Ergebnis des 29. Blitzturniers um den Simonspokal am 26. April 2014

Blitzturnier begann bei Blitz und Donner


Zu einem Blitzturnier der Extraklasse hatte der Rhedaer Schachverein für den 26. April eingeladen, und viele hervorragende Schachspieler fanden den Weg in die Räume der Simonswerk GmbH. Beim Blitzschach stehen jedem Spieler nur fünf Minuten für die gesamte Partie zur Verfügung. Spätestens nach 10 Minuten ist ein Spiel beendet. Das sorgt für Abwechslung, Spannung und häufig geradezu Dramatik. In der Eröffnung wird häufig rasend schnell gespielt, um dann in eine Phase überzugehen, in der im Mittelteil der Partie Drohungen, Kombinationen, Angriffe und Verteidigungen gesucht werden. Hier kann es schon mal dazu kommen, dass über einzelne Züge länger nachgedacht wird. Im Endspiel wird das Tempo dann wieder angezogen. Ist eine Partie dann noch nicht entschieden, fliegen die Hände und Figuren dann wieder über die 64 Felder des Schachbretts. Sowohl für Spieler wie auch für Zuschauer ist diese Variante des Schachspiels sehr interessant und unterhaltsam.

 

Die Anreise der Spieler erfolgte bei Blitz und Donner, was bei einem Blitzturnier auch irgendwie passend erscheint. Prominentester Teilnehmer war der russische Großmeister Vladimir Epishin, der auf dem Weg zu einem Turnier in den Niederlanden in Rheda einen Stopp einlegte, um sich gegen starke Gegner einzuspielen. Auf einem ähnlich hohen Niveau spielt Ilja Schneider. Als „Internationaler Meister (IM)“ ist Schneider auf dem Weg zum Großmeister-Titel. Er spielt momentan für die Schachfreunde Berlin in der ersten Schach-Bundesliga, und ist dort eine wichtige Stütze der Mannschaft. Als dritter großer Favorit galt zu Turnierbeginn der IM Mikhail Zaitsev, der für die SG Bochum 1931 am Spitzenbrett in der zweiten Bundesliga spielt. Zaitsev gehört zu den Stammgästen in Rheda, hat er diesen Pokal in den letzten Jahren doch schon mehrfach gewonnen. Er gilt nicht umsonst als ausgezeichneter Blitzspieler.


Diesen drei großen Spielern stellten sich 36 weitere Spieler, nicht nur aus der näheren Region, sondern auch aus ganz Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus anreisten. Darunter waren „Blitzer“ jeder Spielstärke. Von erfahrenen Spitzenspielern ihrer jeweiligen Vereine bis hin zu jungen Nachwuchsspielern, die die Gelegenheit wahrnahmen, wichtige Turniererfahrung zu sammeln. Darunter sogar zwei, die an ihrem allerersten Schachturnier teilnahmen. So wurde wieder einmal demonstriert, dass Schach generationenübergreifend in einem Turnier gespielt wird. So lagen zwischen dem jüngsten und ältesten Spieler 71 Jahre. Die Spanne ging dabei von Alter 11 bis 82.


Die Spieler wurden zu Beginn in vier Vorrundengruppen gelost, in denen sie sich für die Finalrunden qualifizieren konnten. Überraschungen blieben dabei nicht aus. So konnte sich der Rhedaer Frank Erfeldt in der „Epishin-Gruppe“ als zweiter für die Finalgruppe A qualifizieren. Dabei ließ er eine ganze Reihe höher eingeschätzter Spieler hinter sich. Ein ganz großer Erfolg für Frank Erfeldt.


Nach einer kurzen Pause begannen die Finalrunden. Im Mittelpunkt des Zuschauerinteresses stand dabei natürlich die Gruppe A, in der die stärksten Spieler des Nachmittags um den Pokalsieg kämpften. Hier waren ausnahmslos alle Partien hart umkämpft. Ging es neben den Punkten doch auch um viel Prestige. Dabei kam es zu dem erwarteten Dreikampf Epishin, Schneider und Zaitsev. Im ersten direkten Aufeinandertreffen konnte Ilja Schneider gegen Mikhail Zaitsev gewinnen. Kurze Zeit darauf ließ Vladimir Epishin überraschend ein Remis gegen Daniel Krusel aus Herdringen zu. Am Ende ging es im Spiel zwischen Epishin und Schneider um den Turniersieg. Epishin musste gewinnen, Schneider würde bereits ein Unentschieden reichen. Aber als Epishin eine Figur verlor, war die Partie zugunsten von Ilja Schneider entschieden, der damit als Turniersieger feststand.

Vom ausrichtenden Rhedaer Schachverein waren neben Frank Erfeldt auch Rigobert Ophoff, Karsten Döding und Tom Pohlschmidt dabei. Sie konnten im Kampf um den Pokal erwartungsgemäß nicht mithalten, spielten aber in ihren Vorrunden und in der Finalgruppe C sehr ordentlich mit.


Die Abschlusstabellen der Vorrunden und der Finalgruppen stehen auf den separaten Unterseiten.

 

Gegen 18 Uhr konnte der Vorsitzende des Rhedaer Schachvereins, Thomas Bergmann, dem Sieger Ilja Schneider den Pokal überreichen. Wichtig war ihm dabei der Dank an die Simonswerk GmbH, die nun fast schon eine Generation lang, den Verein bei der Durchführung des Turniers unterstützt. Sein Dank galt auch den Mitgliedern des Vereins für die Organisation, und der Fleischerei-Partyservice Mix, die die belegten Brötchen bereitstellte. Als Schlusswort sprach er gleich auch die Einladung für die 30. Ausgabe des Turniers 2015 aus.