Bericht über die fünfte Runde am 18. April 2013
Matthias Bergmann gegen Adrian Jakubowski 0,5:0,5
Mit Spanung wurde diese Partie erwartet, in der es Adrian Jakubowski in der eingenen Hand hatte, den Stadtmeistertitel zu gewinnen. Ein Remis würde vielleicht auch reichen, dann könnten aber andere Speiler punktemäßig aufschließen, und dann würde die Feinwertung entscheiden. Sogar eine Niederlage könnte er sich leisten, wenn die Verfolger patzen. Aber darauf sollte und wollte sich Jakubowski verständlicherweise nicht verlassen. Matthias Bergmann hatte es einfacher, er musste gewinnen, wollte er noch ein Wort um die Spitzenplätze mitreden. Nach der Eröffnung ging es in ausgeglichener Stellung ins Mittelspiel. Überhaupt war die Partie von Vorsicht und gegenseitigem Respekt und Belauern gekennzeichnet. Allerdings stand Bergmann wohl twas aktiver, ohne aber zunächst zählbares zu erreichen. Bergmann opferte einen Bauern um mehr Initiative zu bekommen und bekam den Bauern später zurück. Obwohl die Zuschauer den Eindruck hatten, dass an der einen oder anderen Stelle mehr für Bergmann drin gewesen sein könnte, entwickelte sich ein klassisches Turmendspiel, das nach langem Kampf in der Verlängerung unentschieden endete.
Frank Erfeldt gegen Gisbert Koch 1:0
Im ersten Verfolgerduell hatten beide Spieler die Aufgabe, zu gewinnen. Ein Remis würde voraussichtlich keinem richtig weiterhelfen. Erfeldt konnte in seiner Lieblingseröffnung aus den Erfahrungen einer gegen Koch ähnlich gespielten Partie profitieren, und eine früher gemachte Ungenauigkeit vermeiden. Erfeldt erzwang eine frühe Öffnung der gegnerischen Königsstellung, so dass sich taktische Möglichkeiten für ihn ergaben. Stetig seine Stellung verbessernd, konnte Weiß einen starken Freibauern bilden, der weiteren Druck ausübte. Die Entscheidung zugunsten von Frank Erfeldt brachte dann ein klassischer Läufereinschlag auf h6. Daraufhin war die Stellung eigentlich bereits aufgabebereit, und Koch gab nur wenig später auf. Mit diesem schnellen Sieg zog Erfeldt in der virtuellen Tabelle an jakubowski vorbei, der nun noch einen stärkeren Druck verspürte. Eine Niederlage konnte sich Adrian Jakubowski jetzt nicht mehr leisten.
Thomas Bergmann gegen Markus Schweins 1:0
In einer vorgezogenen Partie konnte Thomas Bergmann seiner Favoritenrolle in diesem Spiel gerecht werden. Nach einer ausgeglichenen Eröffnung kamen beide in Situationen, in der sie über einen taktischen Schlag nachdenken konnten. Während sich Markus Schweins dagegen entschied, und sein Augenmerk darauf lenkte, die eigene Stellung zu verteidigen, machte Thomas Bergmann Druck auf die gegnerischen Figuren und kam dadurch in Vorteil. In einem Turmendspiel, in dem beide Spieler noch über ihre beiden Türme verfügten, stellte sich die bessere Bauernstruktur von Bergmann als der am Ende entscheidende Vorteil heraus.
Reinhard Kuhr gegen Johann Martens 0:1
Auch hier kündigte sich ein spannendes Spiel an. Der neue Seniorenstadtmeister, soviel stand bereits zu Beginn der Runde fest,
spielte gegen den noch amtierenden Stadtmeister. Beide spielen zudem in der zweiten Mannschaft des Rhedaer Schachvereins. Beide kennen sich somit gut. Außerdem spielten beide im direkten Duell den
Titel des Senioren-Stadtmeisters aus. Dazu würde Kuhr bereits ein Unentschieden genügen. Martens musste gewinnen. Es entwickelte sich ein Spielverlauf, der eher den Wünschen von Kuhr zum Remis
entsprach. Die Partie ging ausgeglichen in ein Damenendspiel mit jeweils sechs Bauern, die asymmetrisch verteilt waren. Nun beging Kuhr einen Fehler, in dem er sich auf den Tausch der Damen einließ.
Nun konnte Martens seine Bauernmehrheit am Damenflügel nutzen. Einen Bauer in eine Dame verwandeln und die Partie gewinnen.
Gerd Mahler gegen Ludwig Loeser 0,5:0,5
Das Wiedenbrücker Vereinsduell des Abends. Loeser ging mit guten Gewinnaussichten ins Spiel. Es war ein super interessantes Spiel. Mahler konnte die c-Linie mit seinen Schwerfiguren besetzen und im Spielverlauf einen starken Freibauern auf c6 bilden, der durch eine Bauernkette d5 (ebenfalls ein Freibauer) und e4 optimal unterstütz wurde. Zudem hatte sein Läufer das Umwandlungsfeld bereits unter Kontrolle, so dass alles für Mahler sprach. In überlegener Stellung bot er Ludwig Loeser ein Remis an, welches dieser umgehend annahm.
Josef Stöppel gegen Andreas Schmäh 1:0
Im Vorfeld einen Gewinner zu tippen, war sicher schwer. Andreas Schmäh hatte aber im Verlauf des Turniers einige schöne Partien gespielt, und war hin und wieder nur knapp vor möglichen Punktgewinnen gescheitert, und auch Josef Stöppel hätte einen Punkt mehr als verdient. Es kam zu einer weiteren Begegnung, die den Zuschauern viel Unterhaltung bot. Nachdem beide ordentlich aus der Eröffnung kamen, konnte Stöppel seine Figuren besser ins Bild setzen. Insbesondere das Läuferpaar machte einen richtig guten Eindruck. Schmäh versuchte es mit einer Verdoppelung der Türme auf der e-Reich, hatte aber eine ofene Königsstellung, und keine gute Bauernstruktur. Diese Schwächen konnte Stöppel mit dem entscheidenden Zug Dh8+ ausnutzen. Nun hatte Schmäh nur coch die Auswahl zwischen Matt und Damenverlust. Er zog das schnelle Matt vor. Damit hatte auch Josef Stöppel seinen ersten Punkt im Turnier gewonnen.