27. bis 30. Dezember 2025 Deutsche U14-Mannschaftsmeisterschaft in Plauen: Wir waren dabei – und keinesfalls chancenlos! 

(Informationen und Bilder von Jens Hanswillemenke)

Stellten bereits der dritte Platz bei der NRW-Landesmeisterschaft und die damit verbundene erstmalige Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften eine kleine Sensation dar, so kamen die Mannschaftsmeisterschaften in Plauen vom 26. bis 30. Dezember für die U14 des Rhedaer SV einer mittleren Herkulesaufgabe gleich. Mit unserer neuformierten, in weiten Teilen noch recht unerfahrenen Mannschaft waren wir bei diesem Abenteuer jedoch keinesfalls chancenlos.

Aufgrund abweichender Regularien der Schachjugend NRW und der Deutschen Schachjugend hatten im Vorfeld zwei Stammspieler (Timon Liam Weiner und Gastspieler Florian Schröder) ihre Spielberechtigung für die Deutschen Meisterschaften verloren, sodass es die Bretter zwei und drei zu ersetzen galt. Nach intensiver Beratschlagung, Rücksprachen mit den Jugendlichen und einer zusätzlichen wöchentlichen Trainingseinheit haben wir daraufhin eine „neue“ Mannschaft gemeldet, die in der Setzliste neben dem unangefochtenen Meister SV Empor Berlin, Werder Bremen und Bayern München naturgemäß nichts zu melden hatte. Unser Quintett um Spitzenbrett Alexander Döding, Jugendsprecher Luis Wittreck, Neuling Jakob Strickmann, Konrad Hartwig und Youngster Leonard Prohl freute sich einfach darauf, Erfahrungen gegen die besten Spieler des U14-Jahrgangs zu sammeln – und erspielte sich als krasser Außenseiter in sieben Runden bemerkenswerte drei Unentschieden!

Dabei konnte sich die Liste der Kontrahenten von Anfang an sehen lassen. Neben dem FC Bayern München bekamen es unsere Junioren mit dem norddeutschen Meister von der Raisdorfer SG und NRW-Meister SG Solingen zu tun. Die DWZ-Unterschiede betrugen hier teilweise mehrere hundert Punkte. Doch lediglich die Bayern ließen unserem Team zum Auftakt keine Chance. Was ein couragiertes Auftreten, engagierte Vorbereitung und ein hervorragender Teamgeist am und neben dem Brett bewirken können, zeigte sich dann schon in Runde zwei, als es viel Lob von den SF Kornwestheim aus Württemberg gab, die einräumten, beim 2:2 großes Glück gehabt zu haben. Auch wenn es im Verlauf noch den ein oder anderen Rückschlag gab, wusste die Rhedaer Mannschaft damit gut und vor allem realistisch umzugehen. Darauf aufbauend, reichte es dann verdientermaßen zu weiteren Unentschieden gegen die sächsischen Gastgeber vom SK König Plauen und den Kreuznacher SV (Rheinland-Pfalz). Die interne Zielsetzung haben unsere Jungs damit problemlos gemeistert und dabei jeweils einen ordentlichen Schritt nach vorn gemacht. Alexander Döding gewann drei Partien in Folge, landete bei insgesamt starken vier Punkten, überzeugte mit seinem breiten Repertoire taktisch wie technisch und ließ sich am Spitzenbrett überhaupt nichts vormachen. An Brett zwei brachte es Luis Wittreck auf die höchste Netto-Spielzeit, wobei er in der Regel die größten DWZ-Unterschiede wettmachen musste. Das gelang ihm von Partie zu Partie besser und am Ende drei Mal erfolgreich. Als Neuling überraschte Jakob Strickmann die Konkurrenz immer wieder mit kompromisslosem Angriffsspiel. Mit einem vorbereiteten Gambit landete er dann auch einen spektakulären Kurzsieg. Kampfgeist prägte die Partien von Konrad Hartwig, dessen doppelte Patt-Kombination in Runde fünf nicht nur den Gegner verblüffte. Dass sich mit starker Vorbereitung sogar über 600 Punkte Differenz pulverisieren lassen, veranschaulichte Leonard Prohl. Der jüngste Spieler des Rhedaer Quintetts spielte den Weißen in Runde zwei im Jänisch-Gambit phasenweise an die Wand.

Insgesamt blicken wir in Plauen auf eine starke Mannschaftsleistung zurück, auf die unsere Jungs als mutige Außenseiter wirklich stolz sein können!

Hier noch der Link zum Turnier.