnerstag, 30. September, 20
Uhr, im Vereinslokal Berens, Lange Str., stattfindet. Die erzieherische Bedeutung des Schachspiels ist in vielen Ländern durch Aufnahme in die Lehrfächer der Schulen anerkannt worden. In der heutigen
Zeit und bei der Gefährdung der Jugend kommt dem Schach als Erziehungsmittel besonderer Wert zu. Der Schachverein Rheda hat es sich daher zur Aufgabe gesetzt, gerade unter der Schuljugend für das
Schachspiel zu werben. Im Anschluss an den Vortrag werden die Sieger der Rhedaer Stadtschachmeisterschaft 1954 geehrt.
25. September 1954 – Die Glocke – Nachruf für Dr. Otto Meyer
In der Glocke erscheint der Nachruf der Firma Westfälische Wasch- und Sortierwerke Otto Oberem KG für den in Israel
verstorbenen Dr. Otto Meyer. Dr. Otto Meyer war ein Mitglied unseres Vereins in den ersten Jahren. Er war Jude und verließ Deutschland. Mehr zu Dr. Otto
Meyer und dem Schicksal seiner Familie kann auf unserer Homepage unter dem Reiter „Geschichte“ und der Unterseite „Jüdische Mitglieder im Verein“ nachgelesen werden. Es ist wichtig,
dass sein Leben und Wirken nicht vergessen wird.
30. September 1954 Die Glocke – Heute Schachvortrag
Als Auftakt für die Winterarbeit tritt der Rhedaer Schachverein von 1931 heute (Donnerstag), 20 Uhr, im Vereinslokal
Berens mit einem Vortrag über das Thema „Jugenderziehung und Schach“ vor seine Mitglieder und geladenen Gäste. Mit dieser Zusammenkunft ist die Ehrung der Sieger von den Stadtschachmeisterschaften
1954 verbunden. Der Verein hat aus eigenen Mitteln zum Ansporn für das königliche Spiel einen Wanderpokal gestiftet, der erstmalig an den als Sieger hervorgegangenen Schachfreund
Schubert vergeben wird. Der Pokal ist im Schaufenster der Totoannahmestelle Walter Düding ausgestellt.
13. November 1954 Westfälische Zeitung
Im Kreis gibt es die Spiele Brackweder Schachklub – Rhedaer Schachverein und Schachfreunde Oelde – Bielefelder Schachklub (V. Mannschaft).
20. November 1954 Westfälische Zeitung
Die II. Kreisklasse beginnt morgen mit den Spielen Brackwede gegen Eckbauer und Rheda gegen
Oelde. In der I. Kreisklasse erzielte Brackwede einen 5:3-Sieg über den Rhedaer
Schachverein.
27. November 1954 Westfälische Zeitung
Mit 5,5 : 2,5 erzielten die Schachfreunde Oelde einen Sieg über den Rhedaer Schachverein in der II.
Kreisklasse Bielefeld.
04. Dezember 1954 Westfälische Zeitung
In der II. Kreisklasse Bielefeld gibt es die Spiele Gebr. Dickertmann (Abteilung „Springendes Pferd“) gegen den
Rhedaer Schachverein und Schachfreunde Oelde gegen den Brackweder Schachklub.
11. Dezember 1954 Westfälische Zeitung Vorschau
Die I. Kreisklasse im Bielefelder Raum führt die zweite Runde durch. …Rhedaer SV gegen Schachfreunde
Oelde….